Archiv für Kochkunst und deutsche Esskultur in Dresden gegründet
In Dresden entsteht ein Archiv für Kochkunst und deutsche Esskultur. Gegründet wird das Deutsche Archiv der Kulinarik von der Sächsischen Landesbibliothek (SLUB) und der Technischen Universität Dresden, wie die Kulturstiftung der Länder am Montag in Berlin mitteilte. Kernstück ist die Sammlung des 2015 verstorbenen Sammlers und Kochs Ernst Birsner, der seit den 50er Jahren Kochbücher sammelte.
Sein Nachlass, eine der größten Privatsammlungen zur Geschichte der Kulinarik im deutschen Raum, besteht demnach aus rund 50.000 Objekten, darunter elftausend Bücher, geschätzte rund 40.000 historische Speise- und Menükarten von Höfen, Luxusschifffahrten und Sternerestaurants sowie Manuskripte, Geschäftskarten und Weinetiketten.
Zur Sammlung gehören auch Menü- und Speisekarten deutscher und europäischer Fürsten- und Königshäuser aus dem 19. und dem frühen 20. Jahrhundert, beispielsweise von Kaiser Wilhelm II. aus seinem Exil in Doorn und der englischen Königin Elizabeth II. aus dem Jahr 1959. Im Februar vergangenen Jahres erwarb die SLUB die Sammlung mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder.
In den vergangenen Jahren kaufte die Sächsische Landesbibliothek zudem zahlreiche weitere Bücher, Handschriften und Menükarten sowie Zeitschriften, Gebrauchsgrafiken, Fotografien und elektronische Medien zur Kochkunst und -geschichte an. Dazu zählen der Nachlass des Gastronomiekritikers Wolfram Siebeck, die Bibliotheca Gastronomica von Walter Putz sowie die Sammlung des ersten deutschen Dreisternekochs Herbert Schönberner.
Das Archiv der Kulinarik soll ständig weiterentwickelt, digitalisiert und wissenschaftlich erschlossen sowie in einem Kulinarikportal weltweit online zugänglich gemacht werden. Darüber hinaus sind Veranstaltungen und Ausstellungen geplant.
C.Conti--PV