Pallade Veneta - Lindner: Einsatz für Wirtschaftswachstum ist immer "die sozialste Politik"

Lindner: Einsatz für Wirtschaftswachstum ist immer "die sozialste Politik"


Lindner: Einsatz für Wirtschaftswachstum ist immer "die sozialste Politik"
Lindner: Einsatz für Wirtschaftswachstum ist immer "die sozialste Politik" / Foto: John MACDOUGALL - AFP

FDP-Chef Christian Lindner sieht die Wirtschaftspolitik als Schlüssel zur Lösung von Deutschlands Problemen. "Deutschland braucht eine Wende, um unseren wirtschaftlichen Abstieg abzuwenden", sagte er am Montag im Bundestag. Eine wachstumsorientierte Politik sei "zugleich die sozialste Politik die man für unsere Gesellschaft machen kann", betonte der frühere Bundesfinanzminister. "Das Sozialste, was man tun kann, ist dafür zu sorgen, dass Menschen einen sicheren und gut bezahlten Arbeitsplatz haben."

Textgröße ändern:

Lindner malte ein düsteres Bild der Lage. Deutschland stecke "in einer sich zuspitzenden Wirtschaftskrise", sagte er. "Tausende, zehntausende, vielleicht hunderttausende Menschen müssen fürchten, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren." Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe diese Situation lange geleugnet und sich den nötigen Kursänderungen verweigert - deshalb habe Scholz "kein Vertrauen mehr verdient", sagte Lindner vor der Abstimmung im Bundestag über die von Scholz gestellte Vertrauensfrage.

Er blickte dabei auch zurück auf das Ende der Ampel-Koalition Anfang November. Damals habe Scholz ihn "ultimativ" aufgefordert, als Bundesfinanzminister eine Ausnahme von der Schuldenbremse mitzutragen - was er abgelehnt habe.

"Wo ist eigentlich die Notlage?", mit der eine solche Ausnahme begründet werden kann, fragte Lindner. Wenn dies so wichtig gewesen sei, jetzt aber keine Rolle mehr spiele, dann müsse die Frage erlaubt sein, ob Scholz "seine ökonomischen Einschätzungen für das Land taktisch trifft". In diesem Fall "hat er erst recht kein Vertrauen mehr verdient", urteilte der FDP-Vorsitzende.

An dem von Scholz vor wenigen Tagen gemachten Vorschlag, die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel zu senken, ließ Lindner ebenfalls kein gutes Haar. Das sei "Verteilungspolitik auf Pump", von der eine Rentnerin ebenso profitiere wie ein Millionär, und es bringe kein Wachstum. Der FDP-Chef verglich Scholz hier mit "Prinz Karneval", der an Rosenmontag Kamelle verteile, "um populär zu werden".

Zu den Plänen der FDP sagte Lindner unter anderem, beim Bürgergeld sollten die Regelsätze gekürzt und die Zahlungen für Wohnen und Heizen pauschaliert werden. Das würde so viel Geld sparen, dass der Grundfreibetrag in der Einkommensteuer um "hunderte Euro" erhöht werden könne.

Daneben forderte Lindner, den "deutschen Sonderweg in der Klima- und Energiepolitik" zu beenden. Konkret kritisierte er den Atomausstieg und das Ziel Deutschlands, bereits 2045 klimaneutral zu sein, während EU-weit das Jahr 2050 als Zielmarke gilt.

S.Urciuoli--PV

Empfohlen

Krankenhausdirektor im Gazastreifen meldet Tod von fünf Mitarbeitern bei Angriff

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben eines Krankenhausdirektors fünf seiner Mitarbeiter getötet worden. Bei dem Angriff auf das Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia seien ein Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Krankenwagenfahrer und ein Haustechniker ums Leben gekommen, erklärte Krankenhauschef Hossam Abu Safija am Donnerstag.

Aktivisten: Für zahlreiche Todesurteile verantwortlicher General in Syrien gefasst

Sicherheitskräfte der neuen Führung in Syrien haben Aktivisten zufolge einen General festgenommen, der für zahlreiche Todesurteile im berüchtigten Saidnaja-Gefängnis verantwortlich sein soll. General Mohammed Kandscho Hassan, der Chef der Militärjustiz unter der Herrschaft des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad Chef, sei mit 20 Begleitern in der Ortschaft Chirbet al-Maasa gefasst worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag.

Früherer indischer Premierminister Singh gestorben

Der frühere indische Regierungschef Manmohan Singh ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Indiens Premierminister Narendra Modi bestätigte den Tod Singhs am Donnerstag im Onlinedienst X und erklärte, Indien betrauere den Verlust "eines seiner bedeutendsten Führer".

Nach Kabel-Störung: Finnische Behörden stoppen in Russland gestarteten Tanker

Nach der Beschädigung eines Unterwasser-Stromkabels zwischen Finnland und Estland ermitteln die finnischen Behörden wegen des Verdachts der "schweren Sabotage" gegen einen von einem russischen Hafen aus gestarteten Öltanker. Die Ermittler gingen dem Verdacht nach, dass das Schiff zur so genannten russischen Schattenflotte gehöre, sagte Finnlands Zolldirektor Sami Rakshit am Donnerstag. Die finnischen Behörden stoppten das Schiff, vernahmen die Besatzung und sicherten Beweise, wie Robin Lardot vom finnischen Nationalen Ermittlungsbüro berichtete. Die EU kündigte weitere Sanktionen gegen die russische Schattenflotte an.

Textgröße ändern: