Pallade Veneta - Keine Erlösung für Zverev: Sinner im Melbourne-Finale zu stark

Keine Erlösung für Zverev: Sinner im Melbourne-Finale zu stark


Keine Erlösung für Zverev: Sinner im Melbourne-Finale zu stark
Keine Erlösung für Zverev: Sinner im Melbourne-Finale zu stark / Foto: DAVID GRAY - SID

Alexander Zverev saß nach seiner nächsten großen Niederlage mit leerem Blick auf der Bank und ließ den Kopf hängen. Das schmerzhafte Warten auf die Erlösung des 27-Jährigen nimmt einfach kein Ende. Zverev verlor bei den Australian Open gegen den Weltranglistenersten Jannik Sinner auch sein drittes Grand-Slam-Endspiel und fügte seiner Finalhistorie ein bitteres Kapitel hinzu.

Textgröße ändern:

3:6, 6:7 (4:7), 3:6 hieß es aus Zverevs Sicht nach einer einseitigen Partie in der Rod Laver Arena. 36 Mal hat es der ewige Hoffnungsträger nun schon versucht, bei einem der vier wichtigsten Tennisturniere seine Karriere zu krönen - 36 Mal ist er gescheitert. Boris Becker bleibt auch fast genau 29 Jahre oder 10.592 Tage nach seinem Triumph an gleicher Stelle der letzte deutsche Major-Sieger - weil Zverev auf der größtmöglichen Bühne erneut nicht an sein Leistungsmaximum herankam.

2020 hatte er bei der dramatischen Nervenschlacht gegen Dominic Thiem im Finale der US Open den Titel hergeschenkt, im vergangenen Jahr dann war ihm im Fünfsatz-Krimi mit Carlos Alcaraz zur Unzeit die Puste ausgegangen. Diesmal zog ihm Sinner mit seinem fehlerarmen Spiel den Zahn. Er ließ in gut zweieinhalb Stunden Spielzeit keinen einzigen Breakball zu und brach Zverevs Widerstand spätestens mit einem bedeutenden Netzroller gegen Ende des zweiten Satzes.

Der abgezockte Italiener krallte sich damit im dritten Grand-Slam-Finale seinen dritten Titel und baute die komfortable Spitzenposition in der Weltrangliste aus. Im vergangenen Jahr hatte Sinner bereits in Melbourne und bei den US Open in gewonnen - nun sicherte er sich auch bei den Australian Open 2025 das Sieger-Preisgeld von rund zwei Millionen Euro.

Nach seinem Spaziergang durchs bisherige Turnier - auch im Halbfinale gegen den verletzten Novak Djokovic hatte er nur einen Satz absolvieren müssen - fühlte sich Zverev eigentlich "bereit", wie er vor der Partie erklärte. Und auch sein Vorbild Becker bezeichnete ihn als "reif für den Titel". Den ersten Härtetest bestand Zverev dann auch, bei zwei frühen Breakbällen Sinners konnte er sich wie schon die vergangenen zwei Wochen auf seinen starken Aufschlag verlassen.

Erstmals seit 2019 trafen sich wieder die beiden topgesetzten Spieler in einem Finale von Melbourne. Zu Zverevs Ärger war die Nummer eins der Nummer zwei der Welt dabei spielerisch sichtbar überlegen. Sinner bot seinem Gegner fast nichts an und klaute dem Deutschen nach mehreren erfolglosen Versuchen doch noch ein Aufschlagspiel.

"Sinner hat den perfekten ersten Satz gespielt, aber das kann er nicht durchhalten", sagte Becker am Eurosport-Mikrofon. Echte Hoffnung kam für Zverev auf unschöne Weise aber erst auf, als sich Sinner nach einem Rutscher den bereits im Halbfinale lädierten linken Oberschenkel hielt. Er war danach leicht gehemmt. Zverev, der zuvor in sein altes Muster der Passivität zurückgefallen war, agierte nun wieder auf Augenhöhe.

Trotzdem wirkte der vier Jahre jüngere Mann aus Südtirol (23) auch in der entscheidenden Phase des zweiten Satzes wie der reifere Spieler - und hatte das nötige Glück. Nach einem vorentscheidenden Netzroller im Tie Break konnte Sinner die Silber-Trophäe in der Ecke der Courts schon deutlich vor Augen sehen, der fassungslose Zverev drosch mit dem Schläger mehrfach auf seine Tasche ein.

Viele australische Fans wünschten Zverev in der Melbourner Abendstimmung ein Comeback, doch der Hamburger erholte sich nicht mehr von dem Tiefschlag.

A.Graziadei--PV

Empfohlen

Knorr gibt grünes Licht fürs WM-Viertelfinale

Spielmacher Juri Knorr hat grünes Licht für einen Einsatz im WM-Viertelfinale der deutschen Handballer gegen Portugal gegeben. Der 24-Jährige, der die Hauptrundenpartien gegen Italien und Tunesien krankheitsbedingt verpasst hatte, flog am Montag Vormittag in den Spielort Oslo.

Vereinswunsch: Keine BVB-Spiele mit Sammer als TV-Experte

Matthias Sammer soll als Experte für den Pay-TV-Anbieter Prime Video künftig zumindest keine Spiele von Borussia Dortmund mehr begleiten. Nach SID-Informationen hat Sport-Geschäftsführer Lars Ricken dies dem externen Berater des Vereins nach den jüngsten Diskussionen über Sammers Doppelrolle nahegelegt. Der BVB wollte sich dazu auf SID-Anfrage am Montag nicht offiziell äußern.

Löw: "Rücktritt 2018 wäre der richtige Schritt gewesen"

Joachim Löw hat einmal mehr eingeräumt, zu lange am Job des Bundestrainers festgehalten zu haben. "Nach der WM 2018 wäre der Rücktritt der richtige Schritt gewesen. Das Vorrunden-Aus in Russland war ein Tiefschlag, aber diese Schmach wollten Oliver Bierhoff und ich ausmerzen. Da waren eine Jetzt-erst-recht-Einstellung und ein Schuss Wut, den wir in positive Energie umsetzen wollten", sagte Löw im kicker-Interview.

Flick: Torrekord bedeutet "gar nichts"

Die 101 Tore in 32 Pflichtspielen seines FC Barcelona interessierten Hansi Flick überhaupt nicht. Das bedeute ihm "gar nichts", sagte der 59-Jährige nach dem 7:1-Kantersieg von Barca in der Liga gegen den FC Valencia. Er wolle vielmehr, "dass wir immer besser werden und Titel gewinnen. Das ist es, was zählt", betonte Flick. Nur 1959 hatte Barca unter Trainer Helenio Herrera weniger Spiele benötigt (31), um die 100-Tore-Marke zu knacken.

Textgröße ändern: