Pallade Veneta - Baerbock und Faeser warnen "Assads Folterknechte" vor Flucht nach Deutschland

Baerbock und Faeser warnen "Assads Folterknechte" vor Flucht nach Deutschland


Baerbock und Faeser warnen "Assads Folterknechte" vor Flucht nach Deutschland
Baerbock und Faeser warnen "Assads Folterknechte" vor Flucht nach Deutschland / Foto: John MACDOUGALL - AFP/Archiv

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) haben Unterstützer des gestürzten syrischen Machthabers Baschar al-Assad vor einer Flucht nach Deutschland gewarnt. Baerbock sagte der "Bild am Sonntag": "Wer von Assads Folterknechten darüber nachdenken sollte, jetzt nach Deutschland zu fliehen, dem kann ich nur klar sagen: Wir ziehen all die Schergen des Regimes mit der vollen Härte des Gesetzes für ihre furchtbaren Verbrechen zur Rechenschaft."

Textgröße ändern:

Sicherheitsbehörden und Geheimdienste müssten jetzt international "aufs engste zusammenzuarbeiten", fügte Baerbock hinzu. Innenministerin Faeser verwies auf Kontrollen der Sicherheitsbehörden an allen Grenzen. "Wir sind äußerst wachsam", sagte die SPD-Politikerin der Zeitung. "Wenn Schergen des Terrorregimes von Assad versuchen sollten, nach Deutschland zu fliehen, dann müssen sie wissen, dass kaum ein Staat ihre Verbrechen so hart verfolgt wie Deutschland." Das sollte davor abschrecken, diesen Versuch zu wagen.

Faeser verwies in diesem Zusammenhang auf das Oberlandesgericht Koblenz, das 2022 das weltweit erste Urteil wegen Staatsfolter in Syrien gesprochen und einen früheren syrischen Geheimdienstmitarbeiter wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt hatte.

Im Juli wurden in Deutschland zudem mutmaßliche syrische Kriegsverbrecher festgenommen, die an der gewaltsamen Niederschlagung einer Demonstration beteiligt gewesen sein sollen. "Niemand ist hier vor Strafverfolgung sicher, der sich an Gräueltaten beteiligt hat", betonte Faeser.

Baerbock macht sich zudem Sorgen über die Aktivitäten des Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien: "Neben der Verfolgung von Assads Folterknechten und dem Schutz ihrer Opfer, gilt es zugleich international sicherzustellen, dass tausende von IS-Kämpfern, die unter anderen in den kurdisch verwalteten Gebieten inhaftiert sind, nicht erneut in Syrien, der Region und auch bei uns ihr Unwesen treiben", sagte Baerbock.

Internationale Kooperation der Sicherheitsbehörden sei in diesen Tagen daher wichtiger denn je zuvor, sagte die Bundesaußenministerin. "Das ist ein Schwerpunkt meiner Gespräche zu Syrien - denn Syrien darf weder zum Spielball fremder Mächte noch zum Experiment radikaler Kräfte werden."

Die deutschen Grünen im Europaparlament forderten derweil eine Asyl-Ausnahmeregelung für Syrer, damit Hilfe beim Wiederaufbau in Syrien nicht den Asylstatus in Deutschland gefährdet. Viele Syrer und Syrerinnen in Europa seien bereit, beim Wiederaufbau vor Ort zu helfen, sie stießen jedoch auf Hindernisse aufgrund der Asylregeln, sagte die außenpolitische Sprecherin der Grünen im EU-Parlament, Hannah Neumann, den Funke-Zeitungen vom Sonntag.

"Wir brauchen jetzt flexible Ausnahmeregelungen, die es Syrern ermöglichen, eine demokratische Regierungsbildung und den Wiederaufbau vor Ort zu unterstützen, ohne ihren Asylstatus zu riskieren - und im schlimmsten Fall die Möglichkeit, zu ihrer Familie in Europa zurückzukehren", sagte Neumann.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums befanden sich mit Stand Ende Oktober 974.136 Menschen mit syrischer Staatsbürgerschaft in Deutschland. Bei mehr als zwei Drittel der Menschen handelt es sich um Schutzsuchende.

F.M.Ferrentino--PV

Empfohlen

Eklat nach Musk-Gastbeitrag mit AfD-Wahlwerbung - "Welt"-Meinungschefin kündigt

Die Veröffentlichung eines Gastbeitrags von US-Milliardär Elon Musk mit einem Wahlaufruf für die AfD in der "Welt am Sonntag" (WamS) hat heftige Kritik ausgelöst. Die Meinungschefin der "Welt" reichte am Samstag wegen der Veröffentlichung ihre Kündigung ein. Der Deutsche Journalisten-Verband protestierte "gegen den Freifahrtschein für Musk durch die Redaktionsverantwortlichen der 'Welt'", per Gastbeitrag Wahlwerbung für die AfD machen zu dürfen.

Letzte große Klinik im Nord-Gazastreifen nach israelischem Einsatz geräumt

Nach einem israelischen Militäreinsatz ist das letzte große Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO "außer Betrieb" und vollständig geräumt. "Das Kamal-Adwan-Krankenhaus ist jetzt leer", erklärte ein WHO-Sprecher am Samstag in Genf. Die israelische Armee verkündete die Festnahme von Klinikleiter Hossam Abu Safijeh. Dieser stehe im Verdacht, ein "Hamas-Terrorist" zu sein und werde verhört.

Finnische Polizei beschlagnahmt verdächtigen Tanker nach Kabel-Beschädigung

Nach der mutmaßlichen Sabotage an einem Unterwasserkabel in der Ostsee hat die finnische Polizei den verdächtigen Tanker "Eagle S" beschlagnahmt. Das Schiff sei für weitere Ermittlungen zum Hafen von Kilpilahti eskortiert worden, erklärte die Polizei am Samstag. Zuvor hatte der Tanker im Meer vor der finnischen Küste gelegen.

Italien meldet pro-russische Hackerangriffe auf Infrastruktur- und Regierungs-Websites

Die italienische Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen mutmaßlich pro-russischer Hackerangriffe auf Websites des Außenministeriums und der Mailänder Flughäfen. Neben dem Ministerium und den Flughäfen Mailand-Linate und Malpensa seien auch die Verkehrssysteme von Sienna und Turin gehackt worden, erklärte die Polizei am Samstag.

Textgröße ändern: