Pallade Veneta - Neue Rote Liste: Mehr als ein Viertel der Insektenarten bestandsgefährdet

Neue Rote Liste: Mehr als ein Viertel der Insektenarten bestandsgefährdet


Neue Rote Liste: Mehr als ein Viertel der Insektenarten bestandsgefährdet
Neue Rote Liste: Mehr als ein Viertel der Insektenarten bestandsgefährdet

Mehr als ein Viertel der Insektenarten in Deutschland ist in ihrem Bestand gefährdet. Von insgesamt knapp 6750 neu bewerteten Arten sind 26,2 Prozent gefährdet, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten neuen Roten Liste des Bundesamts für Naturschutz (BfN) hervorgeht. Bei einigen wenigen Insektenarten nahmen die Bestände demnach zu, die Rückgänge bei vielen Arten überwogen aber deutlich.

Textgröße ändern:

Trotz Erfolgen durch Naturschutzmaßnahmen bleibt laut BfN insbesondere bei den gewässergebundenen Arten der Anteil bestandsgefährdeter Insektenarten hoch. So sind 46,4 Prozent der Stein- und 40,5 Prozent der Eintagsfliegen im Bestand gefährdet. Arten dieser Gruppen bewohnen Binnengewässer und bevorzugen insbesondere naturnahe Gewässer und Uferbereiche.

Zu den Käfergruppen mit besonders vielen bestandsgefährdeten Arten zählen die Blattkäfer mit 41,1 Prozent, die Rüsselkäfer mit 39 Prozent und die Blatthornkäfer mit 32,8 Prozent. Vor allem die Nutzungsänderung und der Verlust naturnaher Lebensräume führt den Angaben zufolge dazu, dass die Bestände dieser Arten zurückgehen.

"Der hohe Anteil bestandsgefährdeter Arten unter den aquatischen Insekten zeigt dringenden Handlungsbedarf", erklärte BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm. Um die besonders gefährdeten wassergebundenen Insektenarten wie Libellen, Steinfliegen und Eintagsfliegen und ihre Lebensräume besser zu schützen, müsse unter anderem die Belastung der Gewässer weiter verringert werden.

"Das Insektensterben geht ungebrochen weiter", teilte Peter Weißhuhn, Experte für Insektenschutz bei der Umweltorganisation WWF Deutschland, mit. Dabei seien die Gründe längst bekannt - Habitatverlust durch intensive Landwirtschaft, Flächenversiegelung, die Belastung des Bodens und der Gewässer mit Agrarchemikalien, die Auswirkungen der Klimakrise, invasive Arten und Lichtverschmutzung.

Der Rückgang der Insektenbestände könne nur gestoppt werden, "wenn die Landwirtschaft als größter Flächennutzer in Deutschland insektenfreundlich wirtschaftet". Dazu sei die Unterstützung der Politik gefragt.

Die Roten Listen beschreiben dem BfN zufolge die Gefährdungssituation der Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Sie stellen mit ihren Gesamtartenlisten eine Inventur der Artenvielfalt dar. Die neue Rote Liste ist der dritte Band, in dem wirbellose Tiere betrachtet werden.

F.Abruzzese--PV

Empfohlen

Immer weniger Betriebe mit Schweinehaltung in Deutschland

In Deutschland gibt es immer weniger schweinehaltende Betriebe. Zum Stichtag 3. November lag die Zahl von 15.600 Betrieben 1,0 Prozent oder 200 Betriebe unter dem Wert von Mai dieses Jahres und 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Noch deutlicher war der Rückgang mit 41,7 Prozent im Zehnjahresvergleich.

Bundesverwaltungsgericht: LNG-Schiff in Wilhelmshaven darf mit Chlor gereinigt werden

Die Rohre in dem vor Wilhelmshaven liegenden Flüssiggasterminal "Höegh Esperanza" dürfen mit Chlor gereinigt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies am Donnerstagnachmittag eine Klage der Deutschen Umwelthilfe dagegen zurück. Das Reinigungsverfahren, die sogenannte Elektrochlorierung, entspreche dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik. (Az. 7 A 14.23)

Kurz vor Trump-Rückkehr: US-Regierung legt neue Klimaziele bis 2035 vor

Wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat die US-Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden ihre neuen Klimaziele bekanntgegeben. Wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte, verpflichten sich die USA, bis 2035 ihre Treibhausgasemissionen um 61 bis 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Mit dieser Agenda soll es noch gelingen, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Ölpest: Fast 50 Kilometer Strände an russischer Schwarzmeer-Küste verschmutzt

Nach der Havarie von zwei Öltankern vor der durch Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim wird immer mehr Öl an der Schwarzmeerküste angespült. Inzwischen muss ein 49 Kilometer langer Strandabschnitt in der südrussischen Region Krasnodar zwischen dem Urlaubsort Anapa und der Stadt Temrjuk gesäubert werden, wie das Katastrophenschutzministerium am Mittwoch mitteilte. Weitere 70 Kilometer Küste stehen demnach unter Beobachtung.

Textgröße ändern: