Pallade Veneta - Satireaktion mit gefälschtem Scholz-Video verärgert Bundesregierung

Satireaktion mit gefälschtem Scholz-Video verärgert Bundesregierung


Satireaktion mit gefälschtem Scholz-Video verärgert Bundesregierung
Satireaktion mit gefälschtem Scholz-Video verärgert Bundesregierung / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP

Eine Satireaktion mit einer täuschend echten, aber gefälschten Videoansprache von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Bundesregierung verärgert. "Wir nehmen das überhaupt nicht auf die leichte Schulter", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Derartige Fälschungen "schüren Verunsicherung und sind manipulativ". Ob die Aktion rechtliche Konsequenzen habe, sei noch unklar - "das müssen wir jetzt uns erst einmal angucken", sagte Hebestreit.

Textgröße ändern:

Die politische Satire- und Kunstgruppierung Zentrum für politische Schönheit hatte am Montagmorgen vor dem Kanzleramt zunächst gefälschte Plakate aufgestellt, die führende AfD-Politiker hinter Gittern zeigen. Dazu wurde die Falschnachricht über ein Verbot der AfD verbreitet. Im Internet erschien dann ein Video mit einer vermeintlichen Ansprache, in der Kanzler Scholz das Verbot zu begründen scheint. Das Video wurde offenbar mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) erzeugt.

Hebestreit räumte ein, dass das Video täuschend echt sei. "Ich finde, vor allem auch die Sprache ist sehr nah am Original", sagte der Scholz-Sprecher. "Das kann ja witzig sein" - dennoch wolle die Bundesregierung "vor solchen Schritten grundsätzlich warnen", fügte Hebestreit hinzu. Denn durch solche gefälschten Aufnahmen werde es "immer schwerer, zwischen echt und falsch zu unterscheiden". Solche Fälschungen würden eingesetzt, "um öffentliche Meinung zu beeinflussen".

Für die Bundesregierung sei der Umgang mit dem Phänomen nicht einfach, räumte Hebestreit ein. "Wir haben ja nicht die Möglichkeit, ein Wahrheitsministerium zu gründen, und dann sagt die Regierung: Das stimmt, und das stimmt nicht." Eine Arbeitsgruppe des Bundeskanzleramts mit mehreren Ministerien befasse sich derzeit mit Strategien gegen die zunehmende Desinformation. Ergebnisse könnten im Sommer vorgelegt werden.

Als Teil der Satire-Aktion schaltete das Zentrum Zentrum für Politische Schönheit eine Webseite zum AfD-Verbot frei. Dort seien "über 1500 Sachverhalte zu rund 350 Personen erfasst, die die Bedrohungslage, Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit des Vorhabens unterstreichen", erklärte die Gruppierung. Dies markiere einen "entscheidenden Schritt im Kampf gegen den Rechtsextremismus in Deutschland und zur Bewahrung der Demokratie".

O.Mucciarone--PV

Empfohlen

Indonesien will Investitionen von Google und blockt Verkauf von Pixel-Smartphones

Indonesien will große internationale Konzerne dazu bringen, mehr im Land zu investieren - und erhöht deshalb deutlich den Druck. Die Regierung in Jakarta kündigte am Donnerstag ein Verkaufsverbot für die Pixel-Smartphones von Google an. Am Dienstag hatte sie bereits den Vertrieb des iPhone 16 verboten.

Steinmeier bittet auf Kreta um Vergebung für deutsche NS-Verbrechen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei einem Besuch auf der griechischen Insel Kreta um Vergebung für die deutschen Verbrechen während der NS-Zeit gebeten. "Ich möchte Sie heute im Namen Deutschlands um Vergebung bitten", sagte Steinmeier am Donnerstag auf Griechisch bei einem Besuch in Kandanos, dem Schauplatz einer der schlimmsten Gräueltaten der deutschen Besatzungstruppen während des Zweiten Weltkriegs.

Volvo übernimmt Northvolt-Anteil an gemeinsamem Batterie-Joint-Venture

Der schwedische Autohersteller Volvo, der zum chinesischen Geely-Konzern gehört, übernimmt den Anteil des kriselnden Batterieherstellers Northvolt am gemeinsamen Joint Venture Novo Energy. Northvolt sei seinen Finanzierungspflichten nicht nachgekommen, erklärte Volvo am Mittwoch. Volvo werde daher seine "Rückkaufsrechte geltend machen, um die Anteile von Northvolt an Novo Energy zu erwerben".

Dreiköpfige Crew von neuer Mission auf chinesischer Raumstation Tiangong eingetroffen

Die dreiköpfige Besatzung der chinesischen Raumfahrtmission Shenzhou-19 ist nach ihrem Start am Mittwoch auf der Raumstation Tiangong angekommen. Die drei Taikonauten seien auf der Raumstation von der Crew der vorherigen Mission Shenzhou-18 empfangen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Das neue Tiangong-Team soll Experimente vornehmen, die auf das Ziel ausgerichtet sind, bis 2030 Taikonauten auf den Mond zu bringen und schließlich eine Mondbasis zu errichten.

Textgröße ändern: