Pallade Veneta - Zeichen in Hollywood stehen auf Streik

Zeichen in Hollywood stehen auf Streik


Zeichen in Hollywood stehen auf Streik
Zeichen in Hollywood stehen auf Streik / Foto: Robyn Beck - AFP/Archiv

In Hollywood stehen die Zeichen auf Streik: In den Verhandlungen zwischen Schauspielern und den großen Filmstudios wurde bis zum Ablauf einer Frist keine Einigung erzielt, wie die Gewerkschaft Screen Actors Guild (SAG-AFTRA) am Donnerstag mitteilte. Da schon seit Mai die Drehbuchautoren streiken, könnte ein Schauspieler-Streik die US-Film- und Fernsehindustrie endgültig zum Stillstand bringen. Es wäre der erste Streik der Schauspielgewerkschaft seit vier Jahrzehnten und der erste Doppel-Streik seit 1960.

Textgröße ändern:

Die Vereinigung der Film- und Fernsehproduzenten (AMPTP) sei nach mehr als vierwöchigen Verhandlungen "immer noch nicht bereit", auf die wichtigsten Forderungen der Gewerkschaft einzugehen und einen "fairen Abschluss" anzubieten, erklärte die SAG-AFTRA nach Ablauf der Frist um Mitternacht (Ortszeit) in Los Angeles. Die Verhandlungsführer hätten der Gewerkschaftsspitze daher einstimmig empfohlen, für einen Streik zu stimmen.

Ein Streik der Schauspielerinnen und Schauspieler hätte gewaltige Auswirkungen auf Film und Fernsehen. Die US-Drehbuchautoren streiken bereits seit Anfang Mai. Sollten die Schauspieler folgen, wäre es der erste Doppel-Streik in Hollywood seit dem Jahr 1960. Hat der Streik der Drehbuchautoren Produktionen für Kino und Fernsehen bereits stark behindert, könnte ein Schauspieler-Streik viele Film- und Serienprojekte endgültig zum Stillstand bringen.

"Wir sind zutiefst enttäuscht, dass die SAG-AFTRA beschlossen hat, die Verhandlungen abzubrechen", erklärte die Vereinigung der Film- und Fernsehproduzenten am Donnerstag. "Das ist die Entscheidung der Gewerkschaft, nicht unsere."

Die Gewerkschaftsmitglieder verlangen angesichts der hohen Inflation unter anderem höhere Gagen und Folgevergütungen von Disney, Netflix und Co. Sie fordern zudem Zusagen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Sie fürchten, dass ihre Schauspielauftritte und Stimmen als Daten für KI genutzt werden könnten, ohne dass sie dafür Geld erhalten.

Viele Schauspieler beklagen auch die Zunahme von selbst aufgezeichneten Castings seit der Corona-Pandemie. Solche Castings sind für sie mit höherem Aufwand verbunden und berauben sie einer direkten Rückmeldung durch die Casting-Agentur. Häufig wissen Schauspieler nicht einmal, ob ihre eingereichten Videos angeschaut wurden.

In der SAG-AFTRA sind 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler zusammengeschlossen, darunter Stars wie Meryl Streep, Jennifer Lawrence und Glenn Close. Bei den Dreharbeiten für Fernsehserien könnte es im Falle eines Streiks zu erheblichen Verzögerungen kommen. Sollte der Streik länger andauern, müssten auch Starttermine großer Kinofilme verschoben werden.

Gewerkschaftsmitglieder dürften bei einem Streik nicht mehr vor der Kamera arbeiten - und auch nicht für bereits abgedrehte Filme Werbung machen. In London wurde am Mittwochabend die Europa-Premiere für "Oppenheimer", den neuen Film von "Batman"-Regisseur Christopher Nolan, laut "Variety" um eine Stunde vorgezogen, damit Stars wie Robert Downey Jr., Matt Damon und Emily Blunt noch daran teilnehmen konnten, ohne gegen die Regeln der Gewerkschaft zu verstoßen.

Ein Streik würde aber wohl die US-Premiere des mit Spannung erwarteten Films durchkreuzen, die am Montag in New York stattfinden soll. Und auch die Emmy-Verleihung könnte verschoben werden. Die Veranstalter der begehrten US-Fernsehpreise denken angeblich schon darüber nach, die Gala vom 18. September auf November oder auf nächstes Jahr zu verschieben.

N.Tartaglione--PV

Empfohlen

Frankreichs Präsidentengattin Brigitte Macron kritisiert Verzicht auf Faktenchecks

Die französische Präsidentengattin Brigitte Macron hat die geplante Abschaffung von Faktenchecks auf Facebook und Instagram kritisiert. "Das beunruhigt mich sehr", sagte sie am Freitag dem Sender RTL. "Wir brauchen eine seriöse Vorbereitung für den Umgang mit Onlinediensten und sozialen Netzen", betonte Brigitte Macron, die sich seit längerem den Kampf gegen Cybermobbing auf die Fahnen geschrieben hat.

Innovation und Pragmatismus: Heico Beckers Ansatz zur Steuerreform

Deutschland braucht frischen Wind - und Heico Becker hat ihn im Gepäck! Der charismatische Unternehmer und Spitzenkandidat der Freien Wähler für die Bundestagswahl verspricht nicht weniger als eine Revolution in der Steuerpolitik. ...

Nach Meta-Entscheidung gegen Faktenchecks: ARD will Kampf gegen Fake News verstärken

Nach der Ankündigung des US-Konzerns Meta zur Abschaffung von Faktenchecks auf seinen Plattformen Facebook und Instagram haben die Landesrundfunkanstalten der ARD und die "Tagesschau" eine Intensivierung ihrer Bemühungen im Kampf gegen Falschinformationen in Online-Netzwerken angekündigt. Die "Tagesschau" werde "ihre Kapazitäten zum Faktenprüfen bis Ende dieses Jahres deutlich steigern", teilte die Pressestelle des Norddeutschen Rundfunks (NDR) am Mittwochabend mit.

Faktencheck-Programm von Meta: US-Konzern reicht Bericht in Brüssel ein

Kurz nach der Ankündigung für ein Ende des Faktencheck-Programms auf den Plattformen Facebook und Instagram in den USA hat der Mutterkonzern Meta bei der EU-Kommission in Brüssel einen Bericht zu diesem Schritt eingereicht. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus mit den Vorgängen vertrauten Quellen. Meta versicherte zugleich, in der EU würden die Faktenchecks vorerst beibehalten.

Textgröße ändern: