Pallade Veneta - Wirbelsturm auf Mayotte: Frankreichs Präsident Macron verspricht schnellere Hilfen

Wirbelsturm auf Mayotte: Frankreichs Präsident Macron verspricht schnellere Hilfen


Wirbelsturm auf Mayotte: Frankreichs Präsident Macron verspricht schnellere Hilfen
Wirbelsturm auf Mayotte: Frankreichs Präsident Macron verspricht schnellere Hilfen / Foto: Ludovic MARIN - POOL/AFP

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat dem von einem Wirbelsturm verwüsteten Überseegebiet Mayotte schnellere Hilfen versprochen. "Wir werden es in den kommenden Tagen besser machen", sagte Macron am Freitag bei einem Besuch in dem von der Außenwelt abgeschnittenen Ort Tsingoni, wo verzweifelte Menschen immer wieder "Wir wollen Wasser" riefen. Auch die EU brachte Katastrophenhilfen für Mayotte auf den Weg.

Textgröße ändern:

Macron war am Donnerstag in Mayotte eingetroffen und hatte seinen Besuch am Abend spontan verlängert. Er habe sich zu einer Übernachtung auf der Insel vor der Südostküste Afrikas entscheiden, da eine Abreise am selben Tag angesichts dessen, was die Bevölkerung durchmacht, "die Idee aufkommen lassen könnte, dass man kommt, schaut und wieder geht", sagte Macron. Bis Freitag zu bleiben, sei für ihn "ein Zeichen des Respekts und der Achtung".

Am ersten Tag seines Besuch war Macron Kritik wegen staatlicher Versäumnisse entgegengeschlagen. "Du redest Unsinn", riefen Bewohner und forderten ihn zum Rücktritt auf. "Ich bin nicht der Zyklon! Ich bin nicht verantwortlich", rief Macron schließlich. Er werde aber "alles in meiner Macht stehende tun, "damit Sie Wasser, Nahrung und Strom haben". Er sagte auch zu, die Telefonverbindungen in Mayotte "in den kommenden Tagen" wiederherzustellen.

Am Freitag besuchte Macron die Ortschaft Tsingoni westlich der Hauptstadt Mamoudzou, wo erst lange nach dem Unwetter Hilfslieferungen eingetroffen waren. "Wir sind hier von der Außenwelt abgeschnitten", klagte der Einwohner Badirou Abdou. Viele Menschen müssten "draußen auf dem Boden schlafen", Hubschrauber hätten Wasserflaschen "auf dem Fußballplatz abgeworfen".

Macron sagte, dies sei "der schnellste Weg" für die Helfer gewesen. "Aber wir werden es in den kommenden Tagen besser machen", versicherte der Präsident. Inzwischen sei der Zivilschutz im Einsatz, um die Straßen in den Westen der Hauptinsel Grand-Terre freizuräumen.

Vor seiner Abreise nahm Macron am Freitag noch an einer Online-Krisensitzung teil, bei der auch Premierminister François Bayrou und mehrere Minister zugeschaltet waren.

An den Katastrophenhilfen der EU wollen sich Deutschland, Italien, Schweden und Belgien beteiligen, wie Kommissionssprecherin Eva Hrncirova in Brüssel bekannt gab. Sie liefern demnach Zelte, Feldbetten und medizinische Ausrüstung. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte schon am Donnerstag nach dem EU-Gipfel in Brüssel Hilfen über das Technische Hilfswerk in Aussicht gestellt. "Wir tun, was von uns gewünscht wird", sagte der Kanzler.

Die französischen Behörden haben die EU nach Kommissionsangaben unter anderem um rund 10.000 Zelte gebeten, um Behelfsunterkünfte einzurichten. Die EU-Kommission gibt zudem 900.000 Euro an humanitärer Hilfe für das ostafrikanische Land Mosambik frei, das ebenfalls von dem Wirbelsturm getroffen wurde. Zudem würden mit fünf Flügen 60 Tonnen Hilfsmaterial geliefert.

Beim Durchzug von Zyklon "Chido" in Mayotte waren am vergangenen Samstag zahlreiche Wellblechsiedlungen auf der Inselgruppe im Indischen Ozean verwüstet worden. Dort lebten zahlreiche Menschen ohne Papiere, die vor allem aus dem nahegelegenen Inselstaat Komoren eingewandert waren, unter ihnen auch viele Kinder ohne Eltern.

Insgesamt kamen nach vorläufigen Angaben des französischen Innenministeriums durch "Chido" mindestens 31 Menschen ums Leben. Rund 1400 2500 wurden demnach verletzt. Die Regierung geht aber davon aus, dass diese Zahlen noch steigen werden. Einige Schätzungen gingen in den vergangenen Tagen von hunderten oder gar tausenden Toten aus. Es war der schlimmste Sturm in Mayotte seit 90 Jahren.

L.Guglielmino--PV

Empfohlen

Hunderte Gläubige feiern an Geburtskirche in Bethlehem Weihnachten

An der Geburtskirche in Bethlehem im Westjordanland haben sich Heiligabend mehrere hundert Gläubige versammelt, um das Weihnachtsfest zu feiern. Wegen der anhaltenden Kämpfe zwischen Israel und radikalislamischen Palästinensergruppen im Gazastreifen fehlten festliche Dekorationen und die vielen Touristen und Pilger. In der Stadt im von Israel besetzten Westjordanland wurde nach christlichem Glauben Jesus Christus geboren.

Gericht in Amsterdam verurteilt fünf Männer wegen Gewalt gegen israelische Fußballfans

Ein niederländisches Gericht hat am Dienstag fünf Männer wegen der gewaltsamen Übergriffe auf israelische Fußballfans in Amsterdam verurteilt. Das Gericht befand die Männer unter anderem für schuldig, Anhänger des israelischen Fußballvereins Maccabi Tel Aviv auf der Straße angegriffen und getreten zu haben sowie in Internet-Chatgruppen zu Gewalt aufgerufen zu haben. Die gewaltsamen Übergriffe im November waren von zahlreichen westlichen Staaten als antisemitisch verurteilt worden.

Ein Toter bei illegalem Autowettrennen in Hamm

Bei einem illegalen Autowettrennen im nordrhein-westfälischen Hamm ist ein 21-jähriger Mann getötet worden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, lieferten sich offenbar fünf junge Männer am späten Montagabend ein Rennen auf der Warendorfer Straße im Stadtteil Hamm-Bockum-Hövel. Sie fuhren einen BMW und einen Audi.

Papst Franziskus eröffnet bei Christmette Heiliges Jahr

Papst Franziskus eröffnet am Dienstag das Heilige Jahr 2025. Bei der um 19.00 Uhr beginnenden Christmette zu Heiligabend im Petersdom in Rom wird das Oberhaupt der katholischen Kirche die Heilige Pforte der Päpstlichen Basilika öffnen und somit das Heilige Jahr einläuten. Heilige Pforten sind Türen, die außerhalb Heiliger Jahre verschlossen sind. Wer diese Pforten als Pilger durchschreitet, kann laut Sündenerlass des Vatikan einen Erlass zeitlicher Sündenstrafen im Fegefeuer bekommen.

Textgröße ändern: