Ukraine meldet russische Drohnenangriffe auf verschiedene Regionen des Landes
Russland hat die Ukraine in der Nacht laut ukrainischen Angaben mit mehr als hundert Drohnen angegriffen. Ziele der Angriffe waren die Regionen Dnipropetrowsk und Sumy im Osten des Landes, Iwano-Frankiwsk im Westen sowie die Hauptstadt Kiew, wie die ukrainische Armee am Montag im Onlinedienst Telegram mitteilte. Bei den Angriffen wurden demnach Infrastruktur, Wohngebäude und Privathäuser beschädigt. Zudem gerieten zwei Anlagen in Brand.
Insgesamt seien 57 Drohnen abgeschossen worden, erklärte die Armee. 39 weitere seien vom Radar verschwunden. In der Region Iwano-Frankiwsk brachen laut Angaben der örtlichen Rettungskräfte infolge der Angriffe in zwei Fabriken Feuer aus. Um welche Art von Anlagen es sich handelte, war zunächst nicht bekannt.
In Kiew hörten Journalisten der Nachrichtenagentur AFP, wie die Drohnen über das Stadtzentrum flogen. Zudem war das Feuer der Luftabwehr zu hören. In der Stadt Nikopol in der östlichen Region Dnipropetrowsk wurden laut Gouverneur Serhij Lysak fünf Menschen durch russisches Artilleriefeuer verletzt.
Russland und die Ukraine greifen sich regelmäßig mit Drohnen an, um Ziele jenseits der Frontlinie zu treffen. Die russischen Angriffe auf die Ukraine richten sich immer wieder auch gegen Wohngebiete.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Montag unterdessen, in der westrussischen Grenzregion Kursk die Ortschaft Nikolajewo-Darino von den ukrainischen Soldaten zurückerobert zu haben. Das Dorf zählt weniger als 150 Einwohner und liegt direkt an der Grenze.
Die Ukraine hatte im August vergangenen Jahres in Kursk eine Offensive gestartet und dabei mehrere hundert Quadratkilometer Land erobert. Infolge des Vorstoßes waren tausende Menschen evakuiert worden. Allerdings geriet die Offensive vorübergehend ins Stocken, nachdem Moskau Verstärkung in die Region entsandt hatte, darunter auch tausende nordkoreanische Soldaten. Anfang Januar folgte dann ein zweiter Gegenangriff der Ukraine in der Region.
Die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden gaben überdies bekannt, einen hochrangigen Armeeoffizier wegen der mutmaßlichen Veruntreuung von Militärausrüstung festgenommen zu haben. Dem stellvertretenden Kommandeur einer Einheit in der östlichen Region Dnipropetrowsk werde vorgeworfen, Dokumente gefälscht zu haben, um 24 Nachtsichtgeräte im Wert von rund 95.000 Dollar (90.000 Euro) veruntreut zu haben, erklärten die Ermittler.
In diesem Monat waren bereits mehrere Armeevertreter wegen Betrugsvorwürfen festgenommen worden. Kiew hat seine Bemühungen zur Bekämpfung von Korruption verstärkt. Zudem geht die Regierung gegen den illegalen Waffenschmuggel vor und nahm in jüngster Zeit hunderte von Durchsuchungen vor.
A.Fallone--PV