Pallade Veneta - Israels Generalstaatsanwältin wirft Netanjahu Interessenkonflikt bei Bar-Entlassung vor

Israels Generalstaatsanwältin wirft Netanjahu Interessenkonflikt bei Bar-Entlassung vor


Israels Generalstaatsanwältin wirft Netanjahu Interessenkonflikt bei Bar-Entlassung vor
Israels Generalstaatsanwältin wirft Netanjahu Interessenkonflikt bei Bar-Entlassung vor / Foto: GIL COHEN-MAGEN - POOL/AFP/Archiv

Die israelische Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen "persönlichen Interessenkonflikt" bei der Entlassung von Geheimdienstchef Ronen Bar vorgeworfen. Die Entscheidung, den Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet zu entlassen, sei "grundlegend mit Makeln behaftet", erklärte Baharav-Miara am Freitag. Ein Interessenkonflikt ergebe sich aus den laufenden strafrechtlichen Ermittlungen gegen Netanjahus Umfeld.

Textgröße ändern:

Der Schin Bet ermittelt derzeit zu mutmaßlichen Bestechungszahlungen aus Katar an mehrere Netanjahu-Vertraute. Wegen der als "Katargate" bekannten Affäre sitzen zwei Verdächtige in Untersuchungshaft.

In ihrer am Freitag veröffentlichten Erklärung stellte Generalstaatsanwältin Baharav-Miara ihre beim Obersten Gerichtshof des Landes eingereichte detaillierte Analyse zur Entlassung von Ronen Bar vor. Sie warnte zugleich, die Entlassung werde zu einer Politisierung des Amtes des Inlands-Geheimdienstchefs führen. Der Oberste Gerichtshof wird sich am kommenden Dienstag mit Einsprüchen gegen Bars Entlassung beschäftigen.

Netanjahus rechtsgerichtetes Regierungskabinett hatte vor zwei Wochen einstimmig die Entlassung von Bar beschlossen. Wegen mehrerer Einsprüche dagegen setzte der Oberste Gerichtshof diese allerdings bis zum kommenden Dienstag aus.

Ungeachtet dessen hatte Netanjahu zu Wochenbeginn erklärt, dass der ehemalige Marinekommandeur Eli Scharvit künftig den Schin Bet leiten solle. Nur einen Tag später machte der Ministerpräsident einen Rückzieher.

Netanjahu hatte Bars Entlassung mit mangelndem Vertrauen in den Geheimdienstchef und dem Versagen des Schin Bet beim Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 begründet. Bar bezeichnete die Entscheidung dagegen als politisch motiviert. Sein Verhältnis zu Netanjahu gilt als angespannt, seitdem der Geheimdienst in einem Untersuchungsbericht zum 7. Oktober 2023 neben dem eigenen Versagen auch Fehler der Regierung benannt hatte.

O.Mucciarone--PV

Empfohlen

Prozess gegen Ex-Präsident Sarkozy wegen libyscher Gelder: Plädoyer der Verteidigung

Im Prozess gegen Frankreichs Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy wegen der mutmaßlich illegalen Finanzierung seines Wahlkampfs durch libysche Gelder steht am Dienstag in Paris das Plädoyer der Verteidigung an. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits sieben Jahre Haft für den Angeklagten gefordert. Zudem soll der Ex-Präsident eine Geldstrafe in Höhe von 300.000 Euro zahlen und für fünf Jahre das passive Wahlrecht entzogen bekommen.

Iran kündigt "indirekte" Gespräche mit den USA am Samstag an

Der Iran hat für kommenden Samstag "indirekte" Gespräche mit den USA im Golfstaat Oman angekündigt. "Der Iran und die Vereinigten Staaten werden sich am Samstag im Oman zu indirekten Gesprächen auf hoher Ebene treffen", erklärte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Dienstag im Onlinedienst X. Wenige Stunden zuvor hatte US-Präsident Donald Trump gesagt, am Samstag stünden direkte Gespräche mit iranischen Vertretern an.

Gesundheitsministerium: Drei Tote bei israelischen Angriffen im Südlibanon

Bei mehreren israelischen Luftangriffen im Süden des Libanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens drei Menschen getötet worden. In der Ortschaft Taybeh nahe der Grenze zu Israel habe ein Drohnenangriff einen Menschen getötet, ein Drohnenangriff auf die Straße Dardara habe zwei Menschen getötet und einen weiteren verletzt, erklärte das Ministerium am Montag. Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich bei dem Toten in Taybeh um einen Kommandeur der pro-iranischen Hisbollah-Miliz.

US-Präsident Trump: Direkte Gespräche mit Teheran am Samstag

US-Präsident Donald Trump hat "direkte Gespräche" mit dem Iran für das Wochenende angekündigt. "Wir haben am Samstag ein großes Treffen, bei dem wir direkt mit ihnen verhandeln werden", sagte Trump am Montag beim Besuch des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu im Weißen Haus. Die Gespräche mit Teheran fänden "fast auf der höchsten Ebene" statt. "Vielleicht kommt es zu einer Einigung, das wäre großartig", sagte Trump.

Textgröße ändern: