Völler: "German Endspiel" wäre Problem für Nagelsmann
Bayern München und Borussia Dortmund fiebern einem möglichen Wiedersehen in Wembley entgegen, doch für Bundestrainer Julian Nagelsmann wäre ein zweites "German Endspiel" nach 2013 in London "nicht optimal", wie DFB-Sportdirektor Rudi Völler meinte.
Das Finale der Champions League im englischen Fußball-Tempel steigt am 1. Juni - und fällt damit mitten rein in die Vorbereitung der deutschen Nationalmannschaft auf die Heim-EM. Nagelsmann versammelt seinen Turnierkader vom 26. bis 31. Mai im Trainingslager im Weimarer Land, ehe der Umzug ins EM-Quartier in Herzogenaurach ansteht.
Sollten sich der FC Bayern im Halbfinale der Königsklasse gegen Real Madrid und der BVB gegen Paris St. Germain durchsetzen, würden Nagelsmann auch im vorletzten EM-Test am 3. Juni gegen die Ukraine in Nürnberg wichtige Spieler fehlen. Erst bei der Generalprobe am 7. Juni in Mönchengladbach gegen Griechenland stünde ihm sein komplettes Aufgebot zur Verfügung. Sollte Real die Bayern ausschalten, müsste Nagelsmann auf die Säulen Toni Kroos und Antonio Rüdiger aus Madrid verzichten. Nur bei PSG steht aktuell kein deutscher Nationalspieler unter Vertrag.
Ein deutsches Finale hätte aus Sicht von Völler aber auch eine positive Seite. "Für die Spieler ist es ein tolles Erlebnis, diese Erfahrung und Freude nimmst du ja mit in die Vorbereitung", sagte er bei Welt-TV. Schon jetzt seien die Erfolge der Bayern, von Dortmund und Leverkusen in Europa "für den deutschen Fußball wunderbar", ergänzte Völler: "Ich finde es toll nach der Kritik der letzten Jahre, wo es immer hieß: Die Premier League ist das Maß der Dinge, oder die Spanier - und wir sind so ein bisschen hinten dran."
Zwar sehe auch er die englische Premier League als "die Topliga schlechthin, daran hat sich nichts geändert. Aber zwei Klubs im Halbfinale zu haben und Bayer Leverkusen in der Europa League im Halbfinale, da können wir schon ein bisschen stolz drauf sein."
C.Grillo--PV