US-Rapper "Diddy" Combs muss sich ab Mai wegen Sexhandels vor Gericht verantworten
Der Prozess gegen den wegen Sexhandels und anderer schwerer Straftaten angeklagten US-Rapper Sean "Diddy" Combs soll im Mai beginnen. Bis dahin bleibe der 54-Jährige in Untersuchungshaft, entschied der Richter Arun Subramanian, der am Donnerstag den Termin für den Prozessbeginn festsetzte. Combs' Anwälte hätten keine weiteren Anträge auf Freilassung gestellt. Das Gericht hatte eine Freilassung gegen Kaution zuvor zwei Mal abgelehnt.
Combs war Mitte September in New York festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Frauen sexuell missbraucht und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sex-Partys genötigt zu haben.
Laut Anklageschrift hat der Rap-Mogul über Jahrzehnte hinweg "Frauen und andere in seiner Umgebung missbraucht, bedroht und gezwungen, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen, seinen Ruf zu schützen und seine Taten zu verheimlichen". Er habe sich seines "Imperiums" im Musikgeschäft bedient, um seine Ziele zu erreichen.
Combs weist alle Vorwürfe zurück und plädiert auf unschuldig. Ab dem 5. Mai 2005 muss er sich nun vor Gericht verantworten, wie Richter Subramanian bei einer Anhörung in New York verkündete. Combs kam in hellem Hemd und heller Hose in den Gerichtssaal und grüßte seine Mutter und seine Kinder, die der Anhörung beiwohnten.
Staatsanwältin Emily Johnson sagte, es gebe immer noch Beweise, die zu überprüfen seien. Im März seien 96 elektronische Geräte beschlagnahmt worden. Weitere Anklagen seien möglich.
Die Vorwürfe gegen Combs waren aufgekommen, nachdem seine Ex-Freundin, die Sängerin Casandra "Cassie" Ventura, den Musiker im vergangenen Jahr wegen jahrelanger Misshandlungen sowie Vergewaltigung verklagt hatte. Kurz darauf einigten sich beide auf einen Vergleich.
Seither haben mehrere weitere Frauen Combs wegen sexueller Gewalt verklagt. Im März durchsuchten bewaffnete Polizisten seine Villen in Miami und Los Angeles. Mehr als 100 mutmaßliche Opfer haben laut dem Anwalt Tony Buzbee zudem Anfang des Monats angekündigt, gegen Combs zivilrechtlich wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexueller Ausbeutung vorgehen zu wollen.
Der unter den Künstlernamen Puff Daddy, P. Diddy und Diddy bekannte Combs war in den 90er Jahren zu einem der erfolgreichsten Hip-Hop-Musiker der Welt aufgestiegen. Der dreifache Gewinner des US-Musikpreises Grammy ist auch als Musikproduzent und Geschäftsmann erfolgreich.
E.Magrini--PV