Auch Schwimmverband klagt über Einschnitte: "Schlag ins Kontor"
Trotz des Olympiasieges ihres neuen Stars Lukas Märtens müssen auch die deutschen Schwimmer künftig mit weniger Fördergeldern auskommen. "Für das Freiwasser- und das Synchronschwimmen gibt es ein kleines Plus, ansonsten überall ein Minus", sagte Sportdirektor Christian Hansmann vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) dem SID, "beim Wasserball sogar um fast 40 Prozent, nachdem dort zuletzt größere Erfolge ausblieben."
Besonders überraschend kamen für den Verband aber die Mittelkürzungen durch das Bundesinnenministerium im Beckenschwimmen, wo Märtens in Paris mit Gold über 400 m Freistil im ersten Finale der Olympischen Spiele dem deutschen Team die erste Medaille beschert hatte. "Beim Schwimmen ist der Einschnitt schwer erklärbar", sagte Hansmann: "Denn dort haben wir zuletzt bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen auch auf den Kurz- und Mittelstrecken den Anschluss an die Weltspitze wiederhergestellt, ein Projekt dafür erfolgreich auf den Weg gebracht."
Die finanziellen Einschnitte haben Folgen für Märtens und Co., betont Hansmann, "sodass nicht alle der geplanten Maßnahmen durchführbar sein werden. Das ist in dieser Phase des Aufschwungs ein besonders herber Schlag ins Kontor, der die vereinbarten Medaillenziele für LA 2028 in weite Ferne rücken lässt." In den vergangenen Jahren hatte der DSV jeweils über fünf Millionen Euro Bundeszuwendungen erhalten, jetzt wird wohl unter anderem bei Trainingslagern gespart werden müssen.
E.Magrini--PV