Pallade Veneta - Tedescos Rote Teufel erleben EM-Start aus der Hölle

Tedescos Rote Teufel erleben EM-Start aus der Hölle


Tedescos Rote Teufel erleben EM-Start aus der Hölle
Tedescos Rote Teufel erleben EM-Start aus der Hölle / Foto: JAVIER SORIANO - SID

Abwehrpatzer, Starversagen, Nervenflattern: Der ewige Geheimfavorit Belgien hat einen blamablen EM-Fehlstart hingelegt und steht mitsamt seinem deutschen Coach sofort massiv unter Druck. Die Mannschaft des früheren Bundesliga-Trainers Domenico Tedesco verlor in der Gruppe E 0:1 (0:1) gegen Außenseiter Slowakei.

Textgröße ändern:

Ivan Schranz (7.) traf für die Slowaken, zwei Tore von Starstürmer Romelu Lukaku zählten nicht - nach Hinweisen des Video-Assistenten Bastian Dankert (Rostock). Damit endete Tedescos Erfolgsserie. Vor dem verpatzten EURO-Auftakt hatte der Deutsch-Italiener seit seinem Amtsantritt vor 16 Monaten keine Partie (zehn Siege, vier Unentschieden) mit den Roten Teufeln verloren. In der anderen Partie der Gruppe hatte Rumänien zuvor 3:0 (1:0) gegen die Ukraine gewonnen.

Vor 47.000 Zuschauern in Frankfurt machten die Belgier in ihrem ersten Endrunden-Duell mit der Slowakei zu Beginn mächtig Dampf. Lukaku hatte die frühe Führung auf dem Fuß, scheiterte aber am slowakischen Torwart Martin Dubravka (3.). Auch in den Minuten danach lag der Treffer für den Vize-Europameister von 1980, bei dem der angeschlagene Ex-Dortmunder Axel Witsel fehlte, in der Luft.

Das Tor fiel aber völlig überraschend auf der anderen Seite. Nach einem Aussetzer von Jungstar Jeremy Doku (Manchester City) wehrte Belgiens Torwart Koen Casteels (noch VfL Wolfsburg) den Ball vor die Füße von Schranz ab. Der Flügelstürmer bedankte sich.

Der Treffer beflügelte die Slowaken, die zum dritten Mal in Folge bei einer EURO dabei sind. Die Mannschaft des italienischen Trainers Francesco Calzona spielte munter mit. Erst ein Fehler von Dubravka bescherte Leandro Trossard die Chance zum Ausgleich (21.).

Trotz dieser Möglichkeit fiel dem Favoriten um Topstar Kevin De Bruyne kaum etwas ein. Dabei haben die Belgier in Deutschland etwas gutzumachen. Bei der WM 2022 war das hochgehandelte Team kläglich in der Vorrunde gescheitert. Bei der EM 2021 schied Belgien im Viertelfinale gegen den späteren Titelgewinner Italien (1:2) aus.

Tedesco trieb seine Schützlinge mit zunehmender Spieldauer immer stärker an. Der 38-Jährige, bei dem Startorwart Thibaut Courtois von Champions-League-Sieger Real Madrid nach einem Streit in der Qualifikation keine Rolle mehr spielt, hatte damit aber keinen Erfolg. Die Belgier mussten sich sogar bei Casteels bedanken, dass er gegen Lukas Haraslin einen höheren Rückstand verhinderte (40.). Auf der Gegenseite vertändelte Lukaku kurz vor der Pause (42.).

Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde es aus Sicht der Belgier nicht besser. Ein zunächst gegebener Treffer von Lukaku (56.) wurde wegen einer Abseitsstellung des bulligen Angreifers nicht anerkannt. Dankert pfiff den türkischen Schiedsrichter Umut Meler zurück.

Auch die wütenden Angriffe der Belgier in der Folge brachten keinen Erfolg. Lukaku (61.) und der eingewechselte Johan Bakayoko (62.) konnten riesige Chancen nicht verwerten - die Begegnung wurde danach immer hektischer. Der vermeintliche Ausgleich von Lukaku (86.) wurde wegen eines Handspiels des kurz zuvor eingewechselten Leipzigers Lois Openda nicht gegeben.

O.Merendino--PV

Empfohlen

Löw: "Fehler" nach WM 2018 nicht aufgehört zu haben

Joachim Löw bedauert in der Nachbetrachtung, nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 nicht als Bundestrainer aufgehört zu haben. "Ja, auf jeden Fall. Das war sicherlich ein Fehler", sagte Löw am Sonntagabend bei SWR Sport und ergänzte: "Nach so einer Geschichte hätte ich sagen müssen, ich mache den Weg frei. Jetzt müssen neue Impulse her, ein paar neue Ideen, ein neuer Trainer. Das wäre sicherlich besser gewesen."

Sieg in Italien: Frankreich sichert sich Gruppensieg

Frankreichs Fußballer haben das Nations-League-Topspiel in Italien gewonnen und sich auf der Zielgeraden den Gruppensieg gesichert. Der Vizeweltmeister von Nationaltrainer Didier Deschamps schlug die Gastgeber im Giuseppe-Meazza-Stadion mit 3:1 (2:1), am letzten Spieltag gelang noch der Sprung an die Spitze der Gruppe A2.

Krönung in Turin: Sinner gewinnt ATP Finals

Publikumsliebling Jannik Sinner hat zum ersten Mal in seiner Karriere die ATP Finals gewonnen und den italienischen Fans in Turin den erhofften Heimsieg beschert. Der Weltranglistenerste aus Südtirol besiegte im Endspiel den US-Amerikaner Taylor Fritz mit 6:4, 6:4, es ist die Krönung einer herausragenden Saison.

Historischer Titel: Krawietz/Pütz triumphieren in Turin

Historischer Erfolg in Turin: Kevin Krawietz und Tim Pütz haben als erstes deutsches Tennis-Doppel die ATP Finals gewonnen und zum Saisonabschluss für eine dicke Überraschung gesorgt. Das deutsche Davis-Cup-Duo setzte sich am Sonntag im dramatischen Endspiel von Turin mit 7:6 (7:5), 7:6 (8:6) gegen die Weltranglistenersten Marcelo Arevalo/Mate Pavic (El Salvador/Kroatien) durch und feierte am Ende der zweiten gemeinsamen Saison den ersten ganz großen Titel.

Textgröße ändern: