Pallade Veneta - Holocaustüberlebender Walter Frankenstein im Alter von 100 Jahren gestorben

Holocaustüberlebender Walter Frankenstein im Alter von 100 Jahren gestorben


Holocaustüberlebender Walter Frankenstein im Alter von 100 Jahren gestorben
Holocaustüberlebender Walter Frankenstein im Alter von 100 Jahren gestorben / Foto: RALF HIRSCHBERGER - AFP/Archiv

Der in Berlin aufgewachsene und eng mit der Hauptstadt verbundene Holocaustüberlebende Walter Frankenstein ist im Alter von 100 Jahren gestorben. "Mit ihm hat uns ein weiterer wichtiger Zeitzeuge verlassen, der aus eigenem Erleben von der Verfolgung von Jüdinnen und Juden und der Shoa berichten konnte", erklärte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Dienstag. Es sei "nun an uns, sein Vermächtnis zu wahren und für Demokratie, Freiheit und Frieden einzustehen".

Textgröße ändern:

Nach Angaben der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas starb Frankenstein am Montag in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Er war mit seiner Familie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zunächst nach Palästina ausgewandert, bevor er sich 1956 in Schweden niederließ. Frankenstein war der Stadt Berlin sowie der Denkmalsstiftung nach deren Angaben aber weiter eng verbunden. Er berichtete unter anderem in Schulen über sein Schicksal.

Frankenstein wurde 1924 im westpreußischen Flatow geboren, lebte jedoch ab 1936 in einem Waisenhaus in Berlin. Während der Zeit der Verfolgung durch die Nazis lernte er dort 1941 seine Frau kennen, gemeinsam mit ihrem erst wenige Wochen alten erstgeborenen Sohn musste das Ehepaar 1942 untertauchen.

Die Frankensteins hielten sich nach Angaben von Stiftung und Senat in Berlin versteckt, um der Ermordung in Vernichtungslagern zu entgehen. In dieser Zeit kam auch ihr zweiter Sohn zur Welt. Nach dem Krieg wanderte die junge Familie aus.

Nach Angaben der Stiftung war Frankenstein seit seiner Jugend Anhänger des Berliner Fußballvereins Hertha BSC. Er galt als dessen ältester Fan und war Ehrenmitglied. Frankenstein war zudem Träger der Bundesverdienstkreuzes und des Berliner Verdienstordens. "Obwohl er und seine Familie in unserer Stadt so viel Leid erlebt haben, war Walter Frankenstein mit Berlin stets eng verbunden", erklärte Wegner. Die Stadt werde ihm "ein ehrendes Angedenken" bewahren.

O.Merendino--PV

Empfohlen

Facebook-Mutter Meta übertrifft mit Quartalszahlen Erwartungen

Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat zu Jahresbeginn deutlich höhere Erlöse erzielt als erwartet. Der US-Technologiekonzern von Unternehmer Mark Zuckerberg wies am Mittwoch für das erste Quartal 2025 einen Nettogewinn von 16,6 Milliarden US-Dollar (rund 14,6 Milliarden Euro) aus. Das war gut ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum.

30.000 Keramikblumen erinnern in London an den 80. Jahrestag des Zweiten Weltkriegs

Kriegsgedenken mit einer Flut aus Mohnblumen: Am berühmten Tower von London in der britischen Hauptstadt sollen zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs 30.000 rote Mohnblumen aus Keramik erblühen. Die Installation "The Tower Remembers" wird am 8. Mai der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, teilte Rhiannon Goddard am Donnerstag mit, die bei der Leitung des Kunstprojekts dabei ist. Mohnblumen gelten in Großbritannien traditionell als Symbol für das Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege.

Drei chinesische Taikonauten zur Erde zurückgekehrt

Nach sechs Monaten auf der chinesischen Raumstation sind drei Taikonauten zur Erde zurückgekehrt. Die Kapsel mit den Raumfahrern Cai Xuzhe, Song Lingdong und Wang Haoze landete am Mittwoch mit einem Tag Verzögerung in der Inneren Mongolei im Norden der Volksrepublik, wie im chinesischen Staatsfernsehen zu sehen war. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete, es gehe den Taikonauten gut, die Mission Shenzhou-19 sei ein "voller Erfolg" gewesen.

Studie: Orang-Utans in Zoos sind neugieriger als wilde Artgenossen

In Zoos lebende Orang-Utans sind einer Studie zufolge neugieriger als ihre Artgenossen in der Wildnis. Die Untersuchung zeigt, dass Orang-Utans im Zoo häufiger und vielfältiger ihre Umwelt erkunden, wie die Max-Planck-Gesellschaft am Dienstag in München mitteilte. Dazu nutzten Tiere im Zoo häufiger Werkzeuge, manipulierten mehrere Objekte zugleich oder zeigten mehr Verhaltensvarianten.

Textgröße ändern: