Pallade Veneta - Gerichtsentscheidung in Hessen: Vergesellschaftung von Papagei muss versucht werden

Gerichtsentscheidung in Hessen: Vergesellschaftung von Papagei muss versucht werden


Gerichtsentscheidung in Hessen: Vergesellschaftung von Papagei muss versucht werden
Gerichtsentscheidung in Hessen: Vergesellschaftung von Papagei muss versucht werden / Foto: Diptendu DUTTA - AFP/Archiv

Eine hessische Papageienhalterin muss ihren Kongo-Graupapagei für mindestens zwei Wochen an eine Einrichtung abgeben, in der versucht wird, ihn mit anderen Vögeln zu vergesellschaften. Ihr Eilantrag gegen entsprechende Anordnungen des Landkreises Gießen scheiterte, wie das dortige Verwaltungsgericht am Montag mitteilte. Das Gericht sah ausreichende Anhaltspunkte dafür, dass die Einzelhaltung nicht artgerecht sei.

Textgröße ändern:

So hatte das Veterinäramt seine Anordnungen begründet. Die Einzelhaltung eines solchen Vogels über 30 Jahre sei nicht artgerecht. Graupapageien können mehrere Jahrzehnte lang leben. Um ihr Sozialerhalten auszuleben, müssten sie mindestens paarweise gehalten werden, gab das Veterinäramt an. Menschen oder andere Tierarten könnten ihre natürlichen Verhaltens- und Kontaktbedürfnisse nicht erfüllen.

Eine Einzelhaltung sei nur dann gerechtfertigt, wenn der Vogel nicht ausreichend sozialisiert sei. Davon ging das Gericht aber nicht aus, weil bislang nicht versucht wurde, den Papagei mit einem anderen Kongo-Graupapagei zusammenzusetzen. Es sei auch nicht davon auszugehen, dass er isoliert von Hand aufgezogen worden sei.

Das Veterinäramt ordnete an, dass nach der probeweisen Vergesellschaftung in der Vogelhalteeinrichtung eine paarweise Haltung bei der Halterin zu Hause geprüft werden könne. Falls die Vergesellschaftung nicht klappen sollte, wäre es demnach auch möglich, dass er dort weiter einzeln lebt.

Die Halterin wandte ein, dass sie schon versucht habe, ihren Graupapagei mit einem Ara - einem anderen Papagei - zusammenzusetzen. Das habe aber nicht geklappt. Der Vogel zeige keine körperlichen Symptome von tierschutzwidriger Haltung. Außerdem sei er ein aus gesundheitlicher Sicht sehr wichtiger Bezugspunkt für sie.

Das Gericht folgte aber der Einschätzung des Veterinäramts. Demnach ist eine mögliche Gesundheitsgefährdung der Halterin durch einen kurzen Vergesellschaftungsversuch geringer zu gewichten als das Bedürfnis des Papageis nach einer verhaltensgerechten Unterbringung. Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig. Es kann noch Beschwerde zum hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel eingelegt werden.

O.Mucciarone--PV

Empfohlen

Gedenken an Tsunami-Opfer von 2004: Sirenen erklingen im indonesischen Banda Aceh

20 Jahre nach dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean hat das Gedenken an die mehr als 220.000 Todesopfer aus Indonesien, Sri Lanka, Thailand und anderen betroffenen Ländern begonnen. In der indonesischen Stadt Banda Aceh bildete eine offizielle Zeremonie in einer Moschee den Auftakt zu einer Reihe von Gedenkfeiern in ganz Asien. Dabei ertönte eine dreiminütige Sirene genau zu dem Zeitpunkt, als ein schweres Erdbeben am 26. Dezember 2004 riesige Wellen verursachte.

Zahl der Verkehrstoten sinkt laut ADAC-Schätzung 2024 leicht auf 2760

Die Zahl der Verkehrstoten in diesem Jahr ist laut einer Schätzung des ADAC leicht gesunken. Die Expertinnen und Experten des Automobilclubs rechnen mit 2760 Todesfällen, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Donnerstag berichteten. 2023 waren laut statistischem Bundesamt 2839 Menschen im Verkehr tödlich verunglückt.

Russische Firma: "Terroristischer Angriff" führte zu Untergang von Frachter

Die Eigentümerfirma eines zu Wochenbeginn im Mittelmeer gesunkenen russischen Frachtschiffs vermutet einen "Terrorangriff" als Ursache des Vorfalls. Das Unternehmen Oboronlogistika erklärte am Mittwoch nach Angaben staatlicher russischer Nachrichtenagenturen, es gehe davon aus, "dass am 23. Dezember ein gezielter terroristischer Angriff auf das Schiff 'Ursa Major' verübt wurde".

Aserbaidschanisches Passagierflugzeug in Kasachstan abgestürzt - 32 Überlebende

In Kasachstan ist ein aserbaidschanisches Passagierflugzeug mit 67 Menschen an Bord abgestürzt. Nach Angaben der aserbaidschanischen Generalstaatsanwaltschaft überlebten mindestens 32 Insassen der Maschine das Unglück, das sich am Mittwochmorgen nahe der Stadt Aktau im Westen Kasachstans ereignete. Die Ursachen des Unglücks waren zunächst unklar.

Textgröße ändern: