Pallade Veneta - BASF startet Zentrum für Batteriematerialien und -recycling in der Lausitz

BASF startet Zentrum für Batteriematerialien und -recycling in der Lausitz


BASF startet Zentrum für Batteriematerialien und -recycling in der Lausitz
BASF startet Zentrum für Batteriematerialien und -recycling in der Lausitz / Foto: Daniel ROLAND - AFP

Der Chemiekonzern BASF hat an seinem Standort Schwarzheide in der Lausitz ein Zentrum für die Produktion von Materialien für Lithium-Ionen-Batterien und Batterierecycling eröffnet. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert die Anlage gemeinsam mit dem Land Brandenburg mit insgesamt rund 175 Millionen Euro. Minister Robert Habeck (Grüne) lobte vor Ort "ein weiteres Stück Zukunft" an dem traditionsreichen Standort. Rund 180 neue Arbeitsplätze sollen dort laut BASF entstehen.

Textgröße ändern:

Die Anlage sei ein wichtiger Schritt zur Schließung des Kreislaufs in der europäischen Batteriewertschöpfungskette – von der Sammlung gebrauchter Batterien über die Rückgewinnung mineralischer Rohstoffe bis hin zu deren Einsatz in der Produktion neuer Batteriematerialien, erklärte BASF. Die Investition - nach Habecks Angaben mehrere hundert Millionen Euro - unterstreiche, dass der Konzern "an die Zukunft der chemischen Industrie in Europa und in Deutschland" glaube.

Zur Eröffnung kam am Donnerstag auch der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maros Sefcovic. Bund und Land fördern die Anlage im Rahmen des ersten Batterie-Vorhabens von gemeinsamem europäischen Interesse. EU-Mitgliedsländer können Firmen staatliche Beihilfen gewähren, wenn sie mit dem Binnenmarkt vereinbar sind; die EU-Kommission muss dafür ihre Genehmigung erteilen. Sefcovic sagte in Schwarzheide, die EU-Kommission sei bestrebt, ein solides Batterie-Ökosystem in Europa zu schaffen.

Habeck erklärte, das Projekt stehe auch "mustergültig für die laufende Transformation": Dort, wo lange Zeit Kohle zu Benzin verflüssigt wurde, solle künftig das Aktivmaterial für Elektroauto-Batterien produziert werden. Jährlich könnten Materialien für Batterien für rund 400.000 E-Autos produziert werden.

Dazu kommt die Recyclinganlage für Batterien: Ausgediente Batterien und Abfälle aus der Batterieproduktion werden in der neuen Anlage mechanisch zu Schwarzer Masse verarbeitet, wie BASF erläuterte. Die Schwarze Masse enthält demnach wichtige Metalle, die zur Herstellung von Kathodenmaterialien verwendet werden: Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan. In einem zweiten Schritt könnten diese wertvollen Metalle auf möglichst nachhaltige Weise chemisch zurückgewonnen und zur Herstellung neuer Kathodenmaterialien verwendet werden.

Bei BASF Schwarzheide arbeiten nach Konzernangaben derzeit knapp 2200 Menschen. Produziert werden dort etwa Lacke, Schaumstoffe und technische Kunststoffe. Schwarzheide ist bereits seit mehr als 85 Jahren Chemiestandort. BASF übernahm ihn 1990.

H.Ercolani--PV

Empfohlen

Spanische Justiz untersucht Schicksal von in NS-Lagern ermordeten Landsleuten

Die spanische Justiz will das Schicksal von mehr als 4000 Landsleuten während der Nazi-Zeit untersuchen lassen, die vom Exil in Frankreich in Vernichtungslager abtransportiert und dort ermordet wurden. Die Generalstaatsanwaltschaft in Madrid teilte am Montag mit, in den Ermittlungen solle herausgefunden werden, ob es eine "gemeinsame Strategie" des Franco-Regimes und der Nazi-Diktatur für die Festnahme von Spaniern in Frankreich und deren Deportation in Vernichtungslager gegeben habe.

Suchdienst von Rotem Kreuz sucht weiter nach tausenden Weltkriegsvermissten

Auch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) weiter mit der Klärung von Vermisstenschicksalen beschäftigt. Rund 7000 entsprechende Anfragen seien im vergangenen Jahr eingegangen, teilte das Rote Kreuz am Montag in Berlin mit. Die meisten würden von Menschen gestellt, die den Krieg erlebt und darin nahe Verwandte oder vertraute Menschen verloren hätten - darunter Ehepartner, Eltern oder Geschwister.

Umfrage: Nutzung von Künstlicher Intelligenz nimmt rasant zu

Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen einer Studie zufolge generative Künstliche Intelligenz (KI) wie etwa die Anwendungen ChatGPT oder Google Gemini. Wie der Digitalverband Bitkom am Montag mitteilte, greifen mittlerweile rund zwei Drittel (67 Prozent) hin und wieder auf diese Chatbots zurück, im vergangenen Sommer waren es erst 40 Prozent. Gleichzeitig sorgen sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher vor zu großen Abhängigkeiten von Firmen aus China und den USA.

Wegen Überschwemmungen: 1800 Touristen aus antiker Stadt Petra in Jordanien evakuiert

Wegen Überschwemmungen in der bei Touristen beliebten antiken Stadt Petra in Jordanien haben die Behörden am Sonntag fast 1800 Besucher in Sicherheit gebracht. Rettungsteams der Regionalbehörde Petra und des Zivilschutzes hätten "Hunderte von Touristen in Petra evakuiert", sagte der Beamte Jasan Mohadin dem Sender Al-Mamlaka. Opfer wurden demnach nicht gemeldet.

Textgröße ändern: