Pallade Veneta - Grüne hoffen auf schnelles Ende der Ermittlungen wegen Vorstands-Boni

Grüne hoffen auf schnelles Ende der Ermittlungen wegen Vorstands-Boni


Grüne hoffen auf schnelles Ende der Ermittlungen wegen Vorstands-Boni
Grüne hoffen auf schnelles Ende der Ermittlungen wegen Vorstands-Boni

Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck geht davon aus, dass sich die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen den Parteivorstand wegen umstrittener Bonuszahlungen bald erledigt haben. "Das wird sich jetzt alles sehr schnell aufklären", sagte der Bundeswirtschaftsminister am Donnerstag in München. Er zeigte sich unzufrieden darüber, dass das bereits im Wahlkampf aufgekommene Thema nun wieder Gegenstand der öffentlichen Debatte ist: Die Angelegenheit sei bereits "mehrfach politisch durchgenudelt", sagte Habeck.

Textgröße ändern:

Bei der Berliner Staatsanwaltschaft laufen wegen der Corona-Sonderzahlungen Ermittlungen gegen den gesamten Bundesvorstand der Grünen. Es gebe "den Anfangsverdacht der Untreue", hatte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, Martin Steltner, am Mittwoch gesagt. Hierzu seien "mehrere Anzeigen" von Privatleuten eingegangen.

Es geht um einen Corona-Bonus, den sich der Grünen-Bundesvorstand im Jahr 2020 selbst gewährte. Laut "Spiegel" beliefen sich die Sonderzahlungen auf jeweils 1500 Euro.

Im Bundestagswahlkampf hatte sich Habeck bereits kritisch zu den Boni geäußert, die nach seinen Worten vom Vorstand wieder zurückgezahlt wurden. Die Sonderzahlungen seien "rückblickend nicht differenziert genug" gewesen, sagte er im Mai 2021. In Abstimmung mit dem Betriebsrat sei beschlossen worden, den Bonus allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu gewähren und damit auch den Mitgliedern des Bundesvorstands. Dies sei ein Fehler gewesen.

Am Donnerstag sagte Habeck bei seinem Besuch in München, die Staatsanwaltschaft müsse, "um diesen Sachverhalt aufzuklären, diese Vorermittlungen einleiten." Das sei "der normale Dienstweg". Er gehe davon aus, dass das Kapitel nach dem Ende der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen "endgültig abgeschlossen" werden könne.

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) rechnet mit einem glimpflichen Ausgang für seine Partei. "Ich geh mal davon aus, dass das Verfahren am Ende so endet, dass da wenig dabei rauskommt", sagte er am Donnerstag im RBB-Sender Radio Eins.

"Wenn es eine Klage gibt, egal wie aussichtsreich die ist, da muss dann erstmal ermittelt werden", sagte Özdemir. "Das nennt man Rechtsstaat, und das ist auch völlig in Ordnung." Auch Özdemir betonte, die Boni seien vollständig zurückgezahlt worden.

Dem sechsköpfigen Bundesvorstand der Grünen gehören Habeck und als Ko-Vorsitzende Außenministerin Annalena Baerbock an, außerdem die stellvertretenden Bundesvorsitzenden Jamila Schäfer und Ricarda Lang sowie Bundesgeschäftsführer Michael Kellner und Schatzmeister Marc Urbatsch.

Auf dem Bundesparteitag Ende kommender Woche wählen die Grünen einen neuen Vorstand. Für die Nachfolge von Habeck und Baerbock bewerben sich Ricarda Lang und Omid Nouripour.

P.Colombo--PV

Empfohlen

Familienvater in Niedersachsen an Haustür erstochen: 42-Jähriger soll in Psychiatrie

Wegen der Tötung eines Familienvaters an dessen Haustür ist ein psychisch kranker Mann vom Landgericht im niedersächsischen Stade in eine Psychiatrie eingewiesen worden. Wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag mitteilte, ging das Gericht in dem Sicherungsverfahren davon aus, dass der Beschuldigte während der Tat schuldunfähig war. Die Tat als solche habe das Gericht als Totschlag angesehen.

Durchsuchungen bei Netflix in Paris und Amsterdam: Verdacht auf Steuerbetrug

Wegen Verdachts auf Steuerbetrug und Schwarzarbeit haben Ermittler in Paris und Amsterdam Büros des US-Streamingdienst Netflix durchsucht. Die Durchsuchungen stehen im Zusammenhang mit Vorermittlungen, welche die französische Finanzstaatsanwaltschaft vor zwei Jahren aufgenommen hatte, wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Justizkreisen erfuhr. Anlass dafür waren mehrere Steuerprüfung in den Jahren zuvor. Netflix äußerte sich zunächst nicht dazu.

Iranische Justiz: Deutsch-Iraner Sharmahd starb bereits vor Hinrichtung

Der im Iran zum Tode verurteilte Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd ist nach Angaben der iranischen Justiz vergangene Woche bereits vor seiner Hinrichtung gestorben. "Jamshid Sharmahd wurde zum Tode verurteilt, seine Hinrichtung stand ummittelbar bevor, aber er starb, bevor dies ausgeführt werden konnte", sagte Justizsprecher Asghar Jahangir vor Journalisten in Teheran.

15 Jahre Haft nach Unfall mit sieben Toten bei Schleuserfahrt in Bayern

Nach einem Unfall mit sieben Toten bei einer Schleuserfahrt in Bayern hat das Landgericht Traunstein den Todesfahrer zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht wertete die Tat am Dienstag als Einschleusen mit Todesfolge, illegales Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge und fahrlässige Tötung, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Damit folgte das Gericht aber nicht der Staatsanwaltschaft, welche die Tat als Mord eingestuft und eine lebenslange Haftstrafe gefordert hatte.

Textgröße ändern: