Pallade Veneta - Doppelpack Undav: "Notelf" besteht Charaktertest

Doppelpack Undav: "Notelf" besteht Charaktertest


Doppelpack Undav: "Notelf" besteht Charaktertest
Doppelpack Undav: "Notelf" besteht Charaktertest / Foto: IMAGO/nordphoto GmbH / Bratic - www.imago-images.de/SID

Der zweite Anzug sitzt: Die gnadenlos effektive deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat angeführt von Doppelpacker Deniz Undav ihren Charaktertest bestanden und liegt in der Nations League klar auf Viertelfinal-Kurs. Die "Notelf" von Bundestrainer Julian Nagelsmann löste die knifflige Aufgabe in Bosnien und Herzegowina mit leichten Wacklern letztlich souverän mit 2:1 (2:0) und kann mit einem weiteren Sieg am Montag (20.45 Uhr/ZDF) in München gegen den Erzrivalen Niederlande vorzeitig in die K.o.-Runde einziehen.

Textgröße ändern:

Undav (30., 36.) brachte die DFB-Auswahl in Zenica schon vor der Pause auf die Siegerstraße. Routinier Edin Dzeko machte es noch einmal spannend (70.) und sorgte für eine hitzige Schlussphase.

Der als Bastler geforderte Nagelsmann setzte nach sieben Ausfällen auf zwei Debütanten in der Startelf: Alexander Nübel hütete das Tor, Tim Kleindienst stürmte und sollte gegen einen erwartet tief stehenden Gegner mit seiner Kopfballstärke für Gefahr sorgen. "Er ist außergewöhnlich gut in der Luft", betonte der Bundestrainer bei RTL kurz vor dem Anpfiff.

Vor 13.500 Zuschauern im rostig-charmanten Stadion Bilino Polje gehörte der erste Abschluss aber den mit fünf Deutschland-Legionären angetretenen Gastgebern. Ivan Basic setzte einen Freistoß knapp neben das Tor (4.).

"Euch erwartet eine ganz andere Sportart", hatte der Stuttgarter Torjäger Ermedin Demirovic die Gäste mit Blick auf die ungewöhnlichen Umstände gewarnt. Der kleine Platz, die lauten Anhänger und robust zu Werke gehende Bosnier - der viermalige Weltmeister musste einigen Widerständen trotzen und agierte in der Anfangsphase etwas behäbig und ungenau. Der Offensive mit Rückkehrer Serge Gnabry, Undav, Florian Wirtz und Kleindienst merkte man an, dass sie so noch nie zusammengespielt hatte. Der erste Abschluss gehörte dann auch Außenverteidiger Maximilian Mittelstädt (15.).

Die vom HSV-Idol Sergej Barbarez gut eingestellten Bosnier agierten leidenschaftlich und mutig und standen gleichzeitig massiv im 5-3-2-System, den Gästen fiel trotz fast 80 Prozent Ballbesitz in den ersten 20 Minuten wenig ein. Die fehlenden Kreativspieler Jamal Musiala und Kai Havertz wurden in dieser Phase vermisst, auch wenn Pascal Groß aus der Distanz erstmals für Gefahr sorgte (25.).

Die erste gelungene Kombination führte dann zur Führung. Einen langen Pass von Robert Andrich legte Wirtz mit viel Übersicht sehenswert für Undav ab, der Stuttgarter ließ sich die Chance nicht entgehen. Kurz darauf jubelte auch Kleindienst, der Gladbacher stand aber hauchzart im Abseits.

Bosnien hielt dagegen. Der 38-jährige Dzeko schickte Demirovic auf die Reise, der Schuss des Stuttgarters touchierte die Latte (35.). Die DFB-Auswahl blieb in ihren pink-lila Auswärtstrikots hingegen eiskalt. Undav drückte eine Mittelstädt-Hereingabe zu seinem dritten Länderspieltor über die Linie.

Der Zwei-Tore-Vorsprung gab dem Favoriten zunächst Sicherheit, die Gäste kontrollierten mit langen Ballbesitzphasen zu Beginn des zweiten Durchgangs die Begegnung. Undav vergab nach Vorarbeit von Gnabry aber die Chance zum 3:0 (55.), dann wurde der dritte Treffers des 28-Jährigen aufgrund einer vorherigen Abseitsstellung von Kleindienst aberkannt (58.).

Die DFB-Auswahl kombinierte weiterhin sehr flüssig, die Passschärfe stimmte. Der Wille, das Spiel endgültig zu entscheiden, war deutlich spürbar. Gleichzeitig schonte Nagelsmann Kräfte für die Begegnung am Montag. 25 Minuten vor dem Ende wechselte er dreimal, so kam auch der Mainzer Jonathan Burkardt zu seinem Länderspiel-Debüt.

Die Gäste blieben aber zielstrebig. Gnabry sorgte für das dritte Abseitstor des Abends (68.). Dzekos Kopfballtor fiel aus dem Nichts - dadurch wurde es noch einmal hektisch.

M.Romero--PV

Empfohlen

Schumacher geht leer aus: Sauber holt Talent Bortoleto

Die Hoffnungen haben sich zerschlagen: Mick Schumacher (25) kehrt für die Saison 2025 nicht in die Formel 1 zurück. Der Traditionsrennstall Sauber hat das letzte freie Cockpit für das kommende Jahr stattdessen an den jungen Brasilianer Gabriel Bortoleto vergeben. Der 20-Jährige wird damit neuer Teamkollege von Nico Hülkenberg aus Emmerich, wie das künftige Audi-Werksteam am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatte Sauber den Abschied der beiden bisherigen Piloten Valtteri Bottas (Finnland) und Zhou Guanyu (China) verkündet.

Sauber: Bottas und Zhou müssen gehen - kommt Schumacher?

Valtteri Bottas (Finnland) und Zhou Guanyu (China) müssen Sauber nach der laufenden Formel-1-Saison verlassen. Das gab der Traditionsrennstall, der ab 2026 als Audi-Werksteam an den Start gehen wird, am Mittwoch bekannt. Wer das zweite Cockpit neben Nico Hülkenberg (Emmerich, derzeit Haas) für das Jahr 2025 bekommt, ließ Sauber zunächst offen. Hoffnungen auf den Job macht sich unter anderem Mick Schumacher.

Hoeneß trotz Bayern-Niederlagen "nicht unruhig"

Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß sieht trotz zweier Niederlagen des deutschen Rekordmeisters in der Champions League keinen Grund zur Sorge. "Ich kann die ganze Hektik überhaupt nicht verstehen, wir haben ja nicht gegen Laufkundschaft verloren – sondern auswärts bei Aston Villa und beim FC Barcelona. Das hat mir natürlich nicht gefallen, ich bin aber überhaupt nicht unruhig", sagte der 72-Jährige im Interview mit dem Münchner Merkur/tz.

Real in der Krise? "Jeder unter seinem Niveau"

Spaniens Fußball-Rekordmeister Real Madrid steckt nach der nächsten Pleite früh in der Saison in einer heiklen Situation. Schon zwei Niederlagen in vier Spielen im Paradewettbewerb Champions League, der schwache Auftritt beim 1:3 (1:2) gegen die AC Mailand bedeutete den nächsten Rückschlag und bescherte den Königlichen reichlich Kritik der heimischen Presse.

Textgröße ändern: