Löw schloss sich nach WM-Triumph auf der Toilette ein
Der ehemalige Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat zehn Jahre nach dem WM-Triumph noch einmal tiefe Einblicke in sein Seelenleben im Anschluss an den Sieg im Finale in Rio gegeben. "Es ist schwer zu beschreiben, aber ich wollte alleine sein und ich habe mich auf einer Toilette eingeschlossen, weil in der Kabine waren auch überall Leute, aber ich wollte fühlen. Ist das wirklich alles so passiert oder ist das nur ein Traum", sagte Löw im ARD-Podcast "Wir Weltmeister. Auf der Suche nach 2014."
In der Zeit nach dem vierten WM-Triumph des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) stellte sich das erwartete Glücksgefühl bei Löw nicht richtig ein. "Ich wollte irgendwie alleine sein, aber mit dem Alleinsein habe ich mich logischerweise auch schwer getan. Sagen wir mal, meine Stimmung war nicht so auf dem Höhepunkt wie ich es vorher gedacht hätte, wenn Du die WM gewinnst, das hätte ich so nie erwartet", sagte Löw, der sich nach Sardinien zurückzog und mit Problemen kämpfte: "Nachts bin ich häufig aufgewacht. Situationen, die mir im Kopf rumgingen. Schlecht geschlafen und dann eben von innen heraus diese Müdigkeit und Schwere. Es kam alles zusammen und es war - muss ich ganz ehrlich sagen – nach ein paar Tagen keine so ganz einfache Zeit für mich."
Die ARD lässt mit einer vierteiligen Dokuserie den WM-Sieg gegen Argentinien (1:0 n.V.) durch das Tor von Mario Götze noch einmal aufleben. In der Serie "Wir Weltmeister. Abenteuer Fußball-WM 2014" teilen laut ARD "die Helden von damals die großen Momente und kleinen Geheimnisse des Turniers in Brasilien und der Zeit danach". Alle vier Folgen der Dokuserie sind ab dem 22. Mai in der Mediathek abrufbar. Den sechsteiligen Podcast gibt es seit Dienstag in der ARD Audiothek.
A.Rispoli--PV