"Rückwärts schwimmen": Sorgen vor der Strömung der Seine
Thomas Bach schwärmte zwar von diesen "Seine-sational" schönen Olympischen Spielen von Paris. Doch die Probleme mit dem milliardenschweren Prestigeobjekt Seine konnten die Veranstalter als einziges nicht lösen. Und auch bei den am Mittwoch beginnenden Paralympics müssen die Triathleten wieder in die braune Brühe. Die Wasserqualität an sich sei "sicher nicht ideal", stöhnte Martin Schulz im SID-Interview. Allerdings sei "das Hauptproblem die Strömung".
"Das war bei Olympia schon grenzwertig, selbst für die Schwimmspezialisten", führte der deutsche Goldkandidat vor dem Start der Spiele aus: "Für viele Para-Athleten ist es unmöglich stromaufwärts zu schwimmen. Im Idealfall bleibt man auf der Stelle stehen. Viele werden aber auch rückwärts schwimmen." Es gebe bereits Notfallszenarien wie Verschiebungstermine oder auch ein mögliches Schwimmen nur stromabwärts.
Im Worst Case gäbe es nur einen Duathlon aus Laufen, Schwimmen und Laufen. "Es würde ein fader Beigeschmack bleiben", betonte Schulz: "Man macht Triathlon, weil man in allen drei Sportarten gut ist. Es verzerrt auf jeden Fall das Ergebnis. Es ist eine andere Sportart. Das ist wie wenn man beim Zehnkampf fünf Disziplinen weglassen würde. Es gebe den einen oder anderen Nutznießer oder den einen oder anderen, der das Nachsehen hat."
Bei aller Sorge um die Fairness könne er den Ansatz der Veranstalter angesichts der wunderbaren Kulisse rund um den Eiffelturm auch verstehen. "Das pusht, sind tolle Bilder für die Welt. Das wünscht man sich ja auch", sagte Schulz: "Es ist ein schwieriger Zwiespalt. Mit dem Fluss ist immer eine Lotterie. Mit den Sehenswürdigkeiten ist schon speziell und das will man beibehalten." Die Triathlon-Rennen sind am Sonntag und Montag September geplant.
U.Paccione--PV