Pallade Veneta - Klimaaktivistin Neubauer beunruhigt wegen Vorgehens der Polizei in Paris

Klimaaktivistin Neubauer beunruhigt wegen Vorgehens der Polizei in Paris


Klimaaktivistin Neubauer beunruhigt wegen Vorgehens der Polizei in Paris
Klimaaktivistin Neubauer beunruhigt wegen Vorgehens der Polizei in Paris / Foto: Geoffroy Van der Hasselt - AFP

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat das Vorgehen der französischen Polizei bei den Protesten gegen den Energiekonzern TotalEnergies in Paris kritisiert. Es sei beunruhigend, dass Tränengas in "riesengroßen Mengen" gegen Menschen eingesetzt werde, die friedlich demonstrierten, sagte Neubauer am Freitag der Nachrichtenagentur AFP am Rande der Demonstrationen in der französischen Hauptstadt. "Das habe ich in Deutschland so noch nicht erlebt."

Textgröße ändern:

Viele Protestierende waren bereits am Morgen zum Veranstaltungsort der Aktionärsversammlung von Total aufgebrochen und wollten in das seit dem Vortag bewachte und gesicherte Gebäude eindringen. Die Polizei trug Aktivisten weg und setzte Tränengas ein, um die Demonstrierenden an der Blockade zu hindern. Es gab mehrere Festnahmen.

"Wir sehen eine globale Tendenz, dass auch in großen Demokratien wie Deutschland und Frankreich Klimaaktivisten zunehmend kriminalisiert werden", sagte Luisa Neubauer. Die Demonstration in Paris sei kein Ort, an dem sich Aktivisten sicher fühlen könnten.

Klimaschützer machen große Energiekonzerne für die Folgen des Klimawandels mit verantwortlich, weil sie nach wie vor an fossiler Energie festhalten. Sie alle erzielten wegen der Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs Milliardengewinne.

Es sei moralisch und politisch nicht mehr vertretbar, weiter mit solchen Konzernen Profite machen zu wollen, sagte Neubauer dazu AFP. "Man kann sein Geld woanders anlegen, man kann zu Konzernen gehen, die nicht mit ihrer Geschäfts-DNA unser aller Lebensgrundlage zerhäckseln."

Auch die französische Regierung verschärfte am Freitag den Ton. Der Konzern solle sich für die Erneuerbaren "ins Zeug legen", sagte Energieministerin Agnès Pannier-Runacher.

D.Bruno--PV

Empfohlen

Klimagruppe Letzte Generation ändert ihren Namen und kündigt Neuausrichtung an

Die Klimaschutzgruppe Letzte Generation will sich umbenennen und neu ausrichten. "Wir lassen den Namen hinter uns. Wir sind nicht mehr die Letzte Generation", sagte die Sprecherin der Gruppe, Carla Hinrichs, am Mittwoch dem "Spiegel". Die Gruppe werde sich nicht auflösen, auch Proteste werde es noch geben. Aber aus den Strukturen der Letzten Generation werde etwas Neues entstehen, sagte Hinrichs weiter.

Studie: Rückgang von Meereis führt zu Zunahme von Stürmen im Südpolarmeer

Der rekordverdächtige Schwund des antarktischen Meereises hat Forschern zufolge 2023 zu einer Zunahme der Häufigkeit von Stürmen über dem Südpolarmeer geführt. Laut einer am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie kam es in Regionen, in denen das Eis zurückging, in den dortigen Wintermonaten Juni und Juli im Vergleich zu einem Zeitraum zwischen 1990 und 2015 an bis zu sieben zusätzlichen Tagen im Monat zu Stürmen. Gleichzeitig wurde ein steigender Wärmeverlust der Ozeane verzeichnet.

Zugspitze mit längster frostfreier Phase seit Beginn von Wetteraufzeichnungen

Auf der Zugspitze hat es in diesem Jahr die längste frostfreie Phase seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gegeben. Auf Deutschlands höchstem Berg sanken die Temperaturen zwischen dem 5. Juli und dem 8. September 66 Tage hintereinander nicht unter null Grad Celsius, wie der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch im hessischen Offenbach mitteilte. Auch auf dem in Österreich gelegenen Sonnblick mit ähnlicher Höhe sei erstmals solch eine lange Phase ohne Frost gemessen worden.

UN-Bericht zeigt komplexe Zusammenhänge globaler Krisen auf

Biodiversität, Klima, Gesundheit: Unsere Konsumgewohnheiten wirken sich Experten zufolge auf die verschiedenen Krisen weltweit aus und führen zur Zerstörung wichtiger Ökosysteme. Laut einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) tragen der übermäßige Konsum und eine nicht-nachhaltige Landwirtschaft nicht zur Erhöhung der Treibhausgasemissionen, sondern auch zur Verschmutzung der Umwelt und einem Verlust der Artenvielfalt bei. Alle Krisen, die den Planeten bedrohen, "hängen zusammen", lautet das Fazit der 165 UN-Experten. Allerdings kann die Bekämpfung einer Krise auch zur Verschlimmerung einer anderen führen.

Textgröße ändern: