Zehnkampf: Neugebauer vor Thriller um Gold
Thriller um Gold: Leo Neugebauer (Stuttgart) steht in Paris vor einem packenden Finale um den Zehnkampf-Olympiasieg - und das obwohl sich sein bisher stärkster Konkurrent Damian (Warner) nach einem "Salto Nullo" im Stabhochsprung aus dem Medaillenrennen verabschiedet hat.
Zwar geht Neugebauer mit einem deutlichen Vorsprung in die letzten beiden Disziplinen, aber gegenüber seinem neuen Herausforderer Markus Rooth (Norwegen) hat der Titelfavorit Nachteile im Speerwurf und über die 1500.
Wie schon über die Hürden und mit dem Diskus ließ Neugebauer auch im Stabhochsprung Punkte liegen, schaffte lediglich 5,00 m. Sein Vorsprung auf den erst 22 Jahre alten Rooth beträgt nach acht Disziplinen 139 Punkte. Sowohl Neugebauer als auch Rooth streben derzeit einem Ergebnis von etwa 8750 Punkten entgegen, zudem könnte Lindon Victor (Grenada) noch in den Kampf um Gold eingreifen.
Wie Tokio-Olympiasieger Warner blieben auch Europameister Johannes Erm (Estland) und der bisherige Drittplatzierte Sander Skotheim (Norwegen) im Stabhochsprung ohne Punkte.
Für Niklas Kaul läuft es in Paris überhaupt nicht nach Plan, im Zwischenklassement belegt der ehemalige Welt- und Europameister nur Platz 16. Mit seinen Stärken im Speerwurf und über die abschließenden 1500 m kann der Mainzer sicher noch weiter nach vorne kommen, die ersehnte Medaille aber ist außer Reichweite. Till Steinforth (Halle) reiht sich auf Platz zwölf ein.
Weltmeister Pierce Lepage (Kanada) und Weltrekordler Kevin Mayer (Frankreich) hatten ihren Start verletzungsbedingt absagen müssen.
Gleich bei seinem Olympia-Debüt gilt Neugebauer als Goldkandidat, nachdem der WM-Fünfte Anfang Juni seinen deutschen Rekord auf 8961 Punkte verbessert hatte. Damit war Neugebauer mit großem Vorsprung als Nummer eins der Welt nach Paris gereist.
E.M.Filippelli--PV