Pallade Veneta - Wie entfesselt: Niederlande stürmen ins Viertelfinale

Wie entfesselt: Niederlande stürmen ins Viertelfinale


Wie entfesselt: Niederlande stürmen ins Viertelfinale
Wie entfesselt: Niederlande stürmen ins Viertelfinale / Foto: THOMAS KIENZLE - SID

Mit entfesselter Offensiv-Power sind die Niederlande ins Viertelfinale der EM gestürmt. Unweit der Stätte seines größten und bisher einzigen Triumphes fegte der Europameister von 1988 über zeitweise überforderte Rumänen hinweg - beim überzeugenden 3:0 (1:0) musste sich die Elftal aber den Vorwurf gefallen lassen, das unterhaltsame Spiel in der Münchner Arena nach dem Treffer von Cody Gakpo (18.) nicht schon viel früher und deutlicher für sich entschieden zu haben. Erst Donyell Malen (83., 90.+3) von Borussia Dortmund beseitigte mit seinem Doppelpack alle Zweifel.

Textgröße ändern:

Unter der weitgehend souveränen Leitung von Schiedsrichters Felix Zwayer (Berlin) drehte Oranje nach einer stürmischen Anfangsviertelstunde der Rumänen mit einem Mal auf und spielte sich phasenweise in einen Rausch. Für die Niederländer geht die Reise nun von München, wo sie vor 36 Jahren im Olympiastadion Russland im EM-Finale besiegt hatten (2:0), weiter nach Berlin - Gegner ist dort am Samstag (21.00 Uhr) wie schon in der Vorrunde Österreich oder die Türkei.

Die Niederländer waren durch die Vorrunde gestolpert, nach einem 2:3 im Spiel gegen Österreich hatten sie nur Rang drei hinter der Mannschaft von Ralf Rangnick und den ebenfalls wenig überzeugenden Franzosen belegt. Ihre EM-Bilanz sprach auch nicht für sie: Zuletzt waren sie 2008 in das Viertelfinale eingezogen. Und zunächst kamen sie auch gegen die Rumänen erst mal arg ins Schwimmen.

Die "Tricolorii" begann mutig und frech, und vergoss dabei Blut. Ianis Hagi, Sohn der Ikone Gheorghe Hagi, trug nach einem Zusammenprall mit Denzel Dumfries bereits nach vier Minuten einen Kopfverband - eine Art optischer Beweis, dass er und seine Mitspieler sich gewiss nicht schonen wollten. Trainer Eduard Iordanescu, Sohn des legendären Coaches Anghel Iordanescu, trieb seine Mannschaft mit nicht weniger Leidenschaft an.

Bondscoach Ronald Koeman dagegen sah beinahe regungslos zu, wie die Elftal in einen munteren Schlagabtausch und durch Denis Dragus und Dennis Man innerhalb von wenigen Sekunden (14.) sogar fast in Rückstand geriet. Doch kaum hatten Oranje die rumänische Anfangsoffensive überstanden, schlug Gakpo zu. Er profitierte bei seinem Treffer von einem Stellungsfehler von Torhüter Florin Nita.

Der Treffer beruhigte die Elftal, sie gewann Sicherheit und die Kontrolle - und erspielte sich weitere Chancen über Chancen: Radu Dragusin etwa rettete in höchster Not vor Memphis Depay (31.) - eingeleitet hatte auch diese Aktion der herausragende Tijjani Reijnders von der AC Mailand.

Die Rumänen hatten offensichtlich darauf gesetzt, früh einen Treffer zu erzielen und sich dann aufs Kontern zu verlegen. Das Gegentor warf ihren Plan allerdings über den Haufen. Die Männer in Gelb kamen kaum noch aus ihrer eigenen Hälfte, weil die wie entfesselte Elftal auf ein zweites Tor drängte - aber auch durch zu viel Verspieltheit nicht nachlegen konnte.

Chancen hatten die Niederländer in Hülle in Fülle. Etwa Xavi Simons von RB Leipzig (44.). Oder Depay (54.). Oder Virgil van Dijk, der nur den Pfosten traf (58.). Oder Gakpo nach einem Spurt über fast das gesamte Feld (62.). Oder der eingewechselte Joey Veerman (72.). Einen Treffer von Gakpo nahm VAR Bastian Dankert wegen Abseits zurück (63.). Und so musste die Elftal bis fast zum Ende auch ein bisschen zittern - ehe Malen seiner Jokerrolle gerecht wurde.

L.Guglielmino--PV

Empfohlen

"Mir geht es gut": Szalai meldet sich nach Zusammenbruch

Der ehemalige Bundesliga-Profi Adam Szalai hat sich wenige Stunden nach seinem Zusammenbruch zu Wort gemeldet. "Vielen Dank für die vielen Nachrichten, mir geht es gut", schrieb der 36-jährige Ungar bei Instagram und versah seine Mitteilung mit einem roten Herz.

Zverev blickt nach vorne: "Werde alles tun, was ich kann"

Die Enttäuschung stand Alexander Zverev ins Gesicht geschrieben. Mit hängendem Kopf trottete der deutsche Tennisstar durch die Katakomben der Inalpi Arena, die aufgereihten TV-Journalisten ließ er links liegen. Zverev wollte nur noch weg, nach seinem verlorenen Dreisatz-Thriller im Halbfinale der ATP Finals gegen seinen Angstgegner Taylor Fritz war der Frust beim Hamburger groß.

Weltspitze? "Wir sind wieder näher dran"

Ob seine Mannschaft endgültig in die Weltspitze zurückgekehrt ist, konnte Julian Nagelsmann nach der Torgala gegen Bosnien und Herzegowina nicht beantworten. "Es ist schwer zu vergleichen, weil man nicht gegen jeden Gegner spielt", sagte der Bundestrainer nach dem 7:0 (3:0)-Kantersieg in Freiburg. Man sei aber wieder "näher dran" und es gebe "viele gute Signale".

"Bisschen Glück gehabt": Kimmich nicht schlimmer verletzt

Kapitän Joshua Kimmich hat sich beim Torfeuerwerk gegen Bosnien und Herzegowina in der Nations League nicht schlimmer verletzt. "Josh ist ein bisschen angeschlagen mit der Kapsel, aber es ist hoffentlich nichts Dramatisches. Laut dem Doc hat er ein bisschen Glück gehabt, Gott sei Dank", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann nach dem 7:0 in Freiburg bei RTL.

Textgröße ändern: