Pallade Veneta - Stark-Watzinger warnt vor "immer dramatischeren Formen" des Lehrermangels

Stark-Watzinger warnt vor "immer dramatischeren Formen" des Lehrermangels


Stark-Watzinger warnt vor "immer dramatischeren Formen" des Lehrermangels
Stark-Watzinger warnt vor "immer dramatischeren Formen" des Lehrermangels / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP/Archiv

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) warnt vor einem dramatischen Lehrermangel und sieht bei der Bewältigung des Problems die Bundesländer in der Pflicht. "Der Lehrermangel nimmt immer dramatischere Formen an", sagte sie der "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe). "Wir sehen etwa mit Blick auf die Grundkompetenzen von Grundschülerinnen und -schülern schon jetzt alarmierende Defizite, die durch die Corona-Pandemie verschärft wurden."

Textgröße ändern:

Die Länder stünden vor einer "Herkulesaufgabe", konstatierte die Ministerin. Wichtig sei es, den "Lehrerberuf attraktiver zu machen und ihm mehr Wertschätzung entgegenzubringen". Dabei gehe es unter anderem um Freiräume bei der Unterrichtsgestaltung und Entlastung von Bürokratie.

Zugleich forderte Stark-Watzinger in der "Rheinischen Post" mehr Einfluss des Bundes auf die Schulpolitik der Länder. "Es geht nicht darum, den Ländern etwas wegzunehmen. Aber es kann auch nicht sein, dass der Bund immer nur mehr Geld geben soll, ohne mitreden zu können." Sie wolle mit den Ländern darüber sprechen und die Aufgaben besser verteilen.

"Als Bund könnten wir für die übergeordneten Aufgaben Verantwortung übernehmen, wie beispielsweise die Digitalisierung", schlug die FDP-Politikerin vor. "Es muss doch nicht jedes Land und jede Schule eigene Konzepte etwa zur Umsetzung des Digitalpakts entwickeln. Hier könnte der Bund Standards schaffen, die dann noch vor Ort angepasst werden können."

O.Merendino--PV

Empfohlen

Habeck fordert Milliardärsteuer für Schulen - Opposition spricht von "Populismus"

Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck hat eine Milliardärsteuer vorgeschlagen, um mehr Geld in Schulen investieren zu können. Es gebe in Deutschland "nicht so viele, aber einige Milliardäre, also wirklich Superreiche", sagte Habeck der "Bild am Sonntag". "Und wenn man da einen kleinen Anteil ihres Vermögens besteuern würde, dann hätte man ungefähr fünf bis sechs Milliarden Euro", fügte Habeck hinzu.

Bund und Länder einigen sich auf Digitalpakt 2.0 für Schulen

Nach langer Ungewissheit über die Zukunft des Digitalpakts für Schulen haben Bund und Länder eine Grundsatzeinigung getroffen. Beide Seiten wollen von kommendem Jahr an bis 2030 jeweils 2,5 Milliarden Euro beisteuern, sagte Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) am Freitag in Berlin. Mit dem Digitalpakt 2.0 sollen Schulen mit besserer digitaler Infrastruktur ausgestattet werden. Es dürfe dabei "keinen Stillstand geben", betonte der Minister.

Berlins Bildungssenatorin: Digitalpakt 2.0 soll bis Herbst 2025 kommen

Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat begrüßt, dass sich Bund und Länder auf eine Fortsetzung des Digitalpakts Schule geeinigt haben. "Es ist richtig, was wir jetzt machen", sagte sie am Freitag im Inforadio des RBB. "Wir haben ein Eckpunktepapier, das wir hoffentlich heute in der Bildungsministerkonferenz beschließen. Und dann muss es weitergehen."

"PISA für Erwachsene": OECD-Studie zeigt starkes Leistungsgefälle in Deutschland

Unter Erwachsenen in Deutschland klaffen die Leistungen bei Textverständnis und Mathematik weit auseinander. Das zeigt eine am Dienstag vorgestellte OECD-Studie, die auch als "PISA für Erwachsene" bekannt ist. Die Diskrepanz in Deutschland sei sehr groß, sagte OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher. "Das Leistungsniveau der Erwachsenen ohne Schulabschluss ist sehr schwach." Auch die familiäre Herkunft spiele eine große Rolle. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland insgesamt im Mittelfeld.

Textgröße ändern: