Pallade Veneta - Le-Pen-Urteil wegen Veruntreuung: Zwölf Verurteilte gehen in Berufung

Le-Pen-Urteil wegen Veruntreuung: Zwölf Verurteilte gehen in Berufung


Le-Pen-Urteil wegen Veruntreuung: Zwölf Verurteilte gehen in Berufung
Le-Pen-Urteil wegen Veruntreuung: Zwölf Verurteilte gehen in Berufung / Foto: JULIEN DE ROSA - AFP/Archiv

Knapp zwei Wochen nach der Verurteilung der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen und weiterer Parteigenossen wegen Veruntreuung von EU-Geldern haben die Hälfte der Verurteilten Berufung eingelegt. Die Partei als Ganze und zwölf Verurteilte, unter ihnen Le Pen, hätten das Urteil angefochten, hieß es am Freitag in Justizkreisen. Le Pen selber hatte dies gleich nach Bekanntgabe des Urteils getan.

Textgröße ändern:

Die Frist, um Berufung einzulegen, war am Donnerstag um Mitternacht abgelaufen. Der Vizeparteichef der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National (RN), Louis Alliot, sowie ehemalige Parteigrößen wie Bruno Gollnisch und Nicolas Bay zählen zu den Ex-Europaabgeordneten des RN, die das Urteil anfechten. Sie waren in erster Instanz zu Haft- und Geldstrafen verurteilt worden. Diese werden nun ausgesetzt bis das Berufungsverfahren abgeschlossen ist.

Das Berufungsgericht will das Verfahren bereits bis zum Sommer 2026 abschließen - was ungewöhnlich schnell ist. Hintergrund ist der Streit um die Verurteilung von Le Pen zur Nichtwählbarkeit. Die Richter verschärften diese dadurch, dass sie sofort gilt und - im Unterschied zu den anderen Strafen - nicht durch ein Berufungsverfahren ausgesetzt wird.

Nach Überzeugung des Gerichts hatten Le Pen und 23 weitere Angeklagte zwischen 2004 und 2016 systematisch die Gehälter von EU-Parlamentsassistenten dafür genutzt, die Finanzen der damaligen Le-Pen-Partei Front National, des heutigen Rassemblement National, zu sanieren. Der dadurch entstandene Schaden wurde auf gut vier Millionen Euro beziffert.

Le Pen war deswegen zu vier Jahren Haft, davon zwei auf Bewährung und zwei in Form einer elektronischen Fußfessel, sowie einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro verurteilt worden. Die Richter verboten ihr außerdem, fünf Jahre lang bei Wahlen anzutreten. Dies reduzierte ihre Aussichten, bei der Präsidentschaftswahl 2027 anzutreten, erheblich.

L.Bufalini--PV

Empfohlen

Vorwurf der Zusammenarbeit mit Nawalny: Vier Journalisten in Moskau verurteilt

Ein Moskauer Gericht hat vier Journalisten wegen des Vorwurfs der Zusammenarbeit mit der Organisation des verstorbenen Kreml-Kritiker Alexej Nawalny zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP aus dem Gerichtssaal berichtete, erhielten die Angeklagten Strafen von jeweils fünfeinhalb Jahren, die sie laut der Richterin unter gewöhnlichen Bedingungen in einer Strafkolonie absolvieren müssen.

MeToo-Affäre: Neuer Weinstein-Prozess hat in New York begonnen

In New York wird der Prozess um die mutmaßlichen Sexualverbrechen des US-Filmproduzenten Harvey Weinstein neu aufgerollt. Das Verfahren begann am Dienstag mit der Auswahl der Geschworenen. Drei Frauen beschuldigen den 73-jährigen Weinstein der sexuellen Nötigung und der Vergewaltigung. Die MeToo-Bewegung um Schauspielerinnen wie Angelina Jolie und Ashley Judd hofft auf Gerechtigkeit. Weinstein dagegen beteuert seine Unschuld.

Frau soll Partner absichtlich überfahren haben - Prozessauftakt in Sachsen-Anhalt

Weil sie ihren Lebensgefährten in Sachsen-Anhalt absichtlich mit dem Auto überfahren haben soll, muss sich seit Dienstag eine 47-Jährige vor dem Landgericht Dessau-Roßlau verantworten. Zum Auftakt des Prozesses wurde die Anklage verlesen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Anschließend folgte eine Einlassung der Angeklagten, die durch die Verteidigung vorgetragen wurde. Darin bestritt die Beschuldigte die Tötungsabsicht.

Senior aus Friedrichshafen überweist komplette Ersparnisse an Anlagebetrüger

Ein Rentner aus Friedrichshafen hat durch einen Anlagebetrug seine kompletten Ersparnisse verloren. Im Internet stieß der Senior auf eine vermeintlich vielversprechende Anlagemöglichkeit, wie die baden-württembergische Polizei am Dienstag in Ravensburg mitteilte. Auf Anraten eines angeblichen Anlageberaters eröffnete er ein Handelskonto und überwies zunächst eine kleine Summe.

Textgröße ändern: