Mehrere tausend Menschen demonstrieren in Berlin für neue Agrarpolitik
Bei einer Großdemonstration in Berlin haben am Samstag mehrere tausend Menschen eine neue Agrarpolitik der Bundesregierung gefordert. Laut dem Bündnis "Wir haben es satt" nahmen 9000 Menschen teil. Gefordert wurden bei der inzwischen 15. Protestaktion dieser Art verbindliche Gesetze für kostendeckende Erzeugerpreise und eine sichere Finanzierung von Tierschutz- und Umweltmaßnahmen. Das Motto in diesem Jahr lautete: "Gemeinwohl vor Konzerninteressen in der Agrarpolitik".
"Wir alle wollen gesunde Lebensmittel. Wir alle wollen Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz. Die kommende Bundesregierung muss bäuerliche Betriebe dabei endlich adäquat unterstützen", forderte Anne Skambraks vom Bündnis "Wir haben es satt". Das Bündnis wirft der Bundesregierung Tatenlosigkeit in der Agrarpolitik vor. Wie auch schon von vorangegangenen Regierungen seien "der Umbau der Tierhaltung liegen gelassen und viel zu oft Konzerninteressen priorisiert" worden, hieß es.
Es fehlten weiterhin Gesetze, die Ackerland für die Nahrungsmittelproduktion sicherten, kritisierten die Organisatoren. Die Erzeugerinnen und Erzeuger profitierten von den Preisen im Supermarkt in zu geringer Höhe.
Die Kundgebung zum Auftakt startete am Mittag vor dem Kanzleramt, später war noch ein Demozug durchs Regierungsviertel geplant. Dem Bündnis "Wir haben es satt" gehören nach eigenen Angaben rund 60 Organisationen aus Landwirtschaft und Gesellschaft an. Die Demonstration fand anlässlich der Landwirtschaftsmesse Grüne Woche in Berlin statt.
R.Lagomarsino--PV