"Jetzt wird gefeiert": Pföderl gibt den Meisterparty-Befehl
Leo Pföderl nahm seine dicke Siegerzigarre aus dem Mund, dann gab er den Befehl für die XXL-Meisterparty. "Jetzt wird gefeiert, bis nächste Woche irgendwann", sagte der MVP der DEL-Finalserie mit gewohnt schelmischem Grinsen auf dem Eis in Bremerhaven. Im Hintergrund huldigten die Anhänger der Eisbären Berlin dem Mann, der ihr Team beim 2:0-Erfolg bei den Fischtown Pinguins zur zehnten deutschen Meisterschaft der Klubgeschichte geführt hatte.
Nur ein Jahr nach der Seuchensaison, in der die Berliner gar die Play-offs verpassten, ist der Rekordmeister zurück auf dem Eishockey-Thron. "So ein Titel ist immer süß, das wird nicht langweilig. Dafür sind wir da, dafür haben wir gerackert", sagte Torschütze Pföderl, gab dann aber doch zu, dass diese Meisterschaft, seine dritte für den Klub, eine ganz besondere war.
"Die Leute, die vom letzten Jahr noch da sind und die, die Verantwortung haben, dass der Trainer geblieben ist ..." - sagte der Angreifer, der in den fünf Finalspielen satte elf Scorerpunkte aufs Eis gezaubert hatte - "das muss man erstmal so machen, das gibts im Sport nicht oft."
Und auch der Gemeinte, der Trainer, der sich im schnelllebigen Eishockeygeschäft eine miese Saison hatte erlauben dürfen, und das nun mit seinem dritten Meistertitel nach 2021 und 2022 zurückzahlte - auch der kam aus dem Strahlen nicht heraus. "Was für ein Run", sagte Serge Aubin mit leuchtenden Augen.
Er sei "natürlich nicht zufrieden" gewesen mit der vergangenen Saison. "Man weiß zwar", sagte der 49 Jahre alte Kanadier, "dass man nicht jedes Jahr gewinnen kann, aber wir sollten zumindest eine Chance dazu haben." 2024 tat sich die Gelegenheit wieder auf, und die Eisbären schlugen zu - vor allem dank Topscorer Pföderl.
"Er war unglaublich. Du brauchst die großen Spieler, um in großen Momenten zur Stelle zu sein", sagte Aubin, während die Fans den Bad Tölzer auf ihre eigene Weise feierten. "Leo gibt ein' aus", skandierten die Anhänger - es dürften in der wilden Berliner Partynacht an der Nordsee wahrscheinlich sogar ein paar mehr gewesen sein.
J.Lubrano--PV