Pallade Veneta - EU-Parlament stimmt für Abgasnorm Euro-7 ohne E-Fuels

EU-Parlament stimmt für Abgasnorm Euro-7 ohne E-Fuels


EU-Parlament stimmt für Abgasnorm Euro-7 ohne E-Fuels
EU-Parlament stimmt für Abgasnorm Euro-7 ohne E-Fuels / Foto: JOE RAEDLE - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Das Europaparlament hat einer abgeschwächten Form der neuen Abgasnorm Euro-7 zugestimmt. Das Plenum des Parlaments stimmte am Donnerstag in Brüssel mit einer Mehrheit aus Christdemokraten, Europakritikern und Liberalen dafür, der Autoindustrie längere Fristen zur Anpassung an die neuen Emissionswerte für Verbrenner einzuräumen. Die von der FDP geforderten Synthetik-Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, sind in dieser Debatte nun endgültig vom Tisch.

Textgröße ändern:

Die Euro-7-Norm soll eigentlich für Fahrzeuge gelten, die ab 2025 neu zugelassen werden. Der nun gebilligte Gesetzentwurf sieht aber längere Umsetzungsfristen vor und teils weniger ambitionierte Abgaswerte als von der EU-Kommission vorgeschlagen. Der tschechische Parlaments-Berichterstatter Alexandr Vondra sagte, damit könnten auch solche Menschen künftig Auto fahren, "die nicht reich sind und sich keine Elektroautos oder einen Mercedes leisten können".

Der europäische Autoherstellerverband Acea begrüßte den "realistischeren Ansatz" des EU-Parlaments. Dennoch bedeute die Reform ein "heftiges Preisschild" für die Industrie, beklagte der Verband, dem deutsche Hersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes angehören.

Der Grünen-Europaabgeordnete Michael Bloss erklärte dagegen, die Parlamentsposition lese sich wie "ein Lobbypapier" der Autoindustrie. Umweltschützern sind unter anderem die Feinstaub- und Stickstoffgrenzwerte zu niedrig angesetzt, sie sehen kaum Verbesserungen gegenüber der geltenden Euro-6-Norm. Der Grünen-nahe Verkehrsverband Transport & Environment (Verkehr und Umwelt) kritisierte zudem, für Lastwagen würden die neuen Regeln nach dem Parlamentswillen "frühestens 2030" gelten.

Die Bundesregierung hatte sich auf Druck der Grünen zuvor bei den EU-Staaten für strengere Abgaswerte eingesetzt, wurde aber überstimmt. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) pochte zudem auf eine Berücksichtigung von E-Fuels, was laut Parlaments-Berichterstatter Vondra nun endgültig am Veto der französischen Liberalen gescheitert ist. Als nächstes beraten Mitgliedstaaten und Europaparlament über den abschließenden Gesetzestext.

R.Lagomarsino--PV

Empfohlen

Tausende Menschen nach Überschwemmungen in Australien weiter ohne Strom

Nach den schweren Überschwemmungen im Südosten Australiens sind tausende Menschen weiter von der Stromversorgung abgeschnitten. Bis zu 10.000 Gebäude wurden im Bundesstaat New South Wales durch die Überschwemmungen beschädigt, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Zahlreiche Gemeinden mit insgesamt rund 50.000 Einwohnern waren demnach weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten. "Wir werden diejenigen, die isoliert sind, über Land, Wasser und die Luft versorgen", sagte ein Leiter der Rettungskräfte.

Umstrittener Rekordversuch: Britische Ex-Elitesoldaten besteigen Mount Everest

Vier ehemalige britische Elitesoldaten haben am Mittwoch den Mount Everest bestiegen, um am höchsten Berg der Welt einen neuen Rekord aufzustellen. Wie das österreichische Expeditionsunternehmen Furtenbach Adventures mitteilte, soll die gesamte Expedition vom Abflug bis zur Rückkehr nach London nur sieben Tage dauern. Um die Akklimatisation zu verkürzen, wurden die Briten unter anderem einer umstrittenen Behandlung mit dem Edelgas Xenon unterzogen.

Alarmstufe rot: Zerstörung tropischer Urwälder laut Studie auf höchstem Stand seit 2002

"Alarmstufe rot": Angesichts des fortschreitenden Klimawandels hat die Zerstörung tropischer Urwälder laut einer Studie im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten erreicht. Wie die Forschungsorganisation World Resources Institute (WRI) am Mittwoch mitteilte, wurden 2024 insgesamt 6,7 Millionen Hektar Tropen-Urwald zerstört und damit eine Fläche von der Größe Panamas. Dies sei der höchste Stand seit dem Beginn der Erhebung entsprechender Daten im Jahr 2002.

Energiewirtschaft fordert schnelle Umsetzung von Kraftwerksgesetz

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert die schnelle Umsetzung eines Gesetzes zum Bau neuer Gaskraftwerke. "Der Zubau von steuerbarer Stromerzeugungskapazität wird immer dringlicher", erklärte der Verband in Berlin am Montag. Grundlage der neuen Regeln sollte demnach das noch von der Ampel-Koalition geplante Kraftwerksicherheitsgesetzes sein.

Textgröße ändern: