Pallade Veneta - Berlin verärgert über Behinderung der Bundeswehr in Mali

Berlin verärgert über Behinderung der Bundeswehr in Mali


Berlin verärgert über Behinderung der Bundeswehr in Mali
Berlin verärgert über Behinderung der Bundeswehr in Mali

Mit scharfer Kritik an der Militärjunta in Mali hat die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), auf das Überflugverbot für die Bundeswehr reagiert. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sprach Strack-Zimmermann am Donnerstag von "einem inakzeptablen Vorgang, ja einem unfreundlichen Akt, der umgehend geklärt werden" müsse. Die Linken-Außenexpertin Sevim Dagdelen forderte die Bundesregierung auf, die Unterstützung für die "Putschregierung" in Mali umgehend zu beenden und die Bundeswehr abzuziehen.

Textgröße ändern:

Dass die malische Militärregierung offenbar die Auseinandersetzung mit den im Land stationierten internationalen Truppen suche, ist nach Ansicht Strack-Zimmermanns unverständlich: "Mali verweigert der Bundeswehr den Überflug über ihr Staatsgebiet, und im gleichen Moment sind unsere Soldatinnen und Soldaten in genau diesem Mali im Einsatz, um den Frieden vor Ort zu sichern", sagte sie. "Auf die Erklärung bin ich gespannt."

Die Linke sieht sich durch den Vorfall in ihrer Ablehnung des Einsatzes bestätigt. "Es ist schlicht skandalös und völlig inakzeptabel, dass die Bundeswehr entgegen ihres verfassungsmäßigen Auftrages seit nun zwei Jahren eine Putschregierung in Mali absichert", sagte die Bundestagsabgeordnete Dagdelen zu AFP. "Der Bundesregierung ist der politische Kompass völlig abhanden gekommen." Die Bundeswehr müsse "umgehend" abgezogen werden.

Die Behörden in dem westafrikanischen Land hatten einem Flugzeug der Bundeswehr den Überflug und die Landung verweigert. Die Maschine vom Typ A400M mit rund 80 Soldatinnen und Soldaten an Bord wurde nach Angaben des Einsatzführungskommandos vom Mittwoch nach Gran Canaria umgeleitet. Der Flieger war demnach auf dem Weg von Wunstorf ins Feldlager Gao gewesen.

Der Überflug war nach Angaben des Sprechers zuvor genehmigt worden. Die Gründe für die verweigerte Genehmigung "befinden sich momentan in der Aufklärung", fügte er hinzu. Die malischen Behörden hatten zuletzt Flugbewegungen der in dem Land stationierten internationalen Militärmission Minusma, an der auch Deutschland beteiligt ist, eingeschränkt.

Zwischen der internationalen Gemeinschaft und den Militärmachthabern in Mali ist das Verhältnis seit Monaten gespannt; dies hatte sich nach der Absage der für Februar geplanten Wahlen durch die Militärjunta verschärft. Die Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (Ecowas) verhängte deswegen Sanktionen gegen die malische Regierung, was etwa von Frankreich ausdrücklich unterstützt wird.

Mali reagierte darauf seinerseits mit Grenzschließungen und Flugverboten offensichtlich auch in anderen Bereichen. Die politische Situation in dem Sahel-Staat ist seit 2012 von starker Instabilität geprägt, die vielfach von dschihadistisch motivierter Gewalt verursacht wird. Deutschland ist in Mali mit der Bundeswehr im Rahmen von Missionen der EU und der UNO im Einsatz, um zur Stabilisierung des Landes beizutragen.

H.Ercolani--PV

Empfohlen

Verhandlungen über Waffenruhe im Gazastreifen erneut ins Stocken geraten

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln sind erneut ins Stocken geraten. Israel und die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas warfen sich am Mittwoch gegenseitig vor, für die Blockade verantwortlich zu sein. Konkrete Angaben dazu, worin die neu aufgetretenen Hindernisse für ein Abkommen bestehen, machten beide Seiten nicht.

Auch an Weihnachten massive russische Luftangriffe auf die Ukraine

Russland hat seine massiven Luftangriffe auf die Ukraine auch an Weihnachten fortgesetzt. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj feuerte Russland am Mittwochmorgen mehr als 170 Raketen und Drohnen auf sein Land ab. Dabei gab es nach ukrainischen Angaben mindestens ein Todesopfer. Kreml-Chef Wladimir Putin habe "bewusst Weihnachten für die Angriffe gewählt. Was könnte unmenschlicher sein?", erklärte Selenskyj.

Selenskyj verurteilt russische Angriffe auf Ukraine an Weihnachten als "unmenschlich"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die massiven russischen Luftangriffe auf sein Land am Weihnachtstag als "unmenschlich" gebrandmarkt. "Putin hat bewusst Weihnachten für die Angriffe gewählt. Was könnte unmenschlicher sein?", erklärte Selenskyj am Mittwochmorgen im Onlinedienst Telegram mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Russland habe "mehr als 70 Raketen, darunter ballistische Raketen, und mehr als hundert Angriffsdrohnen" gegen die Ukraine gestartet, sagte Selenskyj weiter. Ziel sei das Energiesystem des Landes gewesen.

Nach Trump-Drohung einer Übernahme des Panama-Kanals: Demonstrationen vor US-Botschaft

Nach einer Drohung von Donald Trump, den von den USA gebauten Panama-Kanal nach seinem Amtsantritt als US-Präsident wieder unter die Kontrolle der USA zu bringen, haben Demonstranten in Panama am Dienstag ein Bild des designierten Staatschef verbrannt. Vor der US-Botschaft in Panama-Stadt versammelten sich dutzende Protestierende und skandierten Sprüche wie "Trump, du Tier, lass den Kanal in Ruhe". Einige trugen Banner mit der Aufschrift "Donald Trump, Staatsfeind von Panama".

Textgröße ändern: