Fröhlich und sympathisch: Deutsches Team auf der Seine
Anna-Maria Wagner winkte mit der linken Hand, Dennis Schröder reckte seine rechte Faust in den Himmel - und zusammen hielten sie dabei stolz die deutsche Fahne: Die deutsche Olympiamannschaft hat sich mit ihren beiden Fahnenträgern den 300.000 Zuschauern in Paris und weltweit einem Milliardenpublikum an den Fernsehern fröhlich und sympathisch präsentiert. Unter dem Jubel der Zuschauer trugen Wagner und Schröder Fischerhüte auf dem Kopf und eine violette Scherpe um den Oberkörper.
"Ich finde es ein schönes Gefühl, Teil von Team D zu sein", sagte Judo-Weltmeisterin Wagner in der ARD. Und Basketball-Champion Schröder sprach von der "größten Ehre, die man bekommen kann". Deutschland zu repräsentieren, sei "sehr cool".
Das Team Griechenlands und die Mannschaft der geflüchteten Sportler waren die ersten, die unter dem Applaus von IOC-Präsident Thomas Bach und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron die Seine entlang fuhren. Das deutsche Team befand sich auf dem dritten Boot und präsentierte sich in der Reihenfolge der Nationen als siebte Delegation. Die rund 150 deutschen Athletinnen und Athleten bildeten die größte Delegation auf ihrem Boot, die Sportler schwenkten jubelnd ihre schwarz-rot-goldenen Fähnchen.
Der Grund für den zeitigen Start der deutschen Mannschaft ist simpel: Gemäß dem Protokoll begann die Parade der Teilnehmerländer mit der olympischen Ursprungsnation Griechenland, seit 2021 folgt an Position zwei das IOC-Flüchtlingsteam, danach wurde nach dem Alphabet in der Landessprache sortiert. Vor Deutschland, also Allemagne, gingen nur die Mannschaften aus Afghanistan, Südafrika (Afrique du Sud), Albanien (Albanie) und Andorra (Andorre) an Bord.
Erst für die letzten drei Positionen verlässt die Reihenfolge wieder das alphabetische System. Startplatz 203 geht an Australien als Gastgeber der übernächsten Sommerspiele (Brisbane 2032), mit der Nummer 204 fahren die USA als Schauplatz der nächsten Sommerspiele (Los Angeles 2028) vor, ehe die Parade traditionell mit dem Gastgeber, diesmal also Frankreich, endet.
Die Organisatoren der nach 1900 und 1924 dritten Olympischen Spiele in der französischen Hauptstadt hatten sich für die Zeremonie etwas ganz Besonders ausgedacht: Sie veranstalteten die prestigeträchtige Feier auf dem Fluss Seine. Dort fuhren die Nationen auf insgesamt 94 Booten die sechs Kilometer lange Strecke an den Sehenswürdigkeiten der Stadt, Louvre, dem Place de la Concorde, dem Grand Palais vorbei - dem Invalidendom und den verschiedenen innerstädtischen Sportstätten.
O.Mucciarone--PV