Pallade Veneta - NGOs: Bioenergieerzeugung gefährdet Indonesiens Urwälder

NGOs: Bioenergieerzeugung gefährdet Indonesiens Urwälder


NGOs: Bioenergieerzeugung gefährdet Indonesiens Urwälder
NGOs: Bioenergieerzeugung gefährdet Indonesiens Urwälder / Foto: HENDRA SYAMHARI - AFP

Die zunehmende Nutzung von Brennholz in Indonesiens Energiekraftwerken treibt die Rodung der Wälder des Inselstaates voran. Das geht aus einem Bericht mehrerer Nichtregierungsorganisationen hervor. Auch die Lebensräume bedrohter Arten wie Orang-Utans sind demnach dadurch gefährdet.

Textgröße ändern:

"Die Wälder des Landes sind durch die vorhergesagte Nachfrage der Industrie nach Biomasse einer beispiellosen Bedrohung ausgesetzt", warnten regionale NGOs wie Auriga Nusantara und Earth Insight in ihrem Bericht. Bei der Erzeugung von Bioenergie wird organisches Material wie etwa das Holz von Bäumen zur Wärme- oder Stromerzeugung genutzt. Die Internationale Energieagentur stuft sie als erneuerbar ein, denn theoretisch können neu angepflanzte Bäume klimaschädliches Kohlendioxid absorbieren, das die Verbrennung von Biomasse freisetzt.

Kritiker warnen jedoch, Biomassekraftwerke stießen pro erzeugter Energieeinheit mehr CO2 aus als moderne Kohlekraftwerke. Bei der Herstellung des Brennmaterials in Form von Holzpellets und -spänen würden oft natürliche Wälder gerodet und durch schnell nachwachsende Monokulturen ersetzt.

Indonesiens Produktion von Holzpellets ist von 2012 bis 2021 von 20.000 auf 330.000 Tonnen gestiegen, heißt es in dem Bericht der NGOs. Auch Exporte, allen voran nach Japan und Südkorea, kurbelten die Produktion an.

In Indonesien befindet sich das drittgrößte Regenwaldgebiet der Welt. Auriga Nusantara schätzt, dass in den vergangenen vier Jahren für die Produktion von Biomasse fast 10.000 Hektar Wald abgeholzt wurden. Vielerorts sei der Lebensraum bedrohter Arten gefährdet. Dazu zählen laut dem Bericht auch Orang-Utans auf Sumatra und Borneo. Laut dem World Resources Institute verlor Indonesien im vergangenen Jahr 27 Prozent mehr Urwald als im Jahr zuvor.

Z.Ottaviano--PV

Empfohlen

Immer weniger Betriebe mit Schweinehaltung in Deutschland

In Deutschland gibt es immer weniger schweinehaltende Betriebe. Zum Stichtag 3. November lag die Zahl von 15.600 Betrieben 1,0 Prozent oder 200 Betriebe unter dem Wert von Mai dieses Jahres und 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Noch deutlicher war der Rückgang mit 41,7 Prozent im Zehnjahresvergleich.

Bundesverwaltungsgericht: LNG-Schiff in Wilhelmshaven darf mit Chlor gereinigt werden

Die Rohre in dem vor Wilhelmshaven liegenden Flüssiggasterminal "Höegh Esperanza" dürfen mit Chlor gereinigt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies am Donnerstagnachmittag eine Klage der Deutschen Umwelthilfe dagegen zurück. Das Reinigungsverfahren, die sogenannte Elektrochlorierung, entspreche dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik. (Az. 7 A 14.23)

Kurz vor Trump-Rückkehr: US-Regierung legt neue Klimaziele bis 2035 vor

Wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat die US-Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden ihre neuen Klimaziele bekanntgegeben. Wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte, verpflichten sich die USA, bis 2035 ihre Treibhausgasemissionen um 61 bis 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Mit dieser Agenda soll es noch gelingen, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Ölpest: Fast 50 Kilometer Strände an russischer Schwarzmeer-Küste verschmutzt

Nach der Havarie von zwei Öltankern vor der durch Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim wird immer mehr Öl an der Schwarzmeerküste angespült. Inzwischen muss ein 49 Kilometer langer Strandabschnitt in der südrussischen Region Krasnodar zwischen dem Urlaubsort Anapa und der Stadt Temrjuk gesäubert werden, wie das Katastrophenschutzministerium am Mittwoch mitteilte. Weitere 70 Kilometer Küste stehen demnach unter Beobachtung.

Textgröße ändern: