Pallade Veneta - Traum geplatzt: DTB-Team verpasst Davis-Cup-Finale

Traum geplatzt: DTB-Team verpasst Davis-Cup-Finale


Traum geplatzt: DTB-Team verpasst Davis-Cup-Finale
Traum geplatzt: DTB-Team verpasst Davis-Cup-Finale / Foto: THOMAS COEX - SID

Jan-Lennard Struff beackerte den Hartplatz von Malaga und stemmte sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage - doch es reichte nicht. Nach einem bitteren Abend muss das deutsche Tennisteam weiter auf den ersten Titel im Davis Cup seit 31 Jahren warten. Im Halbfinale unterlag die Mannschaft von Michael Kohlmann den durchaus angreifbaren Niederlanden mit 0:2.

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Struff konnte das Unheil im zweiten Einzel des Abends nicht mehr abwenden - er verlor eine intensive Partie mit 7:6 (7:4), 5:7, 4:6 gegen Tallon Griekspoor. Zuvor hatte bereits Daniel Altmaier nach einer Nervenschlacht eine ärgerliche 4:6, 7:6 (14:12), 3:6-Pleite gegen Botic van de Zandschulp hinnehmen müssen. Wie schon beim 2:0-Erfolg gegen Kanada im Viertelfinale kam das deutsche Top-Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz gar nicht erst zum Einsatz.

In Abwesenheit von Topstar Alexander Zverev hatte sich dem DTB-Team gegen einen Gegner auf Augenhöhe die Chance auf größten Erfolg der vergangenen Jahrzehnte geboten. Das Finale aber blieb wie schon 2021, als man mit 1:2 gegen Russland verlor, ein Traum. Die Niederlande dagegen zogen zum ersten Mal in der langen Geschichte des Nationenevents ins Endspiel ein. Dort wartet nun am Sonntag (16 Uhr/DAZN) entweder Titelverteidiger Italien um den Weltranglistenersten Jannik Sinner oder Australien.

Struff und Griekspoor, der alleine im ersten Satz neun Asse servierte, bewiesen von Beginn an ihre jeweilige Aufschlagstärke - die Ballwechsel dauerten meist nur wenige Sekunden. Bereits nach 39 Minuten war der erste Durchgang deshalb durch, obwohl dieser über die volle Distanz ging. Zum Jubel der immer wieder lautstark anfeuernden deutschen Bank mit dem besseren Ende für Struff, der im Tiebreak die Nerven behielt.

Auch im Anschluss blieb es ein atemloses Aufschlagfestival. Nur einmal kam Struff in die Nähe eines Breaks, ließ aber beide Chancen ungenutzt. Anders Griekspoor, der kurz vor Ende des zweiten Durchgangs doch noch eine Antwort auf Struffs Service-Stärke fand. Im folgenden Entscheidungssatz ging dem Deutschen dann ein wenig die Luft aus.

31 Jahre, nachdem Michael Stich Deutschland beim bislang letzten Finalauftritt zum Titel geführt hatte, war Altmaier zuvor ordentlich in die Endspielmission mit gestartet. Doch van de Zandschulp schlug im entscheidenden Moment zu. Der Weltranglisten-80., der Rafael Nadal am Dienstag seine letzte Niederlage überhaupt zugefügt hatte, breakte in einem engen ersten Satz vorentscheidend zum 5:4.

Zur Freude der in orange gekleideten Fans, den rund 250 deutschen Anhängern numerisch knapp überlegen, nahm der Niederländer seinem Kontrahenten auch im zweiten Satz schnell den Aufschlag ab. Der sonst recht besonnene Altmaier malträtierte beim folgenden Seitenwechsel mit dem Schläger seine Tennistasche.

Und die ungewöhnliche Maßnahme fruchtete. Der anschließend deutlich emotionalere Kempener brachte die Halle hinter sich und wehrte in einem dramatischen Tiebreak gleich vier Matchbälle ab. Im Entscheidungssatz aber verpasste er es, nachzulegen - der selbst immer wieder taumelnde van de Zandschulp verwandelte in einer wahren Nervenschlacht nach 2:42 Stunden seinen neunten Matchball. Zuvor hatte der Niederländer im entscheidenden Moment immer wieder kläglich vergeben.

P.Colombo--PV

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