Pallade Veneta - Chef der Kassenärzte fordert systematische Aufarbeitung von Corona-Maßnahmen

Chef der Kassenärzte fordert systematische Aufarbeitung von Corona-Maßnahmen


Chef der Kassenärzte fordert systematische Aufarbeitung von Corona-Maßnahmen
Chef der Kassenärzte fordert systematische Aufarbeitung von Corona-Maßnahmen / Foto: INA FASSBENDER - AFP/Archiv

Fünf Jahre nach Beginn der weltweiten Coronapandemie hat der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, auf eine systematische Aufarbeitung der deutschen Corona-Maßnahmen gedrängt. "Wir brauchen diese Erkenntnisse, um für die nächste Pandemie gewappnet zu sein, die – und das ist leider nur eine Frage der Zeit – kommen wird", sagte Gassen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Sonntag.

Textgröße ändern:

Der KBV-Bundesvorsitzende verwies dabei unter anderem auf jüngste Berichte, wonach der Bundesnachrichtendienst (BND) bereits 2020 einen Laborunfall im chinesischen Wuhan als wahrscheinlichste Ursache der Pandemie einstufte. Vor diesem Hintergrund "wäre eine konsequente Evaluation der damaligen politischen Entscheidungen wichtiger denn je", sagte der Kassenärztechef.

Konkret forderte Gassen gegenüber der Funke-Mediengruppe die Einrichtung einer Enquete-Kommission. Diese solle klären, was bei der Pandemiebekämpfung damals "gut gelaufen" sei und welche Maßnahmen sich als "falsch erwiesen" hätten. Es solle dabei aber "nicht um Schuldzuweisungen gehen", fügte er an.

Am 16. März 2020 hatten Bund und Länder in Deutschland erstmals sogenannte Lockdowns beschlossen. Zahlreiche Länder weltweit ergriffen damals ähnliche Maßnahmen, um die sich ausbreitenden Coronainfektionen einzudämmen. Unter anderem wurden Schulen, Kindergärten sowie nicht lebensnotwendige Geschäfte geschlossen. Über die Maßnahmen und ihre Folgen wird bis heute diskutiert.

O.Pileggi--PV

Empfohlen

Union lehnt Forderungen nach höheren Preisen für Alkohol ab

Die Union hat Forderungen von Suchtexperten nach höheren Preisen für Alkohol eine Absage erteilt. "Suchtkranke werden sich von höheren Preisen kaum abhalten lassen", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Union im Bundestag, Tino Sorge (CDU), der "Rheinischen Post" vom Freitag. Mit Preiserhöhungen könnte stattdessen das "Volumen günstiger Importe und illegaler Produktion zunehmen", warnte er.

Vorladung für Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro trotz Klinikaufenthalts

Trotz eines Krankenhausaufenthalts hat der wegen Putschvorwürfen angeklagte frühere brasilianische Präsident Jair Bolsonaro eine Gerichtsvorladung erhalten. Ein Gerichtsmitarbeiter stellte dem kürzlich am Bauch operierten Bolsonaro die Vorladung am Mittwoch am Krankenhausbett zu. Dem Dokument zufolge hat der Ex-Präsident fünf Tage Zeit, um seine Verteidigung zu erläutern.

Zunehmender Rauchverzicht: Weniger Patienten mit Lungenkrankheit COPD

Der Anteil der Menschen mit der Lungenkrankheit COPD ist in Deutschland gesunken. Zwischen 2017 und 2023 ging der Anteil der Betroffenen im Alter über 40 Jahren um knapp zehn Prozent zurück, wie das Wissenschaftliche Institut der AOK (Wido) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Die Experten führen dies in erster Linie auf den zunehmenden Rauchverzicht und die Regelungen zum Rauchverbot sowie Verbesserungen der Luftqualität zurück.

US-Regierung will künstliche Farbstoffe aus Lebensmitteln und Medikamenten verbannen

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will künstliche Farbstoffe aus Lebensmitteln und Medikamenten verbannen. In den vergangenen 50 Jahren hätten "amerikanische Kinder zunehmend in einer giftigen Suppe aus synthetischen Chemikalien" gelebt, sagte der Chef der Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA, Marty Makary, am Dienstag vor Journalisten. Er berief sich dabei auf Studien, denen zufolge künstliche Farbstoffe mit Krankheiten wie Diabetes und Krebs sowie Magen-Darm-Problemen und Verhaltensproblemen wie ADHS in Verbindung gebracht werden.

Textgröße ändern: