Roglic Vuelta-Sieger - Lipowitz bester Deutscher seit Ullrich
Der slowenische Radprofi Primoz Roglic hat zum vierten Mal die Spanien-Rundfahrt gewonnen und damit den Siegrekord von Roberto Heras eingestellt. Der Star des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe baute am Sonntag beim abschließenden Zeitfahren in Madrid mit Platz zwei hinter dem Schweizer Stefan Küng seine Führung noch aus.
Für seine Mannschaft war es der zweite Sieg bei einer der drei großen Landesrundfahrten, 2022 hatte der Australier Jai Hindley beim Giro d'Italia triumphiert. Der 34 Jahre alte Roglic gewann seine fünfte Grand Tour, einmal hatte er den Giro gewonnen. Ihm wie seinem Team fehlt der Triumph bei der Tour de France.
Der erst 23 Jahre alte Ulmer Florian Lipowitz beendete die Tour auf Platz sieben und rundete damit den Erfolg der Equipe aus dem bayerischen Raubling ab. Seit dem Sieg von Jan Ullrich 1999 hatte kein deutscher Profi die Vuelta unter den besten zehn beendet.
Roglic, der die Vuelta bereits von 2019 bis 2021 gewonnen hatte, lag nach 24,6 km in der Hauptstadt 31 Sekunden hinter Zeitfahrspezialist Küng, der das Ziel nach 26:28 Minuten erreichte. In der Gesamtwertung triumphierte Roglic mit 2:36 Minuten Vorsprung auf den Australier Ben O'Connor (Decathlon AG2R La Mondiale), Dritter wurde der Spanier Enric Mas (Movistar/+3:13). Ex-Biathlet Lipowitz wurde zum Abschluss 14. und hatte letztlich 7:05 Minuten Rückstand auf Roglic.
Am Tag zuvor hatte dieser bei der Königsetappe zum Picon Blanco die letzte Bergattacke souverän abgewehrt. Danach war klar gewesen, dass Roglic nur noch ein Sturz im Zeitfahren das Rote Trikot noch kosten könnte.
Der ehemalige Skispringer Roglic hatte erst am Freitag mit seinem dritten Etappensieg die Führung im Gesamtklassement von O'Connor, der nach seinem Solosieg auf der sechsten Etappe noch 4:51 Minuten vor Roglic gelegen hatte, zurückerobert. Roglic gelang damit Wiedergutmachung für die enttäuschende Tour de France, bei der er früh nach einem Sturz hatte aufgeben müssen.
Bei der Vuelta fehlten in diesem Jahr allerdings einige der ganz großen Namen. Tour-Gewinner Tadej Pogacar, der Däne Jonas Vingegaard sowie Olympiasieger Remco Evenepoel hatten auf einen Start verzichtet.
Der Spanier Heras war 19 Jahre lang alleiniger Vuelta-Rekordmann, der frühere Edelhelfer von Lance Armstrong hatte 2000 sowie von 2003 bis 2005 triumphiert.
O.Mucciarone--PV