Pallade Veneta - Schadstoffe im Abwasser: EU-Einigung auf strengere Vorschriften für Kommunen

Schadstoffe im Abwasser: EU-Einigung auf strengere Vorschriften für Kommunen


Schadstoffe im Abwasser: EU-Einigung auf strengere Vorschriften für Kommunen
Schadstoffe im Abwasser: EU-Einigung auf strengere Vorschriften für Kommunen / Foto: CHRISTOF STACHE - AFP

Mikro-Schadstoffe aus Medikamenten und Kosmetika sollen in der Europäischen Union künftig besser aus dem Abwasser geklärt werden. Die Unterhändler von Europaparlament und Mitgliedstaaten einigten sich am Montag auf eine Gesetzesreform, nach der Städte und Gemeinden ihr Abwasser zusätzlich reinigen und auf Viren und Mikroplastik überprüfen sollen. Hersteller von etwa Medikamenten und Kosmetika sollen an den Kosten beteiligt werden.

Textgröße ändern:

Für die Städte und Gemeinden gelten je nach Einwohnerzahl unterschiedliche neuen Vorschriften. Kommunen ab einer Größte von 1000 Einwohnerinnen und Einwohnern müssen demnach bis 2035 organisches Material aus ihrem Abwasser klären. Ab 2045 sollen größere Gemeinden ab 10.000 Menschen zusätzlich Mikro-Schadstoffe, etwa aus Medikamenten und Kosmetika, herausfiltern. Hersteller sollen mindestens 80 Prozent der Kosten für die neuen Systeme übernehmen.

Die Städte und Gemeinen sind der Einigung zufolge künftig verpflichtet, ihren Klärschlamm regelmäßig auf Mikroplastik und besonders langlebige "ewige Chemikalien" zu überprüfen. Außerdem soll das Abwasser auf Viren wie den Corona-Erreger getestet werden. Der Verhandlungsführer im Europaparlament, Nils Torvalds (Liberale), sprach von einem "Durchbruch" für bessere Abwasserstandards in der Europäischen Union.

Das Europaparlament und die Mitgliedstaaten müssen der Einigung noch formal zustimmen. Die EU-Länder müssen die Vorschriften aus Brüssel dann in nationale Gesetze umsetzen.

M.Romero--PV

Empfohlen

Verbände fordern vor UN-Klimakonferenz größere Anstrengungen - auch in Deutschland

Deutsche Umwelt- und Entwicklungsverbände haben vor der UN-Klimakonferenz kommende Woche in Baku zu weltweit größeren Anstrengungen bei der Senkung der Treibhausgasemissionen aufgerufen. Notwendig sei eine Emissionssenkung um 43 Prozent bis 2030, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, verwies WWF-Klimaexpertin Fentje Jacobsen am Dienstag in Berlin auf Berechnungen des Weltklimarats IPCC.

EU-Flottengrenzwerte: Frankreich fordert Aussetzung von Strafen für Autobauer

Die französische Regierung spricht sich für eine Aussetzung der Strafzahlungen von Autoherstellern aus, falls sie die verschärften EU-Flottengrenzwerte ab dem kommenden Jahr nicht einhalten. Es sei richtig, am Aus des Verbrennungsmotors im Jahr 2035 festzuhalten, sage Wirtschaftsminister Antoine Armand der Zeitung "Les Echos" (Sonntag). "Aber wir sollten uns nicht in den Fuß schießen": Massive Strafen für die heimischen Hersteller würden nur die Konkurrenz aus Fernost stärken.

Rekord-Luftverschmutzung: Pakistans zweitgrößte Stadt Lahore schließt Schulen

Wegen einer Luftverschmutzung mit Rekordwerten bleiben in Pakistans zweitgrößter Stadt Lahore die Grundschulen für eine Woche geschlossen. Dies gab am Sonntag die Regionalregierung bekannt. Damit solle Millionen Kinder der tägliche Gang zur und von der Schule inmitten gesundheitsschädlicher Luft erspart werden.

UN-Artenschutzkonferenz endet ohne Einigung zu Finanzierungsfragen 

Die UN-Artenschutzkonferenz im kolumbianischen Cali ist ohne eine Einigung zu Finanzierungsfragen zu Ende gegangen. Die Präsidentin der COP16, die kolumbianische Umweltministerin Susana Muhamad, erklärte die Konferenz am Samstag für beendet, da das nötige Quorum für Abstimmungen nicht mehr erreicht werden könne. Viele Teilnehmer der Konferenz hatten diese zuvor bereits verlassen, um ihre Heimflüge nicht zu verpassen.

Textgröße ändern: