Pallade Veneta - Studie: Grundschüler halten Niveau in Mathematik und Naturwissenschaften

Studie: Grundschüler halten Niveau in Mathematik und Naturwissenschaften


Studie: Grundschüler halten Niveau in Mathematik und Naturwissenschaften
Studie: Grundschüler halten Niveau in Mathematik und Naturwissenschaften / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP/Archiv

Trotz Einschränkungen durch die Coronapandemie sind die Leistungen der Grundschüler in Deutschland in Mathematik und Naturwissenschaften einer Studie zufolge stabil geblieben. Die im Jahr 2023 getesteten Viertklässler zeigen im Vergleich zu 2019 eine konstante Leistung, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin am Mittwoch mitteilte. Im internationalen Vergleich befand sich Deutschland 2023 wie schon zuvor im Mittelfeld.

Textgröße ändern:

Deutschland nimmt seit 2007 an der alle vier Jahre stattfindenden Studie Timms (Trends in International Mathematics and Science Study) teil, die das Leistungsniveau von Viertklässlern unter die Lupe nimmt. Dabei hängt der Bildungserfolg laut der aktuellen Untersuchung nach wie vor stark vom sozioökonomischen Hintergrund der Kinder ab.

Der Anteil an Schülern, welche die Mindestanforderungen nicht erfüllen, ist in beiden Fächern sehr hoch. Jedes vierte Grundschulkind erreichte demnach in Mathematik nicht die Mindeststandards (25,1 Prozent). Im Vergleich zu 2019 (25,3 Prozent) blieb der Wert stabil. Mit Blick auf 2007 (21,6 Prozent) ergab sich aber eine deutliche Verschlechterung.

Ein ähnliches Bild zeigte sich in den Naturwissenschaften, zu denen Physik, Chemie, Biologie und Geografie gezählt werden. Dort verfehlte fast jedes dritte Kind die Mindestanforderungen (29,7 Prozent). Im Vergleich zu 2007 verschlechterten sich die Schüler ebenfalls, damals hatte der Wert nur bei 23,7 Prozent gelegen. 2019 waren es 27,7 Prozent.

Die höchste Kompetenzstufe erzielten in den Naturwissenschaften 8,7 Prozent der Viertklässler. In Mathematik waren es 8,3 Prozent, was einen deutlichen Anstieg zu den Vorjahren 2007 und 2019 bedeutete, als dies ungefähr sechs Prozent erreichten.

Im Schnitt kommen die deutschen Schüler am Ende der Grundschulzeit nicht über ein mittelmäßiges Leistungsniveau hinaus. In Mathematik erreichten sie einen Mittelwert von 524 Punkten. In allen teilnehmenden Staaten lag der Mittelwert bei 503 Punkten, in den teilnehmenden EU-Staaten sowie den OECD-Staaten lagen die Werte mit 524 sowie 525 Punkten leicht höher.

In den Naturwissenschaften erreichten die deutschen Schüler 2023 im Schnitt 515 Punkte. Auch hier verzeichneten die teilnehmenden EU-Staaten und die OECD-Staaten im Schnitt leicht höhere Werte - mit 518 beziehungsweise 526 Punkten. Der internationale Schnitt lag bei 494 Punkten.

Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) betonte die Notwendigkeit gezielter Förderung. Die Studie zeige, "wie abhängig der Bildungserfolg noch immer von der sozialen Herkunft ist", erklärte er. Auch zeigten sich Unterschiede zwischen Kindern ohne und mit Migrationsgeschichte. Es müsse noch mehr dafür getan werden, "dass das Bildungssystem unserer heterogenen Einwanderungsgesellschaft gerecht wird", fügte er hinzu.

Die Studie zeige, dass die Viertklässler die Rückstände nach den Einbrüchen unmittelbar nach der Coronapandemie "aufholen konnten", erklärte die KMK-Vorsitzende und saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD). Weiteres Engagement sei aber nötig. Insbesondere sei der Anteil auf den unteren Leistungsstufen in Mathematik und den Naturwissenschaften "immer noch deutlich zu hoch", erklärte Streichert-Clivot.

F.Dodaro--PV

Empfohlen

Habeck fordert Milliardärsteuer für Schulen - Opposition spricht von "Populismus"

Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck hat eine Milliardärsteuer vorgeschlagen, um mehr Geld in Schulen investieren zu können. Es gebe in Deutschland "nicht so viele, aber einige Milliardäre, also wirklich Superreiche", sagte Habeck der "Bild am Sonntag". "Und wenn man da einen kleinen Anteil ihres Vermögens besteuern würde, dann hätte man ungefähr fünf bis sechs Milliarden Euro", fügte Habeck hinzu.

Bund und Länder einigen sich auf Digitalpakt 2.0 für Schulen

Nach langer Ungewissheit über die Zukunft des Digitalpakts für Schulen haben Bund und Länder eine Grundsatzeinigung getroffen. Beide Seiten wollen von kommendem Jahr an bis 2030 jeweils 2,5 Milliarden Euro beisteuern, sagte Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) am Freitag in Berlin. Mit dem Digitalpakt 2.0 sollen Schulen mit besserer digitaler Infrastruktur ausgestattet werden. Es dürfe dabei "keinen Stillstand geben", betonte der Minister.

Berlins Bildungssenatorin: Digitalpakt 2.0 soll bis Herbst 2025 kommen

Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat begrüßt, dass sich Bund und Länder auf eine Fortsetzung des Digitalpakts Schule geeinigt haben. "Es ist richtig, was wir jetzt machen", sagte sie am Freitag im Inforadio des RBB. "Wir haben ein Eckpunktepapier, das wir hoffentlich heute in der Bildungsministerkonferenz beschließen. Und dann muss es weitergehen."

SPD will kostenfreies Mittagessen für alle in den Schulen

Die SPD will nach der Bundestagswahl ein kostenloses Mittagessen für alle Schüler einführen. SPD-Generalsekretär Matthias Miersch sagte der "Bild am Sonntag", er arbeite derzeit an einem entsprechenden Konzept. Mit dem Wahlversprechen will die SPD nach eigenen Angaben eine Empfehlung des Bürgerrats zum Thema Ernährung umsetzen. Der Bürgerrat sind zufällig ausgeloste Bürger, die den Bundestag in konkreten Fragen beraten.

Textgröße ändern: