"Luft nach oben": DOSB zieht Olympia-Zwischenbilanz
Nur sieben Medaillen nach sieben Wettkampftagen - aber viele Top-Platzierungen: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat eine gemischte Bilanz nach der ersten Olympia-Woche gezogen. "Die Leistung von Team D stimmt, allerdings haben wir noch Luft nach oben bei den Medaillen", sagte Olaf Tabor bei einer Pressekonferenz am Samstagvormittag in Paris.
Die deutsche Mannschaft, das konstatierte der Chef de Mission des deutschen Olympia-Teams mit Blick auf vier vierte, neun fünfte Plätze und insgesamt 35 Platzierungen zwischen Rang vier und acht bis Freitagabend, "performt auf internationalem Spitzenniveau".
Doch Tabor betonte auch: "Uns wird hier nichts geschenkt. Der Unterschied zwischen Medaille und knapp dahinter ist leider manchmal nur ein Wimpernschlag. Wir trauern um liegengelassene Optionen, aber wir müssen auch anerkennen, dass dort auf allerhöchstem Niveau performt wurde."
Zwei Mal Gold, drei Mal Silber, zwei Mal Bronze: Die Medaillenbilanz der ersten sieben Tage fällt im Vergleich zu den Sommerspielen von Tokio mager aus. Vor drei Jahren waren es zum gleichen Zeitpunkt neun Medaillen mehr (3 Gold/4 Silber/9 Bronze). Am Ende sprangen in Tokio 37 Medaillen heraus, davon zehn goldene. Im Medaillenspiegel landete das deutsche Team seinerzeit auf dem neunten Platz, jetzt liegt Deutschland nach sieben Wettkampftagen auf Platz elf.
"Ziel war es, die Top Ten zu erreichen. Das haben wir immer noch im Plan", sagte Tabor. Ein Drittel der Medaillenpotenziale seien erst durch, "zwei Drittel kommen noch". Zudem hob er die starke Zwischenbilanz der Teamsportarten hervor. Acht von neun Teams seien bereits für das Viertelfinale qualifiziert "und werden ihren Weg machen". Zudem ruhen DOSB-Hoffnungen unter anderem auf den Ruderern, den Kanuten, den Reitern, den Leichtathleten, den Bahnradfahrern und Freiwasser-Schwimmern.
Von der Stimmung im Paris zeigt sich Tabor begeistert. Man erlebe bisher "grandiose Spiele mit fantastischer Stimmung", so der Vorstand Leistungssport des DOSB. Das Publikum sei "nationalbewusst", aber "sehr fair". Mit einer grandiosen Eröffnungsfeier und auch der Nachhaltigkeit der Sportstätten hätten die Franzosen "die Latte sehr hoch gelegt".
Zudem sieht Tabor eine große Begeisterung in Deutschland. Dies würden die Abrufzahlen in den Sozialen Medien und auch die Reichweite der TV-Sender zeigen. "Die Spiele kommen ganz offensichtlich in der Breite an", so Tabor. Auch in Paris seien "sehr viele deutsche Trikots auf den Rängen und auf den Straßen" zu sehen. "Das freut uns sehr."
E.Magrini--PV