Verbraucherschützer fordern werbefreie Finanzbildung in Schulen
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat werbefreie und unabhängige Finanzbildungsangebote in den deutschen Schulen gefordert. "Inhaltliche Einflussnahme und Werbung haben in der Bildung nichts zu suchen. Unabhängigkeit ist gerade bei Geldfragen ein hohes Gut", erklärte Vera Fricke vom vzbv am Montag. Daran müsse sich auch die geplante Finanzbildungsstrategie der Bundesregierung messen lassen.
Die Erfahrungen der Verbraucherschützer zeigten demnach, dass derzeit nicht alle frei verfügbaren Unterrichtsmaterialien unabhängig, also frei von wirtschaftlichen Interessen, sind. Dabei ist das auch den Verbraucherinnen und Verbrauchern wichtig, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag des vzbv zeigt. Demnach wollen neun von zehn Befragten, dass Unterrichtsmaterialien unabhängig sind, für werbefreie Inhalte sprachen sich 85 Prozent aus.
"Wenn Finanzbildung in den Händen der Finanzwirtschaft liegt, wird es immer ein Risiko der Einflussnahme geben", erklärte Fricke. Das Bundesfinanzministerium und das Bundesbildungsministerium müssten daher definieren, wie die inhaltlich-didaktische Qualität und Unabhängigkeit der Angebote gewährleistet wird. Dafür sei die Prüfung einzelner Angebote nötig, eine Zertifizierung von Anbietern reicht den Verbraucherschützern zufolge nicht aus.
Die Ministerien arbeiten derzeit daran, auf der Grundlage von Empfehlungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eine Finanzbildungsstrategie für Deutschland zu erstellen. Die OECD hatte in einem Bericht angeregt, Bildung zu Themen wie Finanz- und Kapitalmarkt, Altersvorsorge, dem Umgang mit Krediten sowie digitalen Finanzangeboten zu stärken.
A.Rispoli--PV