BBL-Finale: Alba beißt die Zähne zusammen und belohnt sich
Die Symbolfigur des Kraftaktes war der Kapitän persönlich. Mit teils schmerzverzerrtem Gesicht schleppte sich Weltmeister Johannes Thiemann über das Parkett. Und verkörperte die Botschaft: kein Schritt ist zu schwer, kein Weg zu weit.
Die Basketballer von Alba Berlin wurden belohnt für ihren Kampfgeist: Nach dem 79:70 (39:32) bei Bayern München im zweiten der Spiel der Finalserie um die deutsche Meisterschaft sind die Aussichten plötzlich vielversprechend. Mit zwei Siegen in den kommenden beiden Heimspielen am Mittwoch (20.30 Uhr) und Freitag (18.00 Uhr/beide Dyn) kann Alba den zwölften Meistertitel der Klubgeschichte feiern.
"Ich bin froh über den Sieg, jetzt brauchen wir Schlaf und eine Pause", sagte Alba-Coach Israel Gonzalez nach dem Spiel. "Wir stehen noch, auch wenn ich nicht weiß wie", lobte Sportdirektor Himar Ojeda.
Der Triumph in der Münchner Halle hatte sich nicht unbedingt angedeutet, nachdem die Bayern im ersten Duell der im Best-of-five-Modus ausgetragenen Serie ein 79:67 vorgelegt hatten. Zudem fehlen den Berlinern vier Leistungsträger langzeitverletzt. Am Montag kehrte immerhin Thiemann in den Kader zurück. "Ich wollte ein paar Minuten machen, um den Jungs eine Pause zu gönnen. Aber natürlich bin ich nicht bei 100 Prozent", sagte er beim Sender Dyn.
Bei 100 Prozent waren die Albatrosse auch zu Spielbeginn nicht; Bayern startete dominant. Dass am Ende dennoch der Ausgleich in der Finalserie stand, lag auch an der fehlenden Effizienz des Hauptrundensiegers. "Wir haben unsere Angriffe nicht gut ausgeführt", kritisierte Bayern-Coach Pablo Laso.
Dennoch glauben sie in München weiter an die erste nationale Krone seit 2019. "Wir müssen uns in Berlin mental wieder auf uns konzentrieren und stabil bleiben", sagte Bayerns deutscher Weltmeister Andreas Obst, der am Montag ohne Punkte geblieben war. Die Willenskraft der Berliner hat er nun kennengelernt.
A.Fallone--PV