Volleyball-Drama gegen die USA, jetzt K.o.-Endspiel
Großer Kampf, trotzdem verloren: Deutschlands Volleyballer haben bei den Olympischen Spielen in Paris im zweiten Gruppenspiel den ersten Dämpfer eingesteckt - und müssen nun um den Einzug ins Viertelfinale bangen. Gegen die favorisierten US-Amerikaner fightete sich das Team um Altmeister Georg Grozer nach einem 0:2-Rückstand noch zurück in die Partie, unterlag am Ende aber doch noch dramatisch 2:3 (21:25, 17:25, 25:17, 20:25, 11:15). Der dreimalige Olympiasieger USA fand in der packenden Schlussphase in der Arena Paris Sud vor rund 10.000 begeisterten Zuschauern die bessere Antwort.
Nach dem überraschenden Auftaktsieg gegen den Weltranglistenzweiten Japan suchte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes vor allem gegen die wuchtige Angriffs-Power der USA lange vergebens ein Mittel, Matthew Anderson nutzte mit seinen überragenden Schmetterbällen die Lücken in der deutschen Abwehr eiskalt aus. Allein der 37-Jährige kam am Ende auf 14 Punkte, Torey Defalco steuerte beim zweiten Sieg in Serie für die USA gar 18 Zähler bei.
Auf der anderen Seite konnte die Mannschaft von Bundestrainer Michal Winiarski ihr Spiel zu selten durchdrücken, auch Grozer und Kapitän Lukas Kampa erwischten nicht ihren besten Tag, zu häufig leisteten sich die Deutschen vor allem in den ersten beiden Sätzen auch einfache Fehler. So fehlte am Ende auch die Kraft.
Der Einsatz stimmte wie schon beim 3:2-Krimi gegen Japan. Das DVV-Team kämpfte mit viel Leidenschaft, hechtete auch fast aussichtslosen Bällen hinterher. An der Seitenlinie versuchten die Auswechselspieler die Mannschaft nach vorne zu peitschen, jeder Punkte wurde frenetisch gefeiert - doch am Ende waren die USA zu stark.
Dennoch: Bei der Olympia-Rückkehr nach zwölf Jahren hat das deutsche Team weiter Chancen auf das Viertelfinale. Zum Abschluss der Gruppe C kommt es am Freitag (9.00 Uhr) zum "Endspiel" gegen Argentinien, den Olympia-Dritten von Tokio. Mit einer ähnlichen Leistung wie aus dem Japan-Spiel ist für Grozer und Co. gegen die Albiceleste aber alles möglich.
Nur die ersten zwei Teams in den drei Vierergruppen qualifizieren sich sicher für die K.o.-Runde, dazu kommen die zwei besten Gruppendritten.
M.Jacobucci--PV