Ökostromproduktion legt um neun Prozent zu - Anteil steigt auf 46 Prozent
Die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen in Deutschland hat im laufenden Jahr um neun Prozent im Vergleich zu 2021 zugenommen. Nach vorläufigen Daten seien rund 256 Terawattstunden Ökostrom produziert worden, erklärte das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau am Montag. Auch weil der Stromverbrauch rückläufig war, werde der Ökostromanteil voraussichtlich deutlich von 41 auf 46 Prozent ansteigen.
Dennoch bleibt die Produktion hinter dem im Erneuerbaren-Energien-Gesetz festgelegte Ziel zurück, das 269 Terawattstunden vorsieht. Um 2030 die avisierten 80 Prozent des deutschen Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken, muss sich die grüne Stromerzeugung nach Angaben des UBA noch mehr als verdoppeln.
Die wichtigsten erneuerbaren Stromquellen waren auch in diesem Jahr Photovoltaik und Windenergie: Die Stromerzeugung aus Solaranlagen stieg laut UBA wegen des Anlagenzuwachses im Vorjahr, aber auch wegen des sehr sonnigen Wetters um 23 Prozent auf 61 Terawattstunden deutlich an.
Aus Windenergie wurden 128 Terawattstunden erzeugt, davon 103 an Land und rund 25 aus Anlagen auf See. Dies waren zwar zwölf Prozent mehr als im Vorjahr, der Spitzenwert aus dem Jahr 2020 wurde jedoch nicht erreicht. Das UBA beklagte hier "wenig Dynamik" im Anlagenzubau.
Für Wärmezwecke wurden 2022 mehr als 200 Terawattstunden erneuerbare Energien verbraucht - rund ein Prozent mehr als im Vorjahr. Den Angaben zufolge wurde 13 Prozent mehr Umweltwärme und oberflächennahe Geothermie mittels Wärmepumpen genutzt. Wegen des sonnigen Wetters stieg auch die Wärmeerzeugung aus Solarthermieanlagen um elf Prozent deutlich an.
Zusätzlich dürfte laut Umweltbundesamt auch ein verstärkter Einsatz von Holz als Ersatz für Erdgas zum Wachstum der erneuerbaren Wärme beigetragen haben. Im Verkehr wurde 15 Prozent mehr erneuerbarer Strom eingesetzt. Bei Biokraftstoffe gab es hingegen kaum Veränderung zum Vorjahr.
Zwar seien die Ausbauziele für Photovoltaik und Windenergie an Land aus dem EEG 2021 erreicht worden, erklärte der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner. "Allerdings kann das Erreichen dieser ersten, eher mäßig ambitionierten Zwischenschritte nicht als großer Erfolg gewertet werden." Er begrüßte, dass die Ziele inzwischen "deutlich" angehoben worden seien. Besonders die Windenergie an Land müsse nun rasch ausgebaut werden.
J.Lubrano--PV