Pallade Veneta - Mehr als 200 Opfer durch Luftangriff auf Gefängnis im Jemen

Mehr als 200 Opfer durch Luftangriff auf Gefängnis im Jemen


Mehr als 200 Opfer durch Luftangriff auf Gefängnis im Jemen
Mehr als 200 Opfer durch Luftangriff auf Gefängnis im Jemen

Bei einem Luftangriff auf ein Gefängnis in der jemenitischen Rebellenhochburg Saada sind mindestens 70 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt worden. Die Suche nach Überlebenden dauere noch an, teilte die Organisation Ärzte ohne Grenzen am Freitag mit. Zu der Attacke in der Nacht zu Freitag bekannte sich niemand, die Huthi-Rebellen machten jedoch die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition dafür verantwortlich. Bei einem weiteren Angriff in Hodeida wurden drei Kinder getötet.

Textgröße ändern:

Allein ein Krankenhaus in Saada im Norden des Landes nahm nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen 138 Verletzte auf. Zwei weitere Krankenhäuser versorgten demnach ebenfalls "zahlreiche Verletzte". "Mein Kollege in Saada hat mir berichtet, dass am Ort des Luftangriffs viele Leichen liegen und dass viele vermisst werden", erklärte Ahmed Mahat, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen im Jemen. "Es scheint ein schrecklicher Akt der Gewalt gewesen zu sein."

Die Huthi-Rebellen veröffentlichten grausige Videoaufnahmen, die mutmaßlich verstümmelte Leichen in den Trümmern der Haftanstalt zeigten. Sie warfen der Militärkoalition vor, in Saada ein "Verbrechen" begangen zu haben.

Wenige Stunden zuvor waren bei einem Angriff der Militärkoalition, die im Jemen gegen die schiitischen Huthi-Rebellen kämpft, auf die Hafenstadt Hodeida drei Kinder getötet worden. "Die Kinder spielten Berichten zufolge auf einem nahe gelegenen Fußballplatz, als die Raketen einschlugen", teilte die Organisation Save the Children mit.

Der Angriff habe einer "Drehscheibe der Piraterie und des organisierten Verbrechens" gegolten, teilte die Militärkoalition mit. Landesweit fiel nach dem Angriff das Internet aus, wie die Organisation NetBlocks berichtete. Die strategisch wichtige Hafenstadt wird von den Rebellen kontrolliert. Ein Großteil der für den Jemen bestimmten humanitären Hilfsgüter wird in Hodeida umgeschlagen.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Am Montag hatten die Huthis erstmals die Vereinigten Arabischen Emirate angegriffen und drei Menschen getötet. Die Militärkoalition flog daraufhin Vergeltungsangriffe, bei denen mindestens 14 Menschen im Jemen getötet wurden.

Der UN-Sicherheitsrat trat am Freitag auf Antrag der Vereinigten Arabischen Emirate wegen des Angriffs zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Einstimmig verurteilten die Ratsmitglieder die "abscheulichen Terroranschläge" der Huthis in Abu Dhabi. Die norwegische UN-Botschafterin Mona Juul bezeichnete jedoch auch die jüngsten Angriffe im Jemen als "nicht akzeptabel". Norwegen hat derzeit den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat inne.

Befragt nach dem Angriff auf das Gefängnis, erklärte die UN-Botschafterin der Emirate, Lana Nusseibeh, die Militärkoalition habe sich verpflichtet, "bei all ihren Militäreinsätzen das Völkerrecht einzuhalten und verhältnismäßig zu reagieren". Näher wollte sie sich unter Verweis auf eine angekündigte Stellungnahme der Militärkoalition nicht zu dem Vorfall äußern.

Mehr als 370.000 Menschen wurden im Jemen-Konflikt bereits getötet, Millionen mussten flüchten. Die Vereinten Nationen stufen den Krieg und seine Folgen als schlimmste humanitäre Krise der Welt ein.

O.Mucciarone--PV

Empfohlen

Trump lehnt Sanktionen gegen Russland derzeit ab

US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Worten zum jetzigen Zeitpunkt keine Sanktionen gegen Russland verhängen, um die derzeitigen Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine nicht zu gefährden. Er lehne Sanktionen ab "aus dem einzigen Grund, dass ich glaube, kurz vor einer Einigung zu stehen, und diese nicht gefährden möchte", sagte Trump am Mittwoch vor Journalisten im Weißen Haus. Die Ukraine erklärte sich indes zu einem erneuten Treffen mit Unterhändlern Moskaus bereit, will aber vorher die russischen Bedingungen für einen Frieden sehen.

Wadephul beschwört bei Antrittsbesuch in Washington Einheit mit den USA

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat bei seinem ersten USA-Besuch im Amt auf eine gemeinsame Haltung Washingtons und Berlins angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gepocht und sich bezüglich neuer US-Sanktionen zuversichtlich gezeigt. "Wir haben, was die Ukraine angeht, eine gemeinsame Position - Deutschland und die Vereinigten Staaten von Amerika", sagte Wadephul am Mittwoch nach einem Gespräch mit seinem US-Kollegen Marco Rubio. Zur Lage im Gazastreifen sagte Wadephul, dass sich die Lage jüngst "dramatisch" verschlimmert habe.

Trump: Habe Netanjahu vor Angriff auf den Iran gewarnt

US-Präsident Donald Trump hat eigenen Angaben zufolge Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem Angriff auf den Iran gewarnt, der die Fortsetzung der Atomgespräche zwischen den beiden Ländern gefährden könnte. "Ich habe ihm gesagt, dass ich das derzeit nicht für sinnvoll halte, da wir einer Lösung sehr nahe sind", sagte Trump am Mittwoch während eines Pressegesprächs im Weißen Haus und verwies dabei auf sein jüngstes Telefonat mit dem israelischen Regierungschef.

Wadephul beschwört bei Antrittsbesuch in Washington Einheit mit USA in Ukraine-Konflikt

Bei seinem Antrittsbesuch in Washington hat Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) eine geeinte Haltung Deutschlands und der USA zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine beschworen. "Wir haben, was die Ukraine angeht, eine gemeinsame Position - Deutschland und die Vereinigten Staaten von Amerika", sagte Wadephul am Mittwoch bei einer Pressekonferenz nach seinem Gespräch mit einem US-Kollegen Marco Rubio. "Es muss jetzt eine Verhandlungslösung gefunden werden. Und Russland ist gefordert, an den Verhandlungstisch zu kommen."

Textgröße ändern: