Pallade Veneta - Bericht: FDP will bundesweite Notenpflicht ab Klasse drei

Bericht: FDP will bundesweite Notenpflicht ab Klasse drei


Bericht: FDP will bundesweite Notenpflicht ab Klasse drei
Bericht: FDP will bundesweite Notenpflicht ab Klasse drei / Foto: Tobias Schwarz - AFP/Archiv

Die FDP will sich einem Medienbericht zufolge für eine bundesweite Notenpflicht an deutschen Schulen spätestens ab der dritten Klasse einsetzen. Das geht einem Bericht der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe) zufolge aus einer Beschlussempfehlung für das Präsidium der Partei hervor.

Textgröße ändern:

"Statt Verzicht auf Noten und Leistungsnachweise brauchen wir bundesweit und so früh wie möglich (spätestens ab der dritten Klasse) Schulnoten auf deutschlandweit vergleichbarem hohem Niveau", heißt es nach Angaben der Zeitung in der Vorlage. In dem Papier fordert die FDP demnach eine grundlegende Reform des Schulsystems durch mehr zentrale Steuerung.

Ermöglichen soll das nach dem Willen der Liberalen eine Grundgesetzänderung, die Regelungskompetenzen im Schul- und Bildungsbereich auf die Bundesebene überträgt. "Durch eine Grundgesetzänderung sollten wir den Bund in die Lage versetzen, Qualitätskontrollen, Vergleichsstudien und Erfolgsmessungen der 16 Bundesländer zu erreichen", heißt es laut "Bild" in der Beschlussvorlage.

Der Vorschlag der FDP dürfte auch eine Antwort auf ein Positionspapier der Linken sein, das vor wenigen Tagen vorgestellt wurde. Darin fordert die Partei die Abschaffung von Schulnoten, Hausaufgaben und dem Sitzenbleiben.

In Deutschland sind laut Grundgesetz die Bundesländer für den Kultur- und Bildungsbereich zuständig, sie bestimmen über die konkrete Ausgestaltung ihrer Schulsysteme und Lehrpläne. Dem Bund kommt nur eine unterstützende Rolle zu, so unterstützt er die Länder etwa finanziell bei der Ausstattung von Schulen mit Computern und Internet im Zuge des sogenannten Digitalpakts.

Der sogenannte Bildungsförderalismus in Deutschland ist nicht umumstritten. Es gibt immer wieder Forderungen nach einer Kompetenzverschiebung, die es dem Bund gestatten würde, künftig stärker in die Bildungspolitik der Bundesländer einzugreifen. Dies steht häufig im Kontext von Untersuchungen zur Qualität im Schulbereich, bei denen immer wieder Unterschiede im Leistungsniveau festgestellt werden. Befürworter sehen im förderalen Schulsystem indessen erhebliche Vorteile. Es sei flexibler und ermögliche mehr Innovation.

Ihre Forderung nach verpflichtenden Schulnoten begründet die FDP laut "Bild" auch mit der Bedeutung von Leistungsanreizen für Schülerinnen und Schüler. Schulen müssten "vermitteln, dass es Freude macht, aus eigener Kraft und mit Talent Ziele zu erreichen", zitierte die Zeitung aus der Beschlussvorlage. Sie erlaubten Kindern und ihren Eltern außerdem eine bessere Einschätzung.

H.Lagomarsino--PV

Empfohlen

Habeck fordert Milliardärsteuer für Schulen - Opposition spricht von "Populismus"

Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck hat eine Milliardärsteuer vorgeschlagen, um mehr Geld in Schulen investieren zu können. Es gebe in Deutschland "nicht so viele, aber einige Milliardäre, also wirklich Superreiche", sagte Habeck der "Bild am Sonntag". "Und wenn man da einen kleinen Anteil ihres Vermögens besteuern würde, dann hätte man ungefähr fünf bis sechs Milliarden Euro", fügte Habeck hinzu.

Bund und Länder einigen sich auf Digitalpakt 2.0 für Schulen

Nach langer Ungewissheit über die Zukunft des Digitalpakts für Schulen haben Bund und Länder eine Grundsatzeinigung getroffen. Beide Seiten wollen von kommendem Jahr an bis 2030 jeweils 2,5 Milliarden Euro beisteuern, sagte Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) am Freitag in Berlin. Mit dem Digitalpakt 2.0 sollen Schulen mit besserer digitaler Infrastruktur ausgestattet werden. Es dürfe dabei "keinen Stillstand geben", betonte der Minister.

Berlins Bildungssenatorin: Digitalpakt 2.0 soll bis Herbst 2025 kommen

Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat begrüßt, dass sich Bund und Länder auf eine Fortsetzung des Digitalpakts Schule geeinigt haben. "Es ist richtig, was wir jetzt machen", sagte sie am Freitag im Inforadio des RBB. "Wir haben ein Eckpunktepapier, das wir hoffentlich heute in der Bildungsministerkonferenz beschließen. Und dann muss es weitergehen."

"PISA für Erwachsene": OECD-Studie zeigt starkes Leistungsgefälle in Deutschland

Unter Erwachsenen in Deutschland klaffen die Leistungen bei Textverständnis und Mathematik weit auseinander. Das zeigt eine am Dienstag vorgestellte OECD-Studie, die auch als "PISA für Erwachsene" bekannt ist. Die Diskrepanz in Deutschland sei sehr groß, sagte OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher. "Das Leistungsniveau der Erwachsenen ohne Schulabschluss ist sehr schwach." Auch die familiäre Herkunft spiele eine große Rolle. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland insgesamt im Mittelfeld.

Textgröße ändern: