Pallade Veneta - Chinesische Sonde mit Proben von Mondrückseite auf dem Rückweg zur Erde

Chinesische Sonde mit Proben von Mondrückseite auf dem Rückweg zur Erde


Chinesische Sonde mit Proben von Mondrückseite auf dem Rückweg zur Erde
Chinesische Sonde mit Proben von Mondrückseite auf dem Rückweg zur Erde / Foto: Handout - China National Space Administration/AFP

Eine chinesische Sonde ist mit Gesteinsproben von der Rückseite des Mondes auf dem Rückweg zur Erde: Das Aufstiegsmodul der Sonde "Chang'e-6" sei "von der Mondoberfläche abgehoben" und habe als erste Etappe eine Umlaufbahn des Mondes erreicht, teilte Chinas Nationale Raumfahrtbehörde (CNSA) am Dienstag mit. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua sprach von einer "beispiellosen Leistung in der Geschichte der menschlichen Monderforschung".

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"Chang'e-6" war am Sonntag auf der Rückseite des Mondes in einem riesigen Krater namens Südpol-Aitken-Becken gelandet. Nach der Landung hatte die Sonde laut Xinhua mit einer Bohrvorrichtung Material unterhalb des Mondbodens entnommen sowie mit einem Roboterarm Proben am Boden eingesammelt. Nach dem erfolgreichen Sammeln der Proben wurde nach Angaben der CNSA erstmals eine chinesische Flagge auf der Rückseite des Mondes errichtet.

Die chinesische Sonde ist nun das erste Raumfahrzeug in der Geschichte, das mit Gesteinsproben von der erdabgewandten Seite des Mondes zur Erde zurückfliegt. Wissenschaftler versprechen sich viel von der Erforschung der Mondrückseite, weil ihre Oberfläche nicht großflächig mit Lava bedeckt ist. Es ist also leichter möglich, an Gestein heranzukommen, das Aufschluss über die Entstehung des Erdtrabanten geben kann.

Die Analyse der mitgebrachten Proben werde es Wissenschaftlern ermöglichen, "die Forschungen zur Entstehung und Entwicklungsgeschichte des Mondes zu vertiefen", zitierte Xinhua den Sprecher der Mission "Chang'e 6", Ge Ping. Erwartet würden auch Einblicke in den "Ursprung des Sonnensystems" und "eine verbesserte Grundlage für spätere Erkundungsmissionen".

Für China ist die Mission ein weiterer Meilenstein seines ambitionierten Raumfahrtprogramms: Die Volksrepublik will auch in der Raumfahrt eine Großmacht werden und investiert unter Staatschef Xi Jinping riesige Summen in ihr Raumfahrtprogramm. Mit Erfolg: 2019 war China mit "Chang'e-4" erstmals die Landung einer Sonde auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelungen.

Bei der Nachfolgemission "Chang'e-5" brachte China dann 2020 als drittes Land nach den USA und der Sowjetunion Mondgestein zur Erde - allerdings von der Vorderseite des Mondes. Nun will China als erstes Land auch Proben von der Mondrückseite analysieren.

China ist nach der Sowjetunion und den USA auch erst das dritte Land, das mit einer eigenen Mission Menschen in den Weltraum geschickt hat. China gelang auch schon die Landung einer Sonde auf dem Mars sowie der Aufbau der Raumstation Tiangong ("Himmelpalast"), die seit 2022 ständig mit Taikonauten besetzt ist. Bis 2030 plant Peking eine bemannte Mondlandemission, zudem will das Land eine dauerhafte Basis auf der Mondoberfläche errichten.

Die USA sehen im chinesischen Raumfahrtprogramm indes einen Versuch, militärische Ziele auch aus dem Weltraum heraus durchzusetzen. Die USA wollen mit ihrer Mission Artemis 3, die für 2026 geplant ist, wieder Astronauten auf den Mond bringen.

H.Lagomarsino--PV

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