Nagelsmann: Schwierige Absage an Hummels und Goretzka
Julian Nagelsmann hat sich bei der Absage an die EM-Kandidaten Mats Hummels und Leon Goretzka sehr schwer getan. Er habe mit beiden "längere Gespräche" geführt, sagte der Bundestrainer bei der Bekanntgabe seines vorläufigen EM-Kaders am Donnerstag in Berlin.
"Beide waren extrem enttäuscht. Spielern mitzuteilen, dass sie nicht bei der Heim-EM dabei sind - das sind keine schöne Gespräche. Mir tut es weh, einem Spieler eine Absage zu erteilen", sagte Nagelsmann über die "emotionalen Telefonate". Aber, begründete er die Absagen an Rio-Weltmeister Hummels von Borussia Dortmund und den Münchner Goretzka, "die beste Mannschaft sind nicht zwingend die 22 besten Spieler. Das heißt nicht, dass die, die zu Hause sind, schlechte Menschen sind."
Anstelle von Hummels nimmt Nagelsmann dessen BVB-Nebenmann Nico Schlotterbeck mit, den er erstmals in seiner Amtszeit berief. "Nico hat sich stabilisiert. Er ist ein Spieler, der perspektivisch auch wichtig ist", sagte er. Allerdings müsse sich der 24-Jährige in der DFB-Auswahl erst einmal "hinten anstellen".
Grundsätzlich erläuterte Nagelsmann mehrfach, wie wichtig es ihm ist, dass jeder Nominierte sich seiner Rolle bewusst sei und sich mit dieser voll "identifiziere". Das gelte auch für die Wackelkandidaten, die vor der Meldung des endgültigen Kaders am 7. Juni auf der Kippe stehen. Die betroffenen Spieler wüssten Bescheid.
Wichtig ist aus Nagelsmanns Sicht, "eine gewisse Achse zu haben". Hier nannte er namentlich Abwehrchef Antonio Rüdiger und Mittelfeld-Boss Toni Kroos. Darüber hinaus benötige er in der Startelf "fünf, sechs Spieler, die ein gutes Bewusstsein für die Defensive haben - und der Offensive die nötige Freiheit geben".
E.M.Filippelli--PV