Herberger-Nachlass ist "wertvolles Kulturgut"
Bedeutende Würdigung für Sepp Herberger: Der Nachlass der deutschen Fußball-Ikone ist in das "Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes" eingetragen worden. Es ist das erste Erbe aus dem Bereich des Fußballs, das in das Verzeichnis aufgenommen wurde. Herberger hatte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) 1954 als Bundestrainer zu ihrem ersten WM-Titel geführt. Der Nachlass Herbergers befindet sich im Besitz der DFB-Stiftung, die seinen Namen trägt.
"Die Aufnahme des Herberger-Nachlasses in das Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes ist eine große Ehre und freut uns alle sehr", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf: "Es ist gut, den Nachlass auf diese Weise für kommende Generationen zu sichern."
Ein als national wertvoll gelistetes Kulturgut ist besonders zu schützen und kann nur unter strengen Auflagen ins Ausland ausgeführt werden. Voraussetzung für eine Eintragung ist, dass es für das kulturelle Erbe Deutschlands besonders bedeutsam und identitätsstiftend für die Kultur Deutschlands ist und dessen langfristiger Verbleib im Bundesgebiet im herausragenden kulturellen öffentlichen Interesse liegt. Die Aufnahme in das Verzeichnis wird restriktiv gehandhabt. Nach mehr als 60 Jahren sind rund 2700 Eintragungen zu verzeichnen.
Der Schrift-Nachlass Herbergers, der im April 1977 gestorben ist, umfasst mehr als 200 Archivkartons. Der DFB hatte im März 1977 die Sepp-Herberger-Stiftung errichtet. Seit 1989 ist sie Rechtsnachfolgerin der kinderlosen Eheleute Sepp und Eva Herberger. Neben dem schriftlichen Nachlass zählen rund 4600 Bildmotive, Herbergers Bibliothek und zahlreiche bedeutende Memorabilien zum Archiv, das im DFB-Campus in Frankfurt/Main verwahrt wird. Besondere Exponate sind als Dauerleihgaben im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund zu sehen.
Das Verfahren zur Eintragung erfolgte auf Grundlage des Kulturschutzgesetzes beim Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und wurde durch einen Sachverständigenausschuss unterstützt.
D.Bruno--PV