Pallade Veneta - Zwei Drittel der Deutschen sehen Erde durch menschliches Handeln vor Kipppunkt

Zwei Drittel der Deutschen sehen Erde durch menschliches Handeln vor Kipppunkt


Zwei Drittel der Deutschen sehen Erde durch menschliches Handeln vor Kipppunkt
Zwei Drittel der Deutschen sehen Erde durch menschliches Handeln vor Kipppunkt / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP/Archiv

Rund zwei Drittel der Deutschen sehen die Erde angesichts der Klima- und Umweltkrise durch menschliches Handeln vor einem "Kipppunkt". 66 Prozent äußerten diese Befürchtung in einer am Freitag veröffentlichten internationalen Umfrage des Instituts Ipsos. Fast neun von zehn Befragten äußerten sich in Deutschland besorgt über den Zustand der Natur. Eine deutliche Mehrheit befürwortet daher weitere Anstrengungen beim Umwelt- und Klimaschutz.

Textgröße ändern:

Einbezogen in die Befragung von Ipsos für die Initiative Earth4all sind weltweit 22 Staaten, darunter die meisten G20-Staaten. Beteiligt an Earth4all sind federführend der Club of Rome, außerdem das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und rund 100 weitere Verbände und Institutionen.

Insgesamt 72 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, Handlungen von Regierungen und Unternehmen, die Natur und Klima langfristig und unumkehrbar schädigen, unter Strafe zu stellen. In Deutschland sagten dies 68 Prozent, am größten waren die Mehrheiten in den einbezogenen Entwicklungs- und Schwellenländern.

In Deutschland sagten außerdem 89 Prozent, sie seien besorgt über den Zustand der Natur heute. 87 Prozent äußerten sich besorgt über den Zustand der Erde, der künftigen Generationen hinterlassen werde. 66 Prozent zeigten sich überzeugt, dass innerhalb der kommenden zehn Jahre gehandelt werden müsse, um die CO2-Emissionen zu verringern. Frauen finden dies eher als Männer (70 Prozent gegenüber 62 Prozent).

56 Prozent äußerten die Auffassung, dass die Kosten durch weitere Umweltzerstörung deutlich höher sind als die für einen ökologischen Umbau; 13 Prozent stimmten dem nicht zu. 54 Prozent der Deutschen sind laut Umfrage zudem der Meinung, dass Klima- und Umweltschutz den Menschen im eigenen Land viele Vorteile bringen kann. Dies ist im internationalen Vergleich in der Umfrage der zweitniedrigste Wert.

International gaben durchschnittlich 71 Prozent der Befragten an, es sei dringliches Handeln zum Schutz von Natur und Klima innerhalb der nächsten zehn Jahre erforderlich, also fünf Prozentpunkte mehr als in Deutschland. Vor einem "Kipppunkt" sehen die Erde insgesamt 69 Prozent der Befragten, drei Prozentpunkte mehr als in Deutschland. International ist die Sorge um Umwelt und Klima in der Regel bei Frauen höher als bei Männern.

Die Befragung erfolgte zwischen dem 5. März und dem 8. April 2024. Befragt wurden je 1000 Bürgerinnen und Bürger pro Land im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, in einigen Ländern auch nur bis zu 55 beziehungsweise bis zu 75 Jahren.

Die Veröffentlichung der Umfrage erfolgte am selben Tag wie die Bekanntgabe des EU-Klimadienstes, wonach die vergangenen drei Monate weltweit die heißesten aller Zeiten waren. Auch das Gesamtjahr 2024 dürfte demnach voraussichtlich das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen werden. Im Juni und August lag die globale Erwärmung demnach über der Marke von 1,5 Grad verglichen mit dem vorindustriellen Niveau. Dieser Wert sollte laut den Vereinbarungen des Pariser Klimaschutzabkommens eigentlich nicht überschritten werden.

B.Cretella--PV

Empfohlen

Tausende Menschen nach Überschwemmungen in Australien weiter ohne Strom

Nach den schweren Überschwemmungen im Südosten Australiens sind tausende Menschen weiter von der Stromversorgung abgeschnitten. Bis zu 10.000 Gebäude wurden im Bundesstaat New South Wales durch die Überschwemmungen beschädigt, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Zahlreiche Gemeinden mit insgesamt rund 50.000 Einwohnern waren demnach weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten. "Wir werden diejenigen, die isoliert sind, über Land, Wasser und die Luft versorgen", sagte ein Leiter der Rettungskräfte.

Umstrittener Rekordversuch: Britische Ex-Elitesoldaten besteigen Mount Everest

Vier ehemalige britische Elitesoldaten haben am Mittwoch den Mount Everest bestiegen, um am höchsten Berg der Welt einen neuen Rekord aufzustellen. Wie das österreichische Expeditionsunternehmen Furtenbach Adventures mitteilte, soll die gesamte Expedition vom Abflug bis zur Rückkehr nach London nur sieben Tage dauern. Um die Akklimatisation zu verkürzen, wurden die Briten unter anderem einer umstrittenen Behandlung mit dem Edelgas Xenon unterzogen.

Alarmstufe rot: Zerstörung tropischer Urwälder laut Studie auf höchstem Stand seit 2002

"Alarmstufe rot": Angesichts des fortschreitenden Klimawandels hat die Zerstörung tropischer Urwälder laut einer Studie im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten erreicht. Wie die Forschungsorganisation World Resources Institute (WRI) am Mittwoch mitteilte, wurden 2024 insgesamt 6,7 Millionen Hektar Tropen-Urwald zerstört und damit eine Fläche von der Größe Panamas. Dies sei der höchste Stand seit dem Beginn der Erhebung entsprechender Daten im Jahr 2002.

Energiewirtschaft fordert schnelle Umsetzung von Kraftwerksgesetz

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert die schnelle Umsetzung eines Gesetzes zum Bau neuer Gaskraftwerke. "Der Zubau von steuerbarer Stromerzeugungskapazität wird immer dringlicher", erklärte der Verband in Berlin am Montag. Grundlage der neuen Regeln sollte demnach das noch von der Ampel-Koalition geplante Kraftwerksicherheitsgesetzes sein.

Textgröße ändern: