Studie: Flugverkehr verfehlt internationale Klimaziele
Der Flugverkehr auf der Welt hat einer Studie zufolge internationale Klimaziele verfehlt und ist beim Thema Nachhaltigkeit zurückgefallen. Wie die Organisation Atmosfair am Donnerstag mitteilte, stieg die CO2-Effizienz der Branche von 2019 bis 2023 um jährlich durchschnittlich 1,4 Prozent. Nötig zum Erreichen der Pariser Klimaziele wären demnach aber vier Prozent pro Jahr.
Der Luftverkehr erreichte mit Blick auf die Passagierzahlen zuletzt wieder fast das Niveau der Vor-Corona-Zeit. "Das gilt leider nicht für die Klimabemühungen. Bei diesen haben die Airlines selbst gegenüber der schwachen Dekade vor der Pandemie weiter nachgelassen", erklärte Atmosfair-Geschäftsführer Dietrich Brockhagen. Auch die Vorgabe der internationalen zivilen Luftfahrtorganisation ICAO von einer zweiprozentigen Effizienzsteigerung sei verfehlt worden.
Die Werte von Atmosfair beruhen den Angaben nach auf dem CO2-Ausstoß einer Fluggesellschaft pro Kilometer und Passagier auf allen geflogenen Strecken. Ist ein Flugzeug voll ausgelastet, verfügt über viele Plätze und ist vergleichsweise modern, steigert das die Effizienz. Neue Flugzeuge dominieren jedoch bei keiner Fluggesellschaft die Flotte. Die beste Effizienzklasse A von insgesamt sieben Effizienzkassen (A-G) erreichte daher keine Airline in der Studie.
Die deutschen Fluggesellschaft trieben den Austausch älterer Modelle mit neuen Flugzeugen voran, erklärte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Aufgrund anhaltender Lieferprobleme gehe das aber "langsamer vonstatten als geplant". Während die neue Generation von Fliegern auf einen Verbrauchswert von 2,1 bis 2,5 Liter pro Passagier auf 100 Kilometern komme, lag der Durchschnitt im Jahr 2023 unter den deutschen Airlines bei 3,44 Litern. 2019 waren es demnach 3,56 Liter.
Am besten unter den großen Linienfluggesellschaften schnitt die chilenische Airline LATAM ab. Innerhalb der EU liegt die spanische Fluggesellschaft Iberia vorne. Tuifly aus Deutschland liegt demnach auf Platz 14 des Rankings.
Weil das Flugaufkommen 2023 laut Atmosfair "noch nicht ganz" auf Vor-Pandemie-Niveau lag, waren auch die CO2-Emissionen insgesamt zehn Prozent niedriger als 2019. Beim Passagieraufkommen wurde der Wert von vor der Corona-Krise mit 80 Prozent aber "fast genau" erreicht.
M.Romero--PV