Pallade Veneta - "Nicht das Wichtigste": Der Sport trauert und nimmt sich zurück

"Nicht das Wichtigste": Der Sport trauert und nimmt sich zurück


"Nicht das Wichtigste": Der Sport trauert und nimmt sich zurück
"Nicht das Wichtigste": Der Sport trauert und nimmt sich zurück / Foto: IMAGO/Kirchner-Media/TH - IMAGO/Kirchner-Media/TH/SID

Der 1. FC Magdeburg ist "immer noch fassungslos" und will "aufgrund der schrecklichen Geschehnisse zunächst keine Beiträge mehr veröffentlichen", das für Sonntag angesetzte Ost-Duell zwischen Handballmeister SC Magdeburg und dem ThSV Eisenach ist verlegt worden: Nicht nur, aber vor allem in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt hat der mutmaßliche Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Freitagabend auch im Sport sichtbare Spuren hinterlassen.

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Für die Spieler und Fans des FCM rückte der sportliche Coup des 5:2-Erfolgs zum Jahresabschluss bei Fortuna Düsseldorf am Freitag mit dem Schlusspfiff komplett in den Hintergrund. Die Sprachlosigkeit schlug sich auch auf der Homepage des früheren Europapokalsiegers nieder: Der übliche Spielbericht entfiel. "Wenn Fußball zur Nebensache wird", hieß es stattdessen.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) empfahl am Samstagmorgen vor den weiteren Partien an diesem Wochenende in der Bundesliga und der 2. Liga den Mannschaften das Tragen eines Trauerflors, zudem unterstützt der Ligaverband Schweigeminuten vor dem Anpfiff. Ähnlich reagierten die Ligen im Handball oder Eishockey, zuvor bereits teilten Sportler, Klubs und Organisationen ihre Fassungslosigkeit und ihre Trauer in den Sozialen Netzwerken mit.

Die vorweihnachtliche Besinnlichkeit ist dahin, Sensibilität für den Moment ist gefragt. So verzichtete Bundesliga-Tabellenführer Bayern München nach dem 5:1 gegen RB Leipzig auf die geplante Weihnachtsshow in der abgedunkelten Allianz-Arena. Stattdessen trat Klubchef Jan-Christian Dreesen vor die Mikrofone und erklärte: "Diese Zeremonie sollte eine fröhliche sein, und die passt nicht in diesem Moment. Ich bitte Sie alle, aufzustehen und den Angehörigen und Freunden und Opfern zu gedenken."

Nach der Schweigeminute sang der Tölzer Knabenchor "Stille Nacht, Heilige Nacht", das Stadion leerte sich schnell. Reden wollten die wenigsten Beteiligten, Leipzigs Trainer Marco Rose war die Fassungslosigkeit und der Schock über die Nachrichten anzumerken. "Alles erscheint hier in einem anderen Licht. Das Ergebnis, alles", sagte der Coach bei DAZN.

Bayerns englischer Mittelstürmer Harry Kane schrieb am Samstagmittag bei X: "Wenn man von der Tragödie in Magdeburg hört, rückt man die Dinge ins richtige Licht. An Abenden wie diesem ist Fußball nicht das Wichtigste. Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei allen, die von dieser schrecklichen Tragödie betroffen sind."

L.Guglielmino--PV

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